Obergabelhorn Südwand

Startdatum16.8.21
Enddatum17.8.21

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Jonas Marty
Verhältnisse
Trockener Fels in der Südwand, am Grat eisig

Mit Klick auf das Bild zur Bildergalerie

Nachtdienst im Spital, nun endlich fünf Tage frei!
Nach den ersten zwei Tagen auf der Südseite des Mont Blancs, welche mit einem Bänderriss des Tourenpartners ein schnelles Ende finden, sitze ich wieder in Wädenswil…
Zum Glück meldet sich Jonas, da sein Tourenpartner auch verletzt ist.
Er schlägt die Südwand des Obergabelhorns vor, eine Tour welche ich auch schon lange machen wollte.
Wir treffen uns in Zermatt und beginnen mit dem Aufstieg zum Arbenbiwak. Die Plätze muss man vorher online reservieren, leider ist nur noch einer frei.
Da es leicht regnet hoffen wir auf weniger Besucher.
Nach knapp vier Stunden Aufstieg erreichen wir das Biwak, welches leider doch schon sehr voll ist. Am Abend kommen dann noch zusätzliche Absteiger vom Arbengrat dazu. 18 Leute auf 15 Plätze, geht aber eigentlich noch ganz gut.
Das Biwak ist super eingerichtet, Gas, fliessendes Wasser.
Wir starten am Morgen gegen 5.00 Uhr und erreichen den Einstieg der Wand im ersten Tageslicht. Bis etwa 3800m könne wir im einfachen Gelände synchron klettern. Dann wird es schwieriger, Jonas führt ab hier, er steigt zügig vor und legt routiniert Sicherungen. Schlaghaken gibt es vereinzelt, meist sichert er mit Friends oder Schlingen.
Am Stand versuchen wir jeweils die Richtung zu bestimmen, da die Orientierung in der Wand nicht mehr so einfach ist (Topo aus dem Silbernagelführer sehr hilfreich).
Ab dem Kohlenband wählen wir einen Direktausstieg, auch hier steigt Jonas die anspruchsvolle Schlüsselseillänge (5b laut Topo, mir schiens schwieriger) souverän vor.
Als wir am Grat ankommen, schlägt uns die Kälte entgegen. Nach der Kletterei in der warmen Südwand wirds jetzt deutlich frischer.
Sechs Stunden nach dem Aufbruch stehen wir auf dem Gipfel. Nun beginnt der lange und auch nicht triviale Abstieg über den NO Grat, und die Wellenkuppe zur Rothornhütte.
Bis auf den brüchigen Teil an der Wellenkuppe ist dieser aber ganz hübsch.
Um 14.30 Uhr erreichen wir die Hütte. Einige der Berführer vom Biwak beglückwünschen uns zu unserer Tour, mussten sie doch alles in Eis, Schnee und kaltem Wind klettern, während wir in der Südwand fast im Shirt klettern konnten.
Nach einer kurzen Pause steigen wir nach Zermatt ab um den Zug 18.00 zu erreichen.

BerichterstatterIn
Gunther Karpf