Hangendgletscherhorn 3210m/Obere Bächlilicken 3073m TW (H/B/2a, WS+) Hansruedi Bachmann

Tourengruppe/-TypHochtour, Sektion, Tourengruppen-Parent
Startdatum10.7.24
Enddatum13.7.24
Anmeldeschluss12.5.24
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/ac9a14c7-2dc7-42b6-be41-8bec32d1d120
Beschreibung

10.7.2024 – 13.7.2024 [Mi-Sa] 1. Tag: Anreise mit öV nach Meiringen oder Innertkirchen und mit Taxi ins Urbachtal, Aufstieg zur Hütte in rund 4 1/2 Std., am Nachmittag kurze Tour zum Gauligletscher, wir sehen uns an, was von der Dakota im Eis noch übrig ist
2. Tag: Tour auf das Hangendgletscherhorn über den Chammligrat, Gratkletterei im 2. Grad, Aufstieg rund 5 Stunden, Abstieg rund 3 Std. zurück zur Gaulihütte
3. Tag: Tour über die Obere Bächlilicken zur Bächlitalhütte, Aufstieg rund 5 Std., Abstieg 2 1/2 Std., Übernachtung in der Bächlitalhütte
4. Tag: Allenfalls Besteigung des Alplistock Westgipfels oder direkter Abstieg zum Räterichsbodensee, Heimfahrt mit öV

Für die Tourenbeschreibungen vgl. SAC-Tourenportal

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Patrick Bienz, Sebastian Steiner

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Aufgrund des wechselhaften und unstetigen Wetters führten wir nur den ersten Teil der Tour durch. Am Mittwoch reisten wir mit Zug und Alpentaxi ins Urbachtal, wo wir den 4 ½-stündigen Aufstieg zur neu renovierten Gaulihütte in Angriff nahmen. Geplant war danach noch der Besuch der 1946 auf dem Gauligletscher abgestürzten Dakota. Da die Zeit dafür aber knapp geworden wäre, verzichteten wir darauf. Wie wir danach noch herausfanden, sind aktuell nicht mehr viele Trümmerteile auf dem Gletscher, so dass es ohnehin nicht mehr viel zu sehen gegeben hätte.

Für Donnerstag war ein Schönwetterfester vorausgesagt, so dass wir an diesem Tag früh aufstanden und um 4.45 Uhr die Hütte Richtung Chammligrat verliessen. Nach zwei Stunden Aufstieg über Alpwiesen und Schneefelder erreichten wir den Grat. Der Chammligrat erstreckt sich über ca. 3 Kilometer Richtung Hangendgletscherhorn, wobei ca. 2 Kilometer des Grats geklettert werden. Es geht hinauf und hinunter, manchmal ausgesetzt und manchmal muss der richtige Weg auch intuitiv gesucht werden. Wir kamen gut und ohne Probleme voran und genossen immer wieder die grandiose Aussicht über den Gauligletscher und die umliegenden Gipfel. Am Schluss des Grats mussten wir dann wieder die Steigeisen anziehen und setzten den Weg im weichen und kräftezehrenden Sulzschnee fort. Dann standen wir vor dem rund 40 Grad steilen Gletscherhang, der zum Gipfel führt. Diesen auch noch hochsteigen oder nicht angesichts der brennenden Sonne über unseren Köpfen und dem schweren Schnee? Wir entschieden uns, es zu versuchen. Schritt für Schritt querten wir zuerst den steilen Hang auf den nächsten Sattel und stiegen dann steil zum Firnsattel auf 3170m auf, der zwischen dem Vorgipfel und dem Hauptgipfel liegt. Das Klettern und der schwere und viele Schnee hatten an unseren Kräften gezehrt. Wir beschlossen deshalb, unsere Tour auf dem Firnsattel und 7 ½ Stunden, nachdem wir die Hütte verlassen hatten, zu beenden und auf den Hauptgipfel zu verzichten. Es galt nun, nochmals konzentriert über den steilen und mit viel Schnee gefüllten Steilhang abzusteigen. Schon bald lief der Gletscher dann ins Flache aus und wir stiegen auf der Normalroute in 3 Stunden zur Gaulihütte ab. Noch waren viele Steinmänner eingeschneit und es war nicht immer einfach, den Weg zu finden. Bei der Hütte wartete dann die sonnenbeschienene Terrasse und wir genossen die wohlverdienten kühlen Getränke. Den Abend schlossen wir mit einer heiss umkämpften Partie «Tschau Sepp» ab (wer gewonnen hat verrät des Foto).

Da für Freitag schlechtes Wetter angesagt war, beschlossen wir, auf den Rest der Tour zu verzichten und wir stiegen am Freitag wieder ins Urbachtal ab.

Danke Patrick und Sebastian für das Mitkommen. Die Tour zusammen mit Euch zu machen, hat Spass gemacht.

BerichterstatterIn
Hansruedi Bachmann, Fotos Patrick Bienz, Sebastian Steiner