Via Fiamma Süd

Startdatum1.7.21
Enddatum11.7.21

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Pascal Gsponer und Vera Mouron

Mit Klick auf das Bild zur Bildergalerie

Da wir im Wallis wohnen, ist das Bergell einen Teil der Schweiz, den wir nicht häufig besuchen. Deshalb sind unsere Ferien ein guter Anlass einige Tage in diesem wundervollen Tal zu verbringen.
Als wir gegen Zehn Uhr am Wandfuss des Sektors Spazzacaldeira ankommen, sind bereits 3 Seilschaften in unserer geplanten Route via Felici unterwegs und eine weitere wartet am Einstieg. So ändern wir kurzum unseren Plan und steigen in die Nachbarsroute Dente Per Dente ein. Schon bald bin ich froh um die ausgeliehenen Friends und Keile von Franz, als ich in einem sehr spärlich abgesicherten Riss vorsteige. Nach acht wunderschönen Seillängen im fünften und unteren sechsten Schwierigkeitsgrad, kommen wir auf einen kleinen Vorgipfel. Hier kreuzen sich die Routen Dente per Dente und Via Felici. Aufgrund der nun fortgeschrittenen Zeit entscheiden wir uns in ein Couloir abzuseilen und den Rest zum Wandfuss abzusteigen, anstatt noch über den Grat hoch zur Fiamma zu klettern. Abends schlagen wir unser Zelt auf dem kleinen aber feinen Camping Platz Mulina in Vicosoprano auf. Von hier aus haben wir perfekte Aussicht auf Fiamma und Dente.
Zwei Tage später stehen wir erneut am Fusse des Spazzacaldeira, dieses Mal am Einstieg der Route via Fiamma Süd. Vor sechs Jahren stand ich schon einmal an diesem Ort, zusammen mit Franz und Tiger. Damals ging ich alles im Nachstieg und wahr froh um die Sicherung von Oben. Heute hingegen kann ich sie vorsteigen und geniessen. Am Mittag stehen wir beide auf der Fiamma und geniessen die Aussicht.
Nach zwei weiteren Klettertagen in dem nahegelegen Klettergarten Sasso del Drago, entscheiden wir uns die letzten Tage im Furkagebiet zu verbringen. Es hat die Tage zuvor viel geregnet, beziehungsweise auf dieser Höhe geschneit, so sind wir erneut von unserer Routenwahl abgekommen. Wir entscheiden uns für die einfache und nicht allzu lange Gratkletterei am Schildkrötengrat. Dies ist eine gute Übung das Gehen am halblangen Seil zu repetieren. Einige Seilschaften haben die gleiche Idee wie wir, weswegen es zu kleinem Stau führte, aber wir haben den ganzen Tag Zeit und geniessen dadurch die Aussicht noch ein wenig länger.
Am Abend machen wir uns auf den Weg Richtung Oberalppass, hier treffen wir Nicola und Malin. Zusammen machen wir tagsdarauf die schöne und einfache Grattour über den kleinen Schijen auf den Grossen. Malin lernt von Nicola wie man richtig am Grat mit halblangem Seil geht. Wir sind so im Flow, dass wir den Gipfel des kleinen Schijen ohne Halt überklettern. So machen wir auf dem nächsten kleinen Gipfel unsere Mittagspause und betrachten unsere zurückgelegte Strecke mit Stolz und überlegen uns wie das vor uns wohl aussehen mag. Nach einer gemütlichen Pause raffen wir uns wieder auf, um noch weiter über den Grat auf den grossen Schijen aufzusteigen. Vor uns liegt ein gut begehbarer Blockgrat. So kommen wir schnell voran und stehen eine Stunde später auf dem Gipfel des grossen Schijen. Nach einigem suchen finden wir dann doch noch die Abseilstelle. Müde aber stolz und glücklich geniessen wir zusammen ein Glace in Andermatt. Für Pascal und mich war es der letzte Ferientag. Mit Stolz und Freude blicken wir auf eine wunderschöne Ferienwoche zurück. Danke an Franz, dass wir das Material entlehnen durften und so die Möglichkeit hatten, solch wunderschöne Touren zu erleben. 😊

BerichterstatterIn
Vera Mouron