Schreckhorn SW-Grat 4078m

Startdatum12.10.23
Enddatum13.10.23

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Gunther Karpf
Verhältnisse
herbstlich, trocken, gut
Eindrücke
Herrliche Herbsttage

Mit Klick auf das Bild zur Bildergalerie

Wir wussten, es würden die letzten möglichen Herbsttage für Hochtouren werden. Diese wollten wir nutzen. Ostegg/Eiger oder Schreckhorn war die Frage. Da mir der Aufstieg von Alpiglen bis zur Mittellegihütte (1740hm klettern) zu happig erschien, willigte Gunther für seine dritte Begehung vom Schreckhorn ein. Da ich an diesem Gipfel bereits zweimal gescheitert war, hatte ich hier eine offene Rechnung.
Bei viel Herbstsonne erreichen wir die Schreckhornhütte (2527m) nach vier Stunden. Den gut ausgerüsteten Winterraum teilen wir mit zwei anderen Seilschaften. Morgens starten wir um 4:30h, um bei Tagesanbruch den Gaagg zu erreichen. Alle drei Seilschaften sind zu gleichem Zeitpunkt hier. Aber die beiden Jungen, Alex ist Bergführer, ziehen schon bald davon. Wir versuchen uns am Normalweg an der Gletscherflanke, müssen aber schon bald realisieren, dass das steile Blankeis nicht zum Ziel führt, weshalb wir nach W auf den Fels ausweichen. Um danach wieder auf den Gletscher zu gelangen, müssen wir am Felsende eine steile Gletscherzunge ebenfalls blank erklimmen und auch gleich folgend sind weitere heikle und steile Gletscherspalten zu überwinden. So spät im Herbst ist auch das Couli total ausgeapert, weshalb wir als Einstieg die neu eingerichteten drei Seillängen wählen. Für die weiteren Seillängen werden wir im plaisir-Stil belohnt. Unglaublich, diese vielen kompakten Schuppen und Trittchen – ein Genuss. Gunther steigt alles sehr soverän vor. Nach 7.5 Std. erreichen wir den Gipfel und eine weitere Stunde danach erreicht auch die dritte Seilschaft den Gipfel. Da diese viel Steilnschlag verursachen, sind wir froh ausser Reichweite bleiben zu können. Leider produziere auch ich Batterieschlag. Dies weil ich die Stirnlampe am Helm touchiere und eine Batterie raus und runter fällt. Für den Abstieg brauchen wir nochmals einige Zeit trotz gut eingerichteter Abseilstellen im unteren Teil. Aber auch der Abstieg über die steile Gletscherzunge hats in sich, weshalb Gunther zack zack eine Sanduhr zur Sicherung einrichtet. Bei Eindämmerung sind wir dann retour in der Hütte. Bereits ziemlich geschlaucht heisst es nun im Dunkeln mit nur einer Stirnlampe auf dem w-b-w Wanderweg abzusteigen. Da die Ketten und Seile aus den Wänden entfernt wurden, ist bei jedem Schritt gut aufzupassen. Der generöse Gunther gibt mir seine Stirnlampe ab und begnügt sich mit der handy-LED. Vorne bei der Bäregg angekommen, gebe ich forfait und nur Gunther steigt noch zur Gletscherschlucht ab, wo unser e-Wagen geladen parat steht. Da die Arbeit am Samstag ruft ist die Heimfahrt unumgänglich.
Ui, war das eine coole Tour und endlich ist das Schreckhorn geschafft.

BerichterstatterIn
Daniel Tanner