Galenstock SO-Grat

Startdatum27.8.16
Enddatum28.8.16

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Sabine Bruckmeier Marc Christen
Verhältnisse
Schön und warm. Nordgrat ohne Schnee und ohne Firn.

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Bei traumhaften Wetterbedingungen nahmen Sabine, Marc und Dani am Wochenende vom 27.8. und 28.8. den Galenstock im Urnerland ins Visier. Für Dani war es bereits die Dritte Tour auf diesen Berg. Am Samstag haben wir uns zuerst im Klettergarten unterhalb der Albert Heim Hütte eingeklettert. Dabei zeigte es sich wieder mal, wie unterschiedlich Routen bewertet sein können.

Das Hüttenteam war äusserst freundlich und das Essen super gut gekocht. Kein Wunder, soll es sich doch um einen ausgewiesenen Diätkoch handeln. So wurde auch für unsere Tischnachbarin mit Magenproblemen problemlos gesorgt. Das Gespräch am Tisch drehte sich dann um Kindererziehung, Loslassen, seine eigenen Bedürfnisse erkennen und Reiten in Afrika. Ein wirklich netter (wenn auch etwas lauter) Abend.

Um vier in der Früh waren dann nur etwa sechs Personen beim Frühstück. Die Hütte ist halt sehr einfach zu erreichen und war entsprechend an diesem Wochenende mit weniger ambitionierten Ausflüglern gefüllt.

4.30 Uhr: Der schön angelegte Weg unter dem die Wasserversorgung der Hütte verläuft führte uns und andere im Dunkeln zu stark in die Höhe, es ging aber ohne grossen Zeitverlust ab. Das Geröll, welches relativ frisch durch die allgegenwärtige Gletscherschmelze freigelegt wurde, zeigte die typische Instabilität feuchten Sandes – panta rei oder alles fliesst. Der Gletscher war auch bereits entsprechend ausgeapert, was ein schnelles Vorankommen ermöglichte. Die wenigen, aber immer wieder überraschenden Spalten, konnten einfach umgangen werden.

Der Einstieg in den Südost-Grat erfolgte wenig oberhalb der Bielenlücke rund 1 Stunden nach Sonnenaufgang. Ein etwas höher gelegener Einstieg wäre einfacher gewesen und wurde von einer IO genutzt, um uns sogleich zu überholen. Aber wir waren ja zum Klettern da. Die Kletterei selbst war der Genuss pur und bot auch Gelegenheit zu verschiedenen sozialen Kontakten, d.h. wir waren nicht alleine am Berg. Die Schlüsselstelle wurde mit technischer Hilfe überwunden und die letzten Meter Fels sowie das Firnfeld ging‘s am kurzen Seil. 13.00 Uhr: wo ist das Gipfelkreuz? Die aufkommenden Thermikwolken verschonten uns weitgehend und wir wurden mit einer super Aussicht belohnt. Der Abstieg erfolgte ungesichert über das Geröll und das Schneefeld des Nordgrats (ZS oder T5 oder was immer). Das letzte Stück haben wir an einem seidenen Faden abgeseilt und das Seil liess sich auch problemlos wieder abziehen. Über angenehmen Trittschnee und dem rauschenden Bach entlang ging‘s zurück nach Tiefenbach (teilweise ebenfalls mit technischer Hilfe) wo es eine Rivella-Degustation gab.

18.00 Uhr Rückfahrt (auch nicht alleine). Die angesagten Gewitter entluden sich erst Mitten in der Nacht.

Danke für die schöne Tour.

BerichterstatterIn
Marc Christen