Zindlenspitz 2097 m (S/B/WS) Christian Pittrof

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum17.2.13
Enddatum17.2.13
Anmeldeschluss10.2.13
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df34-6b24-42b4-ab1e-0006ac120019
Beschreibung

17.2.2013 [So] Keine der „ausgetretenen“ Touren im Wägital! Vom Wägitalersee der Forststrasse entlang hoch zum Aberliboden. Von dort entlang des Sommerweges nach Zindlen und Oberzindlen. Schliesslich über die Südflanke auf den Gipfel. Leichte Kletterei auf den letzten 50m, sollte bei guten Verhältnissen ohne Steigeisen und Pickel machbar sein. Abfahrt wie Aufstieg.
1100 Höhenmeter, WS+.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Valerie Osann Barbara Lepri Gaby Bachmann Hermann Gassner Stephan Büttner Bruno Meyer Alex Biderbost Christian Pittrof (Tourenleiter)
Verhältnisse
- teilweise sonnig, oben etwas Nebel - mässig oberhalb von 2000 m - grösstenteils Pulver

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Der Tourenleiter hat sich über die zahlreichen Anmeldungen zur Skitour auf den Zindlenspitz mindestens so gefreut wie gewundert. Auf der Lachener Skitourenkarte findet man nämlich keine Skiroute auf den Zindlenspitz eingezeichnet, da man im unteren Drittel, dem Sommerweg folgend, knapp 200 Höhenmeter Aufstieg im steilen, felsdurchsetzten Bergwald überwinden muss. Dieser Abschnitt ist im Sommer ein Spaziergang, im Winter aber skitechnisch anspruchsvoll.
Als die Gruppe sich am Wägitaler See um 8 Uhr morgens zum Abmarsch bereit macht, realisiert der Tourenleiter schliesslich, dass er die Tour mit WS ausgeschrieben hat, was eben nicht „Wirklich-, Wahrscheinlich- oder Wahnsinnig-Schwierg“ heisst. Eine solche Unterschätzung des Schwierigkeitsgrades soll nicht mehr vorkommen!

Um es aber gleich vorwegzunehmen: Die Tour war ein gelungenes Bergerlebnis und alle Teilnehmer kamen wohlbehalten vom Gipfel wieder herunter. Der Reihe nach.
Abmarsch um 8.15 Uhr, die ersten 150 Höhenmeter vom See auf den Aberliboden über einen Alpweg sind noch gespurt, auf 1100 m zweigt es dann südwärts in den besagten Bergwald ab. Spurarbeit im Pulverschnee den Sommerweg entlang, der sich bei ca. 1200 m über drei bis vier Kehren durch eine Steilstufe schlängelt, die zum Skifahren nicht allzu viel Platz lässt. Bei ca. 1300 m raus aus dem Wald und nach einigen Hängen Richtung Osten zu zwei Alphütten auf 1580 m. Von hier lassen sich die Hänge zum Gipfel gut überblicken, wenig überraschend ist niemand ausser uns unterwegs. Auf ca. 1700 m ist Abstand angesagt, um aus einem kleinen Tal heraus, einen Steilhang querend, auf die weiten Hänge der Gipfelregion zu gelangen. Der Tourenleiter spurt ohne mulmiges Gefühl voran und zwar nicht nur wegen seines ABS-Rucksacks, sondern weil der Schnee sich gegenüber letztem Sonntag gut gesetzt hat und laut Bulletin (mässig oberhalb von 2000 m) eine Lawinenstufe Reserve gegeben ist. So erreicht die Gruppe nach gut drei Stunden die letzte Alphütte auf 1900 m, wo ein Schneehase sich in den inzwischen aufgezogen Nebel davonmacht. Sicht vorübegehend nahe Null, also weiter mit dem GPS, um nicht im ungünstigsten Fall über die östliche Kante des Gipfelhangs hinauszutappern. Das geht problemlos, zumal der Schnee in der Südexposition des Gipfelhangs bestens gesetzt und griffig ist, und sich die Sicht nach einer knappen halbe Stunde ebenfalls bessert.
Skidepot ca. 50 Höhenmeter unter dem Gipfel und von hier weiter mit Steigeisen und Pickel. Deren Mitnahme erweist sich als nützlich, da das Gelände über 40° steil ist und der eingeschneite Gipfelgrat sich als veritabler Dachfirst präsentiert. Nach viereinhalb Stunden stehen alle auf dem Gipfel, zu Recht ein wenig stolz, sind im Gipfelbuch doch nicht allzu viele Winterbegehungen verzeichnet, schon gar nicht mit Skis. Am Skidepot sind wir schnell wieder zurück, und die Abfahrt wird unterhalb der letzten Alphütte zum Genuss, als Schnee und Sicht kaum etwas zu wünschen übrig lassen. Das Problem mit dem unzureichenden Platzangebot für Skifahrer in der unteren Steilstufe lösen wir mit Tragen der Skis. Nicht elegant für eine Skitour, aber nach 15 Minuten ist diese Passage ohne Komplikationen überwunden und die letzten 250 Höhenmeter hinunter bis vor die Autos gehören wieder den Skifahrern.

Allen Teilnehmern herzlichen Dank für’s Mitkommen; Ihr seid eine echt starke Gruppe, die sich sich nicht von den anfänglichen Mühen hat abschrecken lassen!
Besonderer Dank geht an Hermann, der als erfahrener Schlussmann und Skicoach die Gruppe hevorragend mitbetreut hat!

Christian

BerichterstatterIn
Christian Pittrof