Wipptal/Obernberg (S/B/ZS) Willi Streuli

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum11.3.13
Enddatum15.3.13
Anmeldeschluss8.2.13
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df33-f734-4ea3-9c0e-0006ac120019
Beschreibung

11.3.2013-15.3.2013 [Mo-Fr] Ein Geheimtipp, dieses letzte Seitental des Wipptales an der Grenze zu Italien. Wir logieren ganz zuhinterst im privat geführten, kleinen Gasthof Waldesruh. Max. 7 Teilnehmer. Eher leichte Touren unter 1000 Hm. Königstour 1200 Hm. Wir könnten die ganze Woche die Skis direkt bei unserer Unterkunft anziehen. Oder mit PW/Skibus nur kurze Strecken fahren. Wie immer werden wir bei der Anreise direkt unsere erste ST unternehmen. So kommen wir auf 5 Touren bei 4 Nächten. Schwierigkeitsgrade eher WS (

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Agnes Staub Christine Wyssling (Fotos) Ruth Thalmann Peter Hausmann Peter Staub Willi Streuli (Fotos)
Verhältnisse
Von allem etwas. Märzensonne bis Hochwinter. Windstill bis Sturmböen.

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* Montag, 11. März 2013 Ruth Thalmann
Bis zum heutigen Tag hatte ich keine Ahnung, wo sich das Wipptal befindet. Zum Glück führt uns Willis Navigationsgerät zielsicher in die Gegend südlich von Innsbruck, dem Tal der Brenner-Autobahn, wo wir unsere Tourenwoche verbringen werden.

Das kleine Seitental bei Obernberg ist umrahmt von Bergen, die sich allesamt für Skitouren eignen. Und das nützen wir sogleich aus: Bei Gries am Brenner schnallen wir unsere Felle an und steigen hinauf zum Sattelberg (2115m). Im Gipfelgebiet betreten wir italienisches Territorium. Doch vom Bär Lusconi ist weit und breit nichts zu sehen. Zahlreiche Abfahrtsspuren zeigen jedoch, dass das ehemalige Skigebiet ein beliebtes Revier für Skitourengeher ist. Die bestehenden Spuren hindern uns nicht daran, im pulvrigen Schnee herrliche Schwünge zu ziehen.

Im Restaurant Sattelbergalm erzählt uns Willi bei Topfenstrudel und Sachertorte, wie es war im Ayurveda-Hotel in Indien, vom schmackhaften Tofu-Reis-Gericht und von den Yogastunden mit Zehenstreching. Wir hoffen fest, dass er in Zukunft weiterhin schöne Skitouren anbietet und nicht die ganze Wintersaison im fernen Osten bei Yoga und Massage verbringt! Der restliche Teil der Abfahrt ist mit dem Ratrac präpariert worden, da zahlreiche Rodler die Sattelbergalm besuchen.

Gegen Abend kommt auch der letzte unserer Gruppe in der Pension Waldesruh an. Der Skimarathon-Absolvent, Peter Hausmann, ist mit dem ÖV angereist. Mit der nun vollständigen Tourengruppe geniessen wir unser Nachtessen auswärts, im Berghotel Almi’s. Dort treffen wir Bergführer Hans Vetsch, der mit einer Gästegruppe zufällig im gleichen Tal Gipfel besteigen will.

* Dienstag, 12. März 2013 Peter Staub
Heute starten wir direkt vom Hotel aus. Gemächlich geht’s die Waldstrasse hinauf, dann über offenes Gelände und nochmals steil zum Obernbergsee. Die Berggipfel sind in Nebel gehüllt, der Himmel ist wolkenverhangen. Willi zweifelt, ob wir bei diesem Wetter unser Ziel, den Grubenkopf auf 2337m erreichen würden, meint aber, dass auch das Grubenjoch, welches wir in der Ferne bereits sehen, ein lohnendes Ziel wäre. Schon kommt uns ein Tourengänger samt Hund mit eleganten Schwüngen entgegen. Teilweise legt Willi eine eigene Spur in der breiten Mulde hinauf zum Joch. Inzwischen sind wir in der Nebelsuppe angelangt. Der Hunger meldet sich, ist es doch schon Mittag. In der Hoffnung auf eine blaue Störung steigen wir frisch gestärkt weiter Richtung Gipfel. Nach einem kleinen Schwenker auf die italienische Seite des Gratrückens taucht unverhofft das Gipfelkreuz des Grubenkopfes auf. Nach kurzer Rast machen wir die ersten Schwünge im dichten Nebel. Plötzlich lichtet sich dieser, macht der Sonne Platz und gibt den Blick frei auf das Alpenpanorama. Auf breiten Hängen geniessen wir die prächtige Abfahrt im über Nacht gefallenen Neuschnee.

* Mittwoch 13.03.13 Peter Hausmann
Heute fahren wir ein kurzes Stück – ca. 5 Minuten – mit dem Auto bis zum Bauerngut Schmiedhof 1526 m. Gemütlich steigen wir durch offenen Lärchenwald zur Leitneralm. Der Himmel ist leicht bedeckt und obschon die Sonne sich nicht richtig durchzusetzen vermag blendet es und die Sonnebrille verleiht einem einen sonnigen Tag. Unser Ziel ist der Leitnerberg 2309 m welcher wir nach 13.00 Uhr erreichen. Die Abfahrt ist höchster Genuss bei guter Sicht und auf einer wunderbaren neuen Pulverschneeschicht mit guter, harter und griffiger Unterlage. Wir sind den ganzen Tag alleine unterwegs und auch durch den offenen Lärchenwald ist es zum Jauchzen schön. Das Geniessen wird in unserer Stammbeiz, im Almi’s, bei Kaffee und Kuchen fortgesetzt.

Gute Wahl, Willi, und am richtigen Tag, herzlichen Dank.

* Donnerstag, 14. 3. 13 Christine Wyssling
Von der Sägerei Obernberg geht es zunächst auf einem schmalen Waldweg bergan, dann folgen wir einer neu angelegten Aufstiegsspur durch steilen und ruppigen Tannenwald bis wir mit Biswind im Rücken den lichten und offenen Lärchenwald erreichen. Oberhalb der Waldgrenze wird der Wind immer stärker. Bei starken, böenartigen Winden und sehr dynamischem Wetter, Wolkenfetzen und Sonne wechseln sich ab, steigen wir unserem Tagesziel entgegen, dem Gipfel Kreuzjoch, welchen wir nur einmal kurz zwischen den aufkommenden Wolken sichten. Beim Erreichen des Karsattels, ist alles nebelverhangen und die kalten Winde erreichen Sturmstärke. Da keine Wetterbesserung in Sicht ist entschliessen wir uns zur Umkehr. Die schöne Abfahrt geniessen wir durch pulvrige Hänge bis zum Wald hinunter. Die Passage durch den Wald erfordert höchste Konzentration. Mit kurzen Schwüngen und einigen Abrutschstellen gilt es den eng beieinander stehenden Tannen auszuweichen. Endlich im Schutz einer Alphütte können wir einen Rast machen und Durst und Hunger stillen. Danach folgt die Abfahrt entlang der schmalen Waldstrasse zum Ausgangspunkt zurück.

Nach einem wohl verdienten Rast in der warmen Gaststube Almi, diesmal mit Lumumba und Tee Rum aber ohne Kuchen gehts zurück in unser Hotel. Nach dem Abendessen, bekommen wir unsere Rechnung für Kost und Logie. Die Rechnung (she Foto) besteht aus zwei auf einem kleinen „Fresszettel“ notierten Zahlen. Da wir die Kosten unter uns aufteilen müssen, wollen wir wissen wie sich diese Zahlen zusammensetzen. Wir rechnen und rechnen werden aber nicht schlau. Die Wirtin meint, dass sie zusätzlich zur HP noch 20Euro für Tee und Lunch dazu gerechnet habe. Trotz mehrmaligem nachrechnen unserseits reichen unsere Rechnungskenntnisse nicht aus um diese „Waldesruh“ Rechnung zu entschlüsseln. Da der Rechungsbetrag uns insgesamt plausibel und günstig erscheint, kapitulieren wir und bezahlen den geforderten Betrag. Nach einem letzten Spiel gehen wir alle müde aber zufrieden ins Bett.

* Freitag, 15. März 2013 Agnes Staub
Wir parkieren auf dem Autobahnrastplatz bei der Ausfahrt Nösslach, ziehen unsere Felle auf und können nach wenigen Metern bereits die Skier anschnallen. Das Wetter ist ganz passabel, aber es weht ein bissiger Wind. An einem Bauernhof mit Kapelle vorbei geht’s auf einem Waldweg zur Nösslachhütte. Diese lassen wir links liegen. Willi hat eine seiner berühmten „Herausforderungen“ eingebaut. Wir kämpfen uns durch den Wald steil hinauf mit einigen Spitzkehren. Bald ist eine kleine Berghütte in Sicht mit Terrasse, Tisch und Bank. Wir lassen es uns an diesem herrlichen sonnigen und windstillen Platz wohl sein und geniessen unseren Lunch. Der Lärchenwald wird aber bald lichter und skifreundlicher. Weiter geht’s über sanfte Alpen, weniger sanft ist der Wind, er wird immer stärker. Aber wir trotzen der Unbill und stehen bald auf dem Nösslachjoch (2231 m). Gratulation, Felle weg, noch wärmere Jacke anziehen und hinunter geht’s. Der oberste Hang ist ziemlich abgeblasen und entsprechend unterschiedlich sind die Schneeverhältnisse. Aber Willi findet immer wieder wunderbare, unverfahrene Pulverschneehänge und der Wind hat eindrückliche Schneegebilde (Sastrugis) geschaffen, sodass wir die Abfahrt in vollen Zügen geniessen. Bald sind wir bei der Nösslachhütte – wie Willi die einfach so findet ist grossartig – und Kaffee und riesige Tortenstücke warten auf uns. Frisch gestärkt meistern wir die Waldabfahrt zu unserem Auto und fahren zurück in die Schweiz.
Wir alle haben die Skitourentage sehr genossen. Es war immer wieder eindrücklich, wie rasch Willi mit Karte, Kompass und GPS jeweils Standort und weiteren Routenverlauf bestimmte. Ganz herzlich danken wir Willi für die kompetente und umsichtige Führung und die Organisation !

BerichterstatterIn
TeilnehmerInnen