Wildstrubel 3243 m (S/B/ZS) Hermann Gassner

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum13.5.12
Enddatum14.5.12
Anmeldeschluss30.4.12
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df35-abe0-4c75-b58b-0006ac120019
Beschreibung

13.5.2012-14.5.2012 [So-Mo] Anreise nach Adelboden mit PW
Tour 1.
Ausgangspunkt: Engstligenalp 1937m
Aufstieg: Mit Lifthilfe gegen Chindbettipass 2623m.
Über den Nordgrat auf das Tierhörnli 2894m.
Kurze Abfahrt zum Pass und in den Boden des Tälligletschers.
Wiederanstieg zur Lücke Roter Totz und Abfahrt zur Lämmerenhütte 2501m.
Hanglagen: Nord / Nord West / Ost / Süd West /
Höhenmeter: Aufstieg 845 / Abfahrt 705
Zeitbedarf. ca. 4.00 Std.

Tour 2.
Ausgangspunkt Lämmerenhütte 2501m.
Aufstieg über den Wildstrub

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Doris / Beat / Ueli
Verhältnisse
Grandioses Skitouren Wetter sowie Verhältnisse

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13. 05. 2012 Radüner Rothorn 3022m und Flüela Schwarzhorn 3147m

Schon lange zeichnete sich ab, dass aus der Tour auf den Wildstrubel nichts wird. Für einmal lag es nicht am Wetter, sondern am frühen Saisonschluss der Bergbahnen. Wetterbedingt stellte sich lange Zeit die Frage: Was ist möglich? Wie lange hält das Schönwetterfenster?
Nach dem Motto: „Den Mutigen gehört die Welt“, entschied Hermann am Sonntag um 5.00 Uhr, in Richtung Flüelapass zu starten. Der wolkenverhangene Himmel und der Nebel bis auf Höhe Davos stimmten wenig zuversichtlich. Über der Nebeldecke erwartete uns überraschenderweise blauer Himmel, nur getrübt durch einige Nebelschwaden. Die nahmen wir gerne in Kauf. An der Flüelapassstrasse auf 2‘200 m starteten wir.
Aufgrund der Verhältnisse entschied sich Hermann für das Radüner Rothorn (3`022 m), von da Abfahrt auf 2‘800 m und den zweiten Aufstieg aufs Flüela Schwarzhorn (3‘147 m). Beide Gipfel brachten uns ins Schwitzen und verlangten uns etwas ab. Der Tourenleiter bewältigte die Tour mühelos – als besondere Herausforderung und nette Geste an die vergessliche Kameradin – mit nur einem Stock.
Der bedeckte Himmel der vorangegangenen Nacht führte dazu, dass auch die Abfahrt hohe Ansprüche stellte. Die paar Stürze liessen sich an einer Hand abzählen und waren schnell vergessen. Alle freuten sich über den geschenkten schönen Tag und die gute Kameradschaft. Das gediegene Nachtessen im Walserhuus in Sertig, begleitet von erlesenen Weinen, war der krönende Abschluss.
Doris Schwarzenbach

14. 05. 2012 Chüealphorn 3077 m

Ausklang :
Wenn der Schnee sich auf den Alpweiden definitiv zurückzieht, auf den braun aperen Flecken immer mehr der weisse Krokus spriesst und in unteren Gefilden schon die Bienen summen, dann ist wohl der Frühling angesagt. Zum Abschluss der Skitourensaison braucht es noch kräftige Signale. Vor allem auch, weil die meteorologischen Verhältnisse in den vergangenen Wochen den SAC lern nicht gerade freundlich gesinnt waren.
Das Chüealphorn war ein solches Signal. Eine Mélange aus alpinem Prachtswetter, Skitouren geeignete steile Hänge, mit möglichst nördlichen Expositionen, noch genügend schneebedeckt und wenn nicht Sulz, dann vielleicht mit einer vielleicht etwas harten, dafür aber tragenden Schneeschicht. Der Aufstieg nicht allzu extrem, aber sportlich genug. Die Gipfelhöhe nicht maximal, aber ausreichend, um mit einer grandiosen Aussicht für alle Mühe zu entlohnen.

Die Route :
Wir beginnen ab Walserhuus, dem ehemaligen Kurhaus Sertig 1859 m, einer Unterkunft für Geniesser, zum Essen, Schlafen und Trinken.
Die Skis auf dem Rucksack aufgeschnallt, Richtung Talende, statt in Laufrichtung rechts ins Ducantal, geht’s links bergauf ins Chüealptal. Skianschnallen nach circa ¾ Stunden, die Schneedecke wird auf 2100 m kompakt. Massive Lawinenkegel ergiessen sich von beiden Seiten, zum Glück sind die Abgänge schon längere Zeit zurückliegend und in der Kälte erstarrt. Der kleine Grünsee mit seiner sumpfigen Umgebung liegt verborgen, ist gefroren und immer noch zugeschneit. Statt geradeaus zum Sertigpass, halten wir uns links hoch ins Gletschtälli. Wir erklimmen drei Steilstufen, die obere anhaltend bis 33°,
bis auf die Chüealpfurgga 2865 m. Vorerst noch im Schatten, ist die Temperatur angenehm kühl. Auch die nächtliche Wärmeabstrahlung war offensichtlich sehr gut, mit dem Resultat einer noch pickelharten, eisig rutschigen Schneeunterlage. In den zu durchquernden Lawinenkegeln, vom Augstenhüreli runterkommend und in den steileren Passagen braucht`s etwas Saft in den Beinen. Ohne Harsteisen wäre der Aufstieg wohl nicht denkbar. Die in den Spitzkehren manchmal etwas kniffligeren Situationen werden schliesslich gemeinschaftlich gemeistert. Dann geht es um den Gipfelaufbau herum, das rudimentäre Gletscherchen ist nicht mehr wahrnehmbar. Das Skidepot erfolgt auf der Schulter des Ostgrates, inzwischen unter prächtiger Sonne.
Den Gipfel erklimmen wir zu zweit über den östlichen, steilen Hang. Der Schnee ist zwischenzeitlich ausreichend aufgeweicht mit gutem Trittschnee, Steigeisen sind nicht erforderlich. Der flache Gipfelfirst ist von respektheischenden Wächten flankiert. Es bietet sich eine atemberaubende Rund- und Fernsicht. Wir versuchen uns gegenseitig zu übertreffen mit der Benennung der unzähligen, noch schneebedeckten Gipfelpyramiden, Felstürmen und Firnfeldern. Nicht leicht bei diesem weiten Spektrum, das beinahe von Hamburg bis Palermo reicht!
Die Abfahrt erfolgt schliesslich der Aufstiegsspur entlang. Oben immer noch pickelhart, unten schon merklich auffirnend. In Häsli hüpf Technik reizen wir bis ins Tal die wirklich letzten Schneezungen aus, um uns auf das uns zustehende, finale und grundehrliche Bier zu freuen.
Beat Bornhauser

15. 05. 2012 Gfroren Horn 2746 m

Start Sertig Walserhuus 1860 m.ü.M.
Abmarschzeit 07.00 Uhr
Tourenziel Gfroren Horn 2746 m.ü.M.
Erreichtes Ziel Vorgipfel 2744 m.ü.M.
Zurück in Sertig Walserhuus 12.00 Uhr

Am Anfang mussten die Ski 25 Minuten gebuckelt werden. Aufstieg dem Felabach entlang über Dörfli Augstberg zur Senetrixfurgga 2620 m.ü.M.
Bei schönstem Wetter konnten wir diese Schlusstour unternehmen. Die Nacht auf den 15. Mai war kalt und klar, sodass wir wunderschöne Verhältnisse hatten mit verfirntem Schnee für die Abfahrt.
Vielen Dank Hermann für die schönen Frühlingstouren bei einmaligen Schneeverhältnissen unter sachkundiger Führung.
Ueli Köppli

BerichterstatterIn
Schwarzenbach/ Bornhauser/Köppli