Die instabile Wetterlage liess die von Elisabeth Spring geplante Tour zur Doldenhornhütte SAC nicht zu, vorläufig. Der Tourenkoordinator suchte anspruchsvollen Ersatz in niedrigen Höhen und fand einen weissen Flecken im Tourenangebot, das wild romantische Weisstannental.

Mels, die flächenmässig grösste Gemeinde im Kanton St. Gallen, begrüsste die kleine, aber umso unternehmungsfreudigere Gruppe mit den stattlichen Häusern um den einzigartigen Dorfplatz und verwöhnte uns mit Morgenkaffee im Erlebnis Café Ecetera. Kurz nach 9.00 Uhr folgten wir nach der Seezbrücke (500 m) der Burggasse hinauf zum Schlösschen Nidberg hoch über dem Melser Rebberg nach St. Martin. Ein interessanter Bergweg, Teilstrecke des alten Vermöler Saumweges im imposanten Mischwald, führte zum romantischen, gestauten Chapfensee (1035 m), der mitten in einem Naturschutzgebiet mit einer beachtlichen Flora liegt. Wir benutzten den gut markierten Rundweg, fühlten uns in skandinavische Gefilde versetzt, Zeit zum Rasten (11.15 Uhr).

Der nahegelegene Chapfenstein (1056 m) bot schöne Aussicht hinunter ins Seez- und Rheintal, gegenüber zum mächtigen Alvier und dem Gonzen. Durch den Wald ging es gemütlich zum Weiler Vermol (1067 m), wo ein abwechslungsreicher und ziemlich anspruchsvoller Bergweg, der Walsaweg, ins Weisstannental abzweigt. Bei der ehemaligen Walsersiedlung Schwendi (908 m) erreichten wir den Talboden. Hier schauten wir im Bachhüsli vorbei, welches einheimische Backwaren, Spezialitäten und als Mitbringsel das „Wiisstanner Fazenettli“ anbietet. Nach der Sägerei überquerten wir den Bach und folgten dem 2006 neu erstellten Wanderweg auf der anderen Talseite bis zum Bergdörfchen Weisstannen (1004 m, 15.00 Uhr). Im Familienhotel Gemse gab’s leider nichts zum Schlemmern! Dafür blieb Zeit, um neue Wanderrouten zu schmieden. Die Busfahrt (16.01 Uhr) nach Sargans vermittelte nochmals eindrücklich Urtümliches dieser einsamen, schönen Gegend.
Wanderzeit: gute 5 Stunden, Aufstieg 750 Hm, Abstieg 250 Hm, T 2