Weissmies Überschreitung (H/B/WS) Rainer W. Meichtry

Tourengruppe/-TypHochtour, JO (14-22J), Sektion
Startdatum10.9.16
Enddatum11.9.16
Anmeldeschluss31.8.16
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2a-21c8-4de8-b222-0006ac120019
Beschreibung

10.9.2016-11.9.2016 [Sa-So] Gemeinsame Tour JO & Sektion – die Tour wird gemeinsam durch Jürg Rellstab & Rainer W. Meichtry organisiert

Wunderschöne Überschreitung des Weissmies (4017m). Diese tour beinhaltet alles, Was eine Hochtour ausmacht! Herrliches Panorama, leichte Blockgratkletterei, Firngrat und Gletscher…

Programm Samstag:
Anfahrt mit ÖV nach Saas-Grund. Seilbahn nach Kreuzboden (2397m), Höhenwanderweg auf die Almagelleralp (2194m) und Aufstieg auf die Almagellerhütte (2894m). Ca. 8.5km, 4 Std.

Progr

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Ariane Faul, Valerie Osann, Muriel Schön, Vera Mouron, Ramon Vanoli, Xavier Meichtry, Raffi Walter (Seilführer Gast), Franz Lischer (Tourenleiter JO), Jürg Rellstab (Tourenleiter JO), Rainer W. Meichtry
Verhältnisse
Samstag Zustieg: gutes Wetter, etwas wolkenverhangen, ein wenig Niesel gegen Ende des Hüttenzustiegs. Unsere Jugend hatte ein wenig anderes Wetter, ein wenig mehr Regen - sie hat es vorgezogen einen gebührenden Abstand zu den älteren Herrschaften aufzubauen ;) Sonntag: typisches Walliserwetter, Start bei klaren Sternenhimmel, im Tagesverlauf mehr Schleier. Sehr trocken auf dem Grat, Triftgletscher unterhalb von 3000 m sehr aper.

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Noch zweifeln sie, ob das Wetter halten werde, ob die Tour tatsächlich durchgeführt werden könne als es losging mit der Fahrt Richtung Wallis. Mit der SBB nach Visp, mit dem Postauto nach Saas-Grund, anschliessend die Gondeln nach Kreuzboden (2397 m).

Schon um 11.15 Uhr ging’s in aufgeräumter Stimmung über den schön angelegten Höhenweg Richtung Almagelleralp (2194 m). Unterwegs eine ausgedehnte Mittagspause – schon hier haben uns Edelweiss begrüsst – und weiter auf die Almagellerhütte (2897 m), vorbei an weiteren Edelweisswiesen und einer Herde Saaser Mutten (lokaler Schlag der Bergamaskerschafe). Insgesamt 4 Stunden, 8.75 km, 870 Hm hoch, 390 Hm runter.

Nachdem die Jungen und sehr Jungen ihren Chill-Nap reingezogen haben versammeln wir uns vor der Hütte. Anpassen der Steigeisen, Materialkontrolle, Bildung der Seilschaften und Tourenbesprechung. Dann endlich – hungrig konnten wir kaum des Essen abwarten. Gelohnt hat sich das warten, wer hat schon als Vorspeise auf einer SAC Hütte frischen Salat und Gemüsepastetli bekommen !? Frühe Nachtruhe – ausser unsere Jugend, sie benötigte auch für diesen letzten Zug des Tages eine Stunde länger – allerdings blieben sie diesmal trocken.

04.30 Uhr ringelt der Wecker, 5 Uhr Frühstück, 05.30 Uhr losmarschieren. Das war der Plan – und pünktlich ist die Gruppe auch losspaziert. Zuvor nochmals nachfragen: hat jeder die Teeflasche? Hat jede den Eispickel? Mehr dazu später… Mit klarem Himmel, begleitet von Millionen von Sternen – spätestens jetzt ist allen klar, im Wallis ist das Wetter immer schön – geht’s in gemütlichem Trott auf den Zwischbergenpass (3242 m). Kurze Pause, Klettergurt anziehen und Helm montieren und schon geht’s weiter Richtung SSE-Grat. Im Osten erhellen tiefrote Streifen den Tag, im Westen schlägt sich das Licht am Fusse von Monte-Rosa und Mischabelgruppe nieder. Erst wird der Grat kurz östlich umgangen – um dem brüchigen Schotter auszuweichen – dann geht’s stracks auf den Grat. Wie der Tag erwacht, steigt auch die Freude von Jung und älter: lockere Blockgratkletterei, begleitet von der einmaligen Stimmung in dieser Natur zaubert allen ein Lächeln ins Gesicht. Zeit für eine ausgedehnte Frühstückspause auf einem einladenden Gratabsatz.

Auf ca. 3970 m geht der Felsgrat in einen erst breiten, dann schmaler werden Firngrat über. Zeit für Steigeisen und selbstverständlich wieder für einen Snack. Wer vor ein paar Stunden nachgefragt hat, ob denn alle ihre Eispickel hätten, stellt nun fest, dass eben dieser fehlt ;) Die Gruppe weiss sich zu helfen, Muriel hat noch einen Skistock dabei und so gibt eine 3er Seilschaft einen Pickel an den Tourenleiter ab.

Nun geht’s über den Firngrat, über einen kurzen Felsriegel, ein weiterer Firngrat auf den Gipfel. Um 10 Uhr ist die ganze Gruppe schon auf dem Weissmies (4017 m). Es herrscht grosse Freude – als Gruppe wie auch jeder für sich geniessen wir den Gipfel. Für Muriel ist es die 4000er-Taufe. Der Aufstieg hat allen ausserordentlich gefallen. Diese leichte Blockgratkletterei, mitunter durchaus spannend aber nie ausgesetzt, in der imposanten Umgebung macht den Aufstieg zu einem Spaziergang.

Der Abstieg erfordert nochmals unsere volle Konzentration. Es geht über zahlreiche Schrunde und Spalten, vorbei an den imposanten Seracs bis sich der Triftgletscher abflacht. Zum zweiten Jahr in Folge kann über den Gletscher nicht mehr bis auf den normalen Ausstiegsweg abgestiegen werden. Zu aper und zuerklüftet ist der Gletscher. So wird der Gletscher über dessen nördlicher Begrenzung verlassen und schon vor 13 Uhr sitzen wir im Restaurant Hohsaas.

Glücklich und zufrieden nehmen wir die Gondeln Richtung Saas-Grund und treten den Rückweg nach Wädenswil an. Nur unser Tourenleiter, der macht noch den Umweg nach Saas-Almagell, schliesslich hat er noch einen Eispickel einzusammeln.

Eine lohnende Tour in wunderschöner Umgebung. Die Weissmies-Überschreitung ist eine der schönsten Plaisirhochtouren, die ich kenne.

Und mächtig stolz bin ich auf die JO-/Sektions-Kombo. Jung und Alt hat prächtig harmoniert. Die Stimmung war jederzeit heiter, die Begegnungen bereichernd. Eine prächtige Gruppe – diese Form möchten wir gerne weiter pflegen.

Ein grosses Dankeschön an die JO Tourenleiter Franz und Jürg, unserem Seilführer Raffi. Ihr habt volle Arbeit geleistet und mich toll unterstützt.

Und Merci an alle Teilnehmende, ihr habt diese Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht!

BerichterstatterIn
Rainer W. Meichtry