Weissmies 4017m (H/A/WS+) Sebastian Steiner

Tourengruppe/-TypHochtour, Sektion, Tourengruppen-Parent
Startdatum21.7.23
Enddatum22.7.23
Anmeldeschluss25.6.23
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/dab220da-eae5-447c-85ba-20f18c9b91e8
Beschreibung

21.7.2023 – 22.7.2023 [Fr-Sa] Felsiger Südgrat, vergletscherte Nordflanke: Schöne und sportliche Überschreitung des vielgesichtigen Weissmies – einer der wohl bekanntesten 4000er und der grosse Klassiker im Saastal. Freitag: Fahrt mit ÖV nach Saas-Almagell, Dorfplatz. Hüttenanstieg von Saas-Almagell über die Almagelleralp (Mittagessen auf der Alp) in 3:30h (1220Hm). Übernachtung und Halbpension in der Hütte.

Samstag: Mit Start um 4:45h von der Almagellerhütte kletter wir (2a) in sportlichem Tempo über den SSE-Grat auf den Gipfel in ca. 4:30h (1138 Hm). Abstieg über die Westnordwest-Flanke nach Hohsaas in ca. 2:30h. Mit der Gondel nach Saas-Grund und Heimreise.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Luca Bonfadelli, Nadine Engbersen
Verhältnisse
Einwandfrei
Eindrücke
Sonnenaufgang auf dem Zwischenbergpass - Aufstieg auf dem Südgrat - Gipfelgrat - Gipfelfoti - Edelweiss im Abstieg

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Umgeben von den weissen Riesen im Saas-Tal began die Tour mit einem sanft aufwärts gehenden Waldweg in Richtung Almagelleralp. Nach einem nicht ganz leicht verdaulichen Mittagessen auf der Alp folgten die letzten 700m Aufstieg zur Almagellerhütte. Der Hüttenwart machte mit der Tourenplanung kurzen Prozess und erklärte, dass der Gletscher zum Hoh Saas nicht mehr passierbar sei. Zuwenig Schnee, zu aper, schmelzende Gletscherbrückli. Das hörte sich überzeugend an, also wurde die Tourenplanung angepasst: Abstieg nicht nach Hohsass – wo uns 1000m unter dem Gipfel ein Bähnli in Empfang genommen hätte – sondern zurück über die Aufstiegsroute. Auch gut!
Am Samstag püntklich um 4:30 war die dreiköpfige Gruppe bereit für den Aufstieg. Eine Stunde bis zum Zwischenbergpass, dann ab auf den blockigen Südgrat. Für die nächsten 700 Höhenmeter wartete schönste Blockkletterei auf uns. Nur selten ausgesetzt, in griffigem Fels und mit wärmenden Sonnenstrahlen kamen wir gut voran. Die Höhe machte sich bemerkbar, die Kletterei wurde anstrengender aber zum Glück spendenten ein paar Gummibärli genug Energie um auch die letzten Meter zu erklimmen. Auf dem Vorgipfel wurden dann die Steigeisen montiert und über den kurzen Grat und den letzen kurzen Felsaufschwung ging es auf den Gipfel. Die Aussicht war zwar nicht ganz postkartenreif, dafür war es angenehm warm. Eine Seltenheit für einen 4000-er und wir begannen zu verstehen, warum die Gletscherbrückli davonschmolzen. Der kurze Blick Richtung Hoh Saas war fast schmerzhaft: Das Bähnli war so nahe, man konnte es fast hören! Nichtsdestotrotz stiegen wir ca. 9:20 wieder über den Südgrat hinab. Auf unbestimmter Höhe verliessen wir den Grat und beschlossen, über das einladend wirkende Schneefeld abzusteigen. In der Hoffnung, dass der Abstieg über das Schneefeld schneller und angenehmer sein würde, als über den Grat herabzukrabbeln. Das Schneefeld erwies sich aus der Nähe als etwas steiler und deutlich härter als angenommen; wir kamen nach ein paar Startschwierigkeiten gut und sicher abwärts. Deutlich sicherer als das niederländische Paar das rasant an uns vorbeirauschte. Die Pickelbremse lernt man in den Niederlanden offenbar nicht so gut. Ausser einem kleinen Schreck, einem effizienten Abstieg und einem verlorenem Stock war den Holländern aber nichts passiert. Wir setzten unseren Abstieg fort und kamen um ca. 13:00 zurück auf die Almagellerhütte. Der Abstieg ins Tal, zurück nach Saas-Almagell, war schön (Edelweiss!) aber lang. Wer hätte am Vortag gedacht, dass wir hier wieder herunter kommen würden!

Trotz der leichten Verlängerung war es eine schöne Tour! Vielen Dank für die tolle Leitung!

BerichterstatterIn
Nadine Engbersen