Wanderwoche Münstertal TW (W/B/T2) Agnes Isenschmid

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum20.6.15
Enddatum27.6.15
Anmeldeschluss19.6.15
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2d-4710-47ed-b4a1-0006ac120019
Beschreibung

20.6.2015-27.6.2015 [Sa-Sa] Valchava liegt im Val Müstair auf 1440 Meter Höhe und bietet unzählige Möglichkeiten zum Wandern und Verweilen inmitten blühender Alpenflora und bunten Blumenwiesen. Der Münstertaler-Höhenweg, gemütliche Talwanderungen der Rom entlang, Alp Mora, Lai da Rims, Wanderungen im Nationalpark, anspruchsvolle Gipfeltouren, Besuch des Kloster St. Johann als UNESCO Welterbe, Glurns, Meran im Südtirol sind einige Vorschläge für die Wanderwoche.
Die Wanderungen werden dem Wetter, der Kondition und Wünsch

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Co-Leiter: Hamy Isenschmid Co-Leiter: Peter Henzi für Gruppe "Gmüetli" Georg Albisser, Sonja Albisser, Walter Albrecht, Alice Albrecht (Gast), Susanne Bühler (SAC Zimmerberg), Marianne Engeli, Elsbeth Flückiger, Verena Graf, Gusti Götschi, Peter Henzi, Ernst Horat, Hamy Isenschmid, Fritz Keller, Klärli Keller (Gast), Ellen Maiwald, Ruth Kostezer, Doris von Rickenbach, José Schildknecht, Hanspeter Rohrer, Heidi Rohrer (Gast)
Verhältnisse
ideales Wanderwetter, anfangs wenig Regenschauer, ab Mitte Woche strahlendes Sommerwetter, angenehme Temperaturen.

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Samstag, 20. Juni 2015 Wanderung Waalweg bei Guad, Wasserfall-Mustair
Hanspeter und Heidi Rohrer
Nass und nebelverhangen zeigt sich das Wetter aus dem Zugfenster bis Zernez. Aber schon bei der Anfahrt zum Ofenpass reissen die Wolken auf und in Valchava ist es recht freundlich. Nach Zimmerbezug und leichter Zwischenvepflegung brechen wir zur ersten Wanderung auf. Eine Gruppe beginnt mit dem Aufstieg nach Aual, vorbei an einem alten Kalkbrennofen, der gemäss Tafel wundersam vor Murgängen und Lawinen bewahrt blieb. Auf schönen Waldwegen mit vielen Auf und Abs erreichen wir den imposanten Wasserfall bei Müstair. Ein steiler Abstieg immer in Sichtweite des Wasserfalls bringt uns wieder auf den Talboden und kurz darauf erreichen wir die Postautohaltstelle in Müstair. Die Gruppe „Gmüetli“ wandert über abwechslungsreiche Wege durch Arvenwälder und Blumenwiesen immer der wilden Rom entlang über St. Maria nach Müstair. Es bleibt noch genügend Zeit für eine Besichtigung der berühmten Klosterkirche, bevor uns alle das Postauto wieder nach Hause (Hotel Central) bringt.

Sonntag, 21. Juni 2015 Münstertaler-Höhenweg I,
Verena Graf und Marianne Engeli
Kühler Sonntagmorgen. Mit dem Postauto fahren wir zum Ofenpass. Von hier gehts in leichtem Auf und Ab Richtung Alp Champatsch. Einzelne Schneeflocken flirren im Sonnenlicht. Sie können uns nichts anhaben. Znünipause auf der Alp da Munt. Die Feen von da Munt lassen sich nicht blicken. Es wird erzählt, dass ihnen die Leintücher gestohlen wurden. Seither bleiben die Sanddolinen für immer geschlossen. Weiter gehts auf dem Höhenweg durch lichten Arvenwald. Von Weitem erblicken wir Lü, unser Tagesziel. Nach dem Picknick unter aufgespannten Regenschirmen auf der Alp Champatsch, geniessen wir Kaffee und Kuchen in der Alpwirtschaft. Durch Lärchenwald wandern wir weiter nach Lü.Hier teilt sich die Gruppe auf. Die grössere Gruppe überwindet nochmals einige Höhenmeter Richtung Alp Sot, um dann auf abenteuerlichen Wiesenwegen und mit zweimaliger Querung des Holzschlaggebietes ins Tal zu gelangen. Eine kleinere Gruppe fährt mit dem Postauto nach Fuldera und wandert auf romantischen Wegen nach Valchava. Nach vier Uhr treffen alle wieder im Hotel ein. Fazit des Tages: Vielfältige, prächtige Alpenflora, abwechslungsreiches Wetter, Wanderwege von genuss- bis anspruchsvoll.

Montag, 22. Juni 2015 Durch das Tiroler Münstertal
Sonja und Georg Albisser
Der heutige Tag mit viel Sonne steht unter dem Begriff ‚der unterschiedlichsten Gerüche‘. Wir beginnen unsere Wanderung in Müstair/Münster und betreten noch kurz das Benediktinerinnenkloster mit der dem Hl. Son Jon geweihten Kirche. Die karolingischen Fresken, mit denen die Klosterkirche um 800 ausgestattet wurde, sind ein in Art und Ausmass einzigartiges kulturgeschichtliches Denkmal frühmittelalterlicher sakraler Bilddarstellung; ihretwegen erlangte die Kirche überregionale Berühmtheit. (Weihrauch, Kerzenduft). Über Wiesen und Felder begleitet uns hangaufwärts der Duft von frischgeschnittenem Gras und trocknendem Heu bevor wir – schön im Gänsemarsch– die grüne Grenze und den Bergbach Valgarola überqueren. Hier riecht es bereits so richtig gut ’nach Italien‘! In den Gärten von Taufers verströmen die Rosen ihren feinen Duft.
In nordöstlicher Richtung gelangen wir zum Waalbach – im Wallis heissen diese ‚Gräben‘ Suonen‘ – und er begleitet uns fast zwei Kilometer, entlang von zu Dutzenden blühenden Holunderbüschen. Wir erinnern uns an den feinen Holunderblüten-Weisswein-Apéro vom vergangenen Samstag und Sonntag! Unverkennbar auch der intensive Holzgeruch, als wir an riesigen Stapeln von geschlagenem Holz vorbeikommen. Mittagszeit, Picknickzeit! Moosiger Waldboden, Wurst und Brot, Apfel oder Walderdbeeren zum Dessert: kein Geruch gleicht dem andern! Schon bald erreichen und überqueren wir die Hauptstrasse und über Wiesen mit Pferden, Kühen und Rindern samt dem typischen Landwirtschaftsgeruch, entlang einem kurzen Stück auf der Asphaltstrasse mit vorbeidröhnenden Motorrädern: wir sehen die Kirchturmspitze von Glurns, das Ziel unserer Wanderung. Eine vollständig erhaltene Stadtmauer mit sieben Festungstürmen und drei Stadttoren umgibt die kleinste Stadt Südtirols. Wo trifft sich die müde Wandergruppe?! Auf dem grossen Platz mit dem Restaurant und vielen Sitzgelegenheiten! Unterschiedliche Gelüste führen zu unterschiedlichen Bestellungen. Es duftet nach Bier, Kaffee, Kuchen…

Dienstag, 23. Juni 2015 Ausflug nach Meran, versch. Wanderungen
Walter Albrecht
Wegen der „schlechten“ Wetterprognose zum sog. „Ruhetag“ erklärt. Vorerst: Das „schlechte“ Wetter blieb weitgehend aus und die „Ruhe“ animierte zu ganz unterschiedlichen Aktivitäten. Hier einige Berichte, wie sie in Kurzform auf Bierdeckeln niedergeschrieben wurden.

Regenschutz: unnötiger Ballast! Angenehme, aussichtsreiche Bahnfahrt durch gefällige Landschaft. Glänzende Idee Sonjas: Stadtführung in Meran (Geschichte – Architektur) und fröhlicher Z’mittag in Vinothek.

Therme Meran – Dampfbad – Park – wunderschöne Blumenpracht.

Von der Passhöhe denselben Weg wie Sonntags, allerdings diesmal bei Sonnenschein, Richtung Alp Munt. Gemütliche, meditative Wanderung – mit allen Sinnen offen. Die Alpenflora lacht der Sonne und uns entgegen: gelb, weiss, blau, rosa, viel intensiver als bei bedecktem Himmel (Redaktor: wo ist nur das schlechte „Ruhetagwetter“ ?!).

An den Ufern des Roms, von der Quelle in Süsom – Tschierv bis Valchava: ein grosses Vergnügen!

Neue Wanderschuhe (poppige) gekauft in Müstair und mittags eingeweiht von Valchava nach Fuldera. Super bewährt! Lesebrille kaputt – Pechvogel! Aber sonst geht es gut.

Thermen Meran. Dampfbad. Nackenmassage. 38° 24° 18°. Mittagessen unter alten Bäumen an der Passeier.

Und so weiter und so fort! Alle verbrachten einen wunderschönen Tag und stärkten sich an Leib und Seele für die noch kommenden Wandertage.

Mittwoch, 24. Juni 2015 Munt la Schera im Nationalpark
Doris von Rickenbach und Ellen Maiwald
Strahlender Sonnentag mit Gipfelerlebnis. Bereits beim Start in Buffalora erfreuen uns Edelweisse. Nach kurzem Einlaufen bergauf trennen sich die beiden Gruppen „Halb-Gmüetli“ und Sportiv, zunächst nur im Tempo. Der Weg führt uns mit zunehmender Steigung über eine blumenreiche Hochebene. Nach ca 2 h zweigen wir ab zum Gipfel des Munt la Schera 2586 m. Je höher wir kommen, desto schöner wird die Aussicht auf den Stausee Livignio und die Bernina-Gruppe, Die Aufstiegsmühe hat sich gelohnt für die spektakuläre 360 ° Rundsicht, die wir auf dem Gipfel geniessen. Zügig steigen wir ab und treffen nach 1 h beim Picknickplatz Alp la Schera auf die Gruppe „Halb-Gmüetli“. Nach ausgiebiger Rast führt uns ein romantischer Waldweg zum Nationalpark-Restaurant Il Fuorn. Während des Wartens auf das Postauto entdecken unermüdliche Beobachter einen Hirsch und einen Adler…Auf den Bären warten wir immer noch! Die Gruppe „Gmüetli“ ist heute unterwegs von Il Fuorn über Stapelchod nach Buffalora.

Donnerstag, 25. Juni 2015 Königsetappe zum Lai da Rims (2396 m)
Susanne Bühler

Mit einer Stunde Vorsprung startete die erste Gruppe zur Aua da Vau während sich die übrigen Wanderer mit dem Ziel Lai da Rims im Kleinbus zur Alp Sot fahren liessen. Gemeinsam starteten wir da zum Aufstieg an den Bergsee. Gemächlich und ehrfürchtig vor den Naturschönheiten überwanden wir die 450 Höhenmeter. Bergblumen in allen Formen, Düften und Farben erfreuten unsere Sinne; der tosende Wasserfall war weitherum sicht- und hörbar. Zur Mittagszeit erreichten wir unser Ziel den Lai da Rims mit seinem kristallklaren Wasser und den darin spiegelnden imposanten Dreitausendern die ihn umrahmen (u.a. Piz Umbrail, Piz Rims, Piz Praveder). Nach gemütlicher Rast und vielen Erinnerungsfotos ging’s für die einen ganz vorsichtig wieder zur Alp Sot und nach Valchava zurück. Fünf unermüdliche Bergwanderer (zwei Frauen und drei Männer) wählten die Route – zum Teil über Schneefelder – über den Pass Praveder (2673 m). Die herrliche Aussicht und der Stolz auf die eigene Leistung liessen auch hier die Herzen höher schlagen. Nun folgte der heikle Abstieg über loses Geröll zum Döss Radond (2234 m). Von da führte der Weg auf der Bikerroute zurück nach Valchava. Nicht alle SACler mochten aber bis zu 7 Std. in forschem Tempo auf solchen Bergpfaden unterwegs sein. Sie wählten lieber ihre eigenen Wanderziele, z.B. die Alp Buffalora oder ein Bergseelein. Am Abend rapportierte dann jede Gruppe zufrieden über diesen weiteren sonnigen Wandertag im Münstertal.

Freitag, 26. Juni 2015 Münstertaler Höhenweg II
Elsbeth Flückiger
Eine Gruppe steigt von Tschierv über Lü zur Alp Tabladatsch, wo sie auf die Gruppe „Gmüetli“ trifft. Nach dem Mittagshalt wandern wir weiter am Lai da Valpaschun vorbei zum Restaurant Terza. Dort gibt es extra zubereitete Aprikosenwähe oder uh feine Nusstorte! Eine grosse Gruppe wandert weiter z.T. steil abwärts nach Müstair. Alle treffen schlussendlich wohlbehalten im Hotel ein. Wer Blumen liebt, wird mit reicher Flora belohnt!

Samstag, 27. Juni 2015 Heimreise
Ernst Horat
Mit der Abfahrt des Postautos um 10.40 Uhr findet die SAC-Senioren-Wanderwoche im Val Müstair bei strahlendem Wetter ihren Abschluss. Für die meisten ein Abschied mit einem lachenden und zugleich einem tränenden Auge. Lachend, weil es immer wieder schön ist, heimzukehren. Und tränend ganz einfach, weil Scheiden eben weh tut. Erst recht nach einer Woche mit so vielen Höhepunkten, einer Woche, in der alles gestimmt hat.
So etwa in Bezug auf die Talschaft mit ihren vielfältigen Wanderrouten, den üppigen und farbenprächtigen Bergfrühling, der zwar Leuten mit Heuschnupfen etwas zusetzte, jedoch ausnahmslos alle begeisterte, das Wetter, die aufgeräumte Stimmung in der Gruppe, mit der es viel zu lachen und auch zu scherzen gab, nicht zu vergessen das Hotel Central, wo wir von Claudia Bättig und ihrem Team nach Strich und Faden verwöhnt wurden. Und was besonders wichtig war: auch in Bezug auf die Organisation, die dank dem Engagement und der Umsicht von Agnes Isenschmid – herzhaft und begeistert unterstützt von Hami, ihrem Mann – keine Wünsche offen liess. Herzlichen Dank für alles und – a revair.

BerichterstatterIn
Agnes Isenschmid, Fotografen Fritz + Marianne