Wanderwoche Kandersteg TW (W/B/T2) Agnes Isenschmid

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum13.9.14
Enddatum20.9.14
Anmeldeschluss20.4.14
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2f-11e0-4475-85f2-0006ac120019
Beschreibung

13.9.2014-20.9.2014 [Sa-Sa] Die beliebte Veteranenwoche des SAC Hoher Rohn existiert weiter!

Spontan habe ich mich entschlossen, nach Absprache mit Peter Henzi die Leitung dieser Woche zu übernehmen, damit eine gute Sache weiter lebt! Er hat den Ort und das Hotel für die Veteranen ausgesucht, ich werde versuchen, mein Bestes zu geben. Das Wandern, die gute Kameradschaft und die feine Küche werden wir sicher geniessen.

Kandersteg liegt auf 1174 Meter Höhe und bietet unzählige Möglichkeiten zum Wandern und Verwei

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Co-Leiter: Hamy Isenschmid Co-Leiter: Fritz Keller Co-Leiter: Peter Henzi und Elisabeth Spring für Gruppe "Gmüetli" Elsbeth Flückiger, Verena Graf, Peter Henzi, Hamy Isenschmid (Gast), Fritz Keller, Klärli Keller (Gast), Ruth Kostezer, Ellen Maiwald, Marivren Meyer (Gast), Doris Schwendimann, Elisabeth Spring
Verhältnisse
ideales Wanderwetter, spätsommerliche Temperaturen, kaum Regen

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Samstag: Rundwanderung Kandersteg, Auf- und Abstieg 200 Hm, 2.5 Std. Elsbeth Flückiger
Neun wanderfreudige ‚Veteranen‘ (letzteres bezieht sich weder auf Fitness noch Jahrgang!) warten am Bahnhof Wädenswil. Der Himmel ist zwar grau, die Stimmung aber ‚hell‘! Mit der S25 fahren wir via Zürich nach Bern, wo wir in die LSB umsteigen. Ob die Bahn wohl die „Wandergruppe Senioren SAC“ herausfordern will: in wenigen Minuten heisst es in Bern umsteigen, vom hintersten SBB Wagen in den vordersten LSB Wagen; alle haben den Fitnesstest bestanden, auch der “echte Veteran“ Peter! Bequem fahren wir durch das Kandertal und erfreuen uns am strahlend blauen Himmel und den frisch verschneiten Gipfeln insbesondere der Blüemlisalp. Nach dem Zimmerbezug im Hotel Blüemlisalp (es könnte nicht sinniger sein!) geniessen wir unseren Lunch auf der Sonnenterrasse. Am Nachmittag treffen wir uns um 14 Uhr zum ‚Ein-Wandern‘. Zuerst der Kander entlang, dann stutzig bergauf durch den Wald zur “Uf der Höh“ ,wo wir Rast machen und die herrliche Bergwelt geniessen. Dann geht’s wieder über Alpweiden Kandersteg zu.

Sonntag: Allmenalp, Aufstieg 600 Hm, Abstieg 75 Hm, 3 Std., Verena Graf
Unser heutiges Ziel ist die Allmenalp. Das Wetter könnte nicht schöner sein, angenehme Temperatur und gute Sicht. Mit dem Bus fahren wir nach Eggeschwand und steigen von dort steil auf, meist durch den Wald, nach Uesser Ueschene. Links von uns erheben sich senkrechte Felsen. Gleitschirme, wie bunte Schmetterlinge schweben über dem Tal. Gemächlich wandern wir weiter über die Alpen, bereits ohne Vieh, mit prächtiger Aussicht auf das Bluemlisalp-Massiv, Fründenhorn, Doldenhorn, Balmhorn etc. Die Gruppe „Gmüetli“‘ kommt uns von der Seilbahnstation entgegen und reserviert für uns schon einmal die Picknick-Bänkli. Gemeinsam marschieren wir zur Bergstation Allmenalp. Dort geniessen wir Kaffee und teilen den Restbestand an Kuchen unter uns auf. Die Talfahrt mit der Seilbahn ermöglicht uns noch einen Blick auf den Klettersteig. Ein total gelungener Wandertag.

Montag: Oeschinensee, Auf- und Abstieg 800 Hm, 5 Std., Elsbeth Flückiger
Wir teilen uns in 3 Gruppen auf. Die erste Gruppe wandert direkt vom Hotel hinauf zum Oeschinensee. Die zweite Gruppe trifft sich beim Einstieg zum Panoramaweg mit der 1. Gruppe. Zusammen geht’s nochmals ca. 500 Meter aufwärts bis zum höchsten Punkt und gleichzeitig dem schönsten Platz, dem Rastplatz‘ Heuberg‘! Von hier sehen wir tief unten den türkisblauen Oeschinensee umrahmt von gewaltigen Felswänden und gegenüber die Blüemlisalp, Oeschinenhorn, Fründenhorn und Doldenhorn. Bei einer längeren Mittagspause geniessen wir dieses gewaltige Panorama. Dann gehen wir weiter auf dem schmalen Bergweg, der z.T. steil abfällt bis zum See; also Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist gefordert. Aber alle schaffen das bravurös. Über Oberbergli – Unterbergli steigen wir auf steinigem Weg zum See ab, wo uns die dritte Gruppe, die ur-gemütlichen Wanderer empfangen. Sie sind z.T. bis zum Unterbergli gewandert und haben immerhin 200 Höhenmeter gemacht. Nach Kaffee und Kuchen geht es Kandersteg zu – teils zu Fuss, teils mit der Gondelbahn. Ein wunderschöner, erlebnisreicher Tag.

Dienstag: Gasteretal, Auf- und Abstieg 380 Hm, 4,5 Std, Fritz Keller
Im Uno-Bergjahr 2000 wandern Adolf Ogi und Kofi Annan, wo die Schweiz am schönsten ist, im Gasteretal. Tatsächlich – das besondere, einsame Tal erreichen wir ab Eggenschwand mühelos zu Fuss durch die enge Chluse, entlang der eindrucksvollen Kanderfälle hinauf zum flachen Talboden, wo sich die junge Kander ihren Weg sucht, frei und weitgehend ungebändigt. Die wunderschöne alpine Auenlandschaft steht unter nationalem Schutz. Im lichten Gastereholz entlang dem Fluss, mit grossartigen Ausblicken auf Wasserfälle, wilde Flühe, hohe Bergketten und die Balmhorn-Nordwand steigen wir gemütlich an. Die kleine Siedlung Selden ist Ausgangspunkt der bekannten Bergtour zur Gfellalp und weiter über den Lötschenpass ins Lötschental. Hinter Selden ist seit dem fürchterlichen Unwetter vom 11.10.2011 eine komplett neue Landschaft entstanden! Unsere Kurzwanderer, angereist mit dem Kleinbus, benutzen für die Rundtour ins Berggasthaus Heimritz neu angelegte Wege und Brücken. Frischer Wind entfacht in Kürze Feuer für das Bräteln mitgebrachter Würste und Servelats, ein gelungener Einfall unserer Wanderleitung. Kaffee, hausgemachte Kuchen und Torten warten im freundlichen Restaurant Gasteretal auf uns. Gemeinsam begeben wir uns auf den gepflegten Rückweg bis zur Bushaltestelle Waldhaus. Vier Unentwegte geniessen nochmals den wohl eindrücklichsten Talabschnitt mit der dynamischen Kander in der wildromantischen Chluse, ein unvergessliches Erlebnis.

Mittwoch: Gemmipass, Auf- und Abstieg 400 Hm, 5 Std., Doris Schwendimann
Wozu nur gibt es Bergbahnen, z.B. Kandersteg-Sunnebüel? Natürlich darum, dass wandernde Senioren sich eine Anzahl Höhenmeter schenken dürfen! Sunnebüel macht seinen Namen Ehre: erste Gruppenfoto von heute bei vollem Sonnenschein. Dies vor dem Start. Nun trennt sich die Gruppe „Gmüetli“ und wird nach Kaffee eine eigene Runde ziehen. Neun Wanderer setzen uns dem kalten Passwind aus, der uns heftig ins Gesicht weht und erwandern die erste Etappe bis Schwarenbach. Zwar lockt das bekannte Bergrestaurant zur Einkehr, da sich aber vom Süden d.h. vom Wallis her dunkelgraue Wolken über dem Himmel ausbreiten, gehen wir tapfer weiter auf dem breiten Gemmipfad, steigen langsam aber stetig aufwärts, um nach einer Steilstufe den Daubensee vor uns zu erblicken. Die beiden Trinkhalte sind kurz ausgefallen bei dem bissigen Wind! Dann gelangen wir sehr termingerecht auf die Gemmi-Passhöhe und freuen uns erstens: auf die Sitzgelegenheit und zweitens auf die feine Gemüsesuppe zum Picknick. Auf der Panoramakarte sehen wir all die Walliser Viertausender, die wir bei guter Sicht sehen sollten. Immerhin zeigen sie sich partiell zwischen den Wolkenfetzen. Vom Mittag an drängt die Sonne wieder durch und wärmt wohltuend. Auf dem Rückweg belohnen wir uns im Schwarenbach mit einer Trinkrunde, um dann den kleinen aber romantischen Umweg über Arvenwald unter die Füsse zu nehmen. Müde aber zufrieden beenden wir diesen gelungenen Tag mit einer Talfahrt zurück nach Kandersteg.

Donnerstag: Doldenhornhütte, Auf- und Abstieg 760 Hm, 5 Std., Agnes Isenschmid
Heute steht die Wanderung zur SAC Dolderhütte auf dem Programm. Sollen wir es wagen, immerhin ist sie als T3 und familiengeeignet ausgeschrieben? Der Aufstieg über den Bärentritt ist happig, überhängend, drahtseilgesichert!. Die Rundsicht auf Oeschinensee und Kandertal ist gewaltig, ein erster Höhepunkt. In der Hütte stärken wir uns für den Abstieg und der ist wirklich nicht ohne! Weil wir den Bus verpassen ist uns als 2. Höhepunkt ein Besuch im traditionsträchtigen Ruedihus mit Kaffee und Merengues mit Nidle beschert.

Donnerstag: Blausee, Abstieg 200 Hm, 2 Std., Ellen Mailwald
Das Ziel der Gruppe „Gmüetli“ ist heute der Blausee. Zu 8 wandern wir der Kander entlang zum Kraftwerkkanal, wo die Kander von Sand und Geschiebe gereinigt wird, damit das Wasser für den Bahnstrom ganz sauber ist. Gemütlich geht der Weg bergab und zeitweise dem Fluss entlang bis wir versteckt hinter einem Tannenwald den Blausee erreichen. Dieser liegt wie der Oeschinensee in einem Bergsturzgebiet. Gleich nach dem touristischen Eingang geht es auf verwunschenen Wegen zwischen den moosbewachsenen mit Wurzeln überzogenen Felsbrocken zum See. Dort stärken wir uns mit unserem Picknick und sehen die Regentropfen auf dem Wasser und die Forellen springen. Im See liegen sehr alte Bäume scheinbar knapp unter der Oberfläche, das klare Wasser täuscht, es sind 12 m. Nach Kaffe und Kuchen auf der Restaurantterrasse habe wir noch Zeit zum Spazieren, ehe wir mit dem Bus nach Kandersteg zurückfahren.

Freitag: Lötschberg Südrampe, Aufstieg 450 m, Abstieg 500 m, 4,5 Std., Ruth Kostezer
Heute führt Fritz. Wir nehmen den Zug 8.42 nach Brig und das Postauto nach Mund. Mund ist bekannt als Safrandorf. Wohl wäre es interessant das kleine Museum zu besuchen und den Rundgang um die Safranfelder zu machen. Da Safran aber erst Ende Oktober reift, wandern wir weiter. Ueber den letzten Häusern des Dorfes trennen wir uns von der Gruppe „Gmüetli“, die nun dem Schildchen „Luft und Lebenselixier“ folgt. Steil und steinig, beschattet von Sträuchern, wohl gegen die Sommerhitze, ist dieser Weg nach Bodma angelegt. In Bodma erster Halt. Es beginnt zu regnen. Unser Regenschutz, (besonders die Rucksackhüllen) haben uns zu einer bunten Schar gemacht. Wir treffen auf eine kleine Herde schwarzköpfiger Schafe. Entzückend die Jungen, imposant gehörnt der Bock. Einige Eringer Kühe liegen widerkäuend im Gras. Bald wird der Abhang steil und der Weg schmaler. Es eröffnet sich ein Panoramaweg per exellence. Leider wird uns da einiges vorenthalten. Finnu liegt wie auf einem Sporn hoch über dem Tal. Auf dem Richtplatz halten wir Mittagsrast. Ein Galgen steht da herum und erinnert daran, dass da vor Jahrhunderten Menschen gehängt wurden. Unterdessen kommt die Sonne hervor. Es gibt einen steilen Abstieg. Bald kommen wir in einen lichten Wald mit gewaltig starken hohen Föhren. Über dem Einschnitt des Baltschiedertales sehen wir Ausserberg, unser Ziel. Noch müssen wir über den Bach und der ist weit unten. Das letzte Wegstück, der „Undro“ Suone entlang, ist besonders schön und erholsam. Es reicht noch fürs Durstlöschen bei der Station.

Freitag: Lötschenpass , Aufstieg 1550 Hm, Abstieg 1150 Hm, 9 Std., Hamy Isenschmid
Von Eggeschwand geht’s ins Gasterntal bis zum Weiler Selden. Von hier beginnt der Aufstieg über die Gfällalp zum Lötschengletscher. Nach der Überquerung des Gletschers folgen einige kritische Stellen, die mit Drahtseilen gut gesichert sind. Die Gemüsesuppe in der Lötschenpasshütte ist hervorragend. Der Abstieg ins Lötschental führt über den Bergweg zur Lauchernalp und weiter auf dem Lötschentaler Höhenweg nach der Fafleralp, dem heutigen Tagesziel. Eine wunderschöne Bergtour, nur schade, dass mich niemand begleitet hat! Wer kommt mit mir auf eine Bergtour in der Wanderwoche im nächsten Jahr?

Samstag: Heimfahrt, Peter Henzi
Strahlenden Auges in Erinnerung an 7 Tage Bergwanderung bei idealem Wetter, steigen die 12 Teilnehmer der sogenannten Veteranenwoche in Kandersteg zur Heimfahrt in den Zug. Die Wandergruppe bewältigte 3500 Höhenmeter, die Gruppe „Gmüetli“ immerhin 1000 Meter und x km Horizontaldistanz. Der Benjamin unter uns bewies seine Fitness in 1 Tag mit 1600 Höhenmeter über den Lötschenpass ins Lötschental. Im Hotel Blüemlisalp wurden wir mit 4-Gang Menüs verwöhnt wie nie zuvor. Dank der guten Vorbereitungen und bester Leitung durch Agnes und Hami war die Wanderwoche ein grosser Erfolg und man freut sich schon auf nächstes Jahr. Herzlichen Dank!

BerichterstatterIn
Agnes Isenschmid, Bilder Fritz Keller