Vrenelisgärtli Guppengrat (H, AW/B/T6) Heinz Kundert

Tourengruppe/-TypAlpinwandern (T4-T6), Hochtour, Sektion
Startdatum20.9.14
Enddatum20.9.14
Anmeldeschluss12.9.14
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2f-8118-4c39-8fbc-0006ac120019
Beschreibung

20.9.2014 [Sa] Und wieder einmal der Versuch, aufs Vrenelisgärtli über die einmalig schöne Route über den Guppengrat. Start ab Schwändi(701 m) um 05.00 Uhr über Guppenalp, Mittelstock, Chanzle, Guppengrat auf den Gipfel. Rund 6 Std. in ruhigem Tempo. Abstieg über Normalroute, „Ketteneinbahn“, Glärnischfirn zur Glärnischhütte. Bestimmt Einkehr vors nach Chäseren runter geht. In Chäseren werden wir uns wahrscheinlich gerne eine Pinzgauerfahrt ins Tal leisten. Rückfahrt mit Postauto, Zug oder Taxi zu unseren Aut

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Hansruedi Bachmann, TL Heinz Kundert, Barbara Lepri, Bea Merz, Christoph Müller, Carla Vanoli
Verhältnisse
Wetter: Sonne, Nebel, leichter Nieselregen

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Als letzte Sommertour (meteorologisch) dieses Jahr war das Vrenelisgärtli via Guppengrat, ein Klassiker im Glarnerland, geplant. Da der Wetterbericht für Samstag, am Freitag wieder etwas optimistischer war, entschloss sich Heinz die Tour durchzuführen. Offiziell zwar mit einem Wandergrad ausgestattet, ist diese Tour nicht ganz zu unterschätzen, da diese doch andere Anforderungen an die Trittsicherheit und Kondition stellt, als eine Wanderung auf den Etzel. Abfahrt war um 5:00 (bzw. 5:10 für kleine Prinzen die direkt von der Haustür abgeholt werden wollten, vielen Dank nochmals!). Die Autos wurden strategisch in Glarus und Schwändi platziert, um auch eine reibungslose Rückkehr zu ermöglichen. Abmarsch in Schwändi (701 m) war um 6:00 unter einem recht klaren Sternenhimmel. Von Schwändi ging es dann im Schein der Stirnlampen auf dem normalen Wanderweg über Guppen Unterstafel und Mitteler Guppen nach Oberstafel (1658 m), welches wir nach ungefähr 2 h erreichten. Nach einer kurzen Pause ging es dann in Richtung Mittelstock in einen Kessel aus Geröll und Gras (an welchem man sich links hält). Hier klettert man auf einem Grat auf einen recht markanten Sporn zu. Von hier geht es weiter in Richtung der ersten Schlüsselstelle, der mysteriösen Platte (II-III) am Ende eines steilen, teilweise mit Felsen durchsetzten Grashangs. Falls im Couloir (rechts) noch Schnee liegt, kann dieser Grassteilhang auch umgangen werden (ohne Schnee aber anscheinend recht Steinschlag-gefährdet). Danach geht es im flacheren Gelände über den nordöstlichen Ausläufer des Guppenfirns (Steigeisen waren nötig) zum Einstieg des Aufstiegs zur Chanzle (2604 m). Im Idealfall ist der ganze Aufstieg zur Chanzle schneebedeckt, was die Sache sicherlich etwas vereinfacht. Ohne Schnee besteht der untere Teil aus noch gut machbarem Fels, wohingegen der obere Teil eine recht steile Schutthalte ist, die nicht ganz steinschlagfrei ist. Von der Chanzle erreicht man nun nach ein paar Metern den eigentlichen Guppengrat, welcher sich über ungefähr 200 Höhenmeter erstreckt. Die Kletterei am Guppengrat ist dann wieder ein Genuss, da der Fels relativ fest und sehr schön gut gestuft ist. Die Schwierigkeit bewegen sich im II. Grad (je nach Wegfindung/Seilschaft vielleicht auch mal kurz im III. Grad). Den Gipfel des Vrenelisgärtli (2904 m) erreichten wir um kurz vor 13:00. Nun begann eigentlich der fast schwierigste Teil der Tour, die Aufnahme des Gipfelphotos mittels Selbstauslöser. Nach einer gefühlten Stunde und zunehmend verzweifelterem Knöpfedrücken (und inzwischen zwei Lagen mehr Kleidung auf dem Körper) hat es dann doch noch geklappt. Der Abstieg über die Normalroute bedarf wahrscheinlich keiner grösseren Beschreibung. Der Schwander Grat war komplett schneefrei. Nach der kleinen Klettersteigstelle hiess es nochmals Steigeisen anlegen. Das Wetter wurde zunehmender schlechter (Nebel, Wind und Graupel) und wir stiegen recht zügig über den mehr oder weniger komplett aperen Glärnischfirn ab (und wer hätte das gedacht, wir waren nicht einmal die letzten auf dem Firn). Als wir die Glärnischhütte erreichten, schien allerdings wieder die Sonne und wir gönnten uns einen verdienten Kaffee. Nach der kleinen Pause ging es weiter runter nach Chäseren, im Pinzgauer zum Klöntalersee und Postauto nach Glarus.
Zusammenfassend ist zu sagen, eine grossartige Tour, die von allem etwas hatte, eine sehr harmonische Gruppe und exzellente Führung und Organisation. Vielen Dank Heinz!

BerichterstatterIn
Christoph Müller