Vrenelisgärtli 2904 m (H/B/ZS) Hermann Gassner

Tourengruppe/-TypHochtour, Sektion, Senioren
Startdatum17.6.12
Enddatum18.6.12
Anmeldeschluss31.5.12
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df35-abf0-4ba2-88c3-0006ac120019
Beschreibung

17.6.2012-18.6.2012 [So-Mo] PW Fahrt ins Klöntal
Tour 1.
Ausgangspunkt = Plätz 853m.
Fussmarsch über Chlüstalden – Chäseren – Wärben zur Glärnischhütte 1990m.
Hanglage: West
Höhenmeter: 1140
Marschzeit: ca. 3.50 Std.

Tour 2.
Ausgangspunkt = Glärnischhütte 1990m.
Aufstieg über Gras und Geröllhalden auf das Moränenplateau.
Weiter über den Glärnischfirn auf die Firnkuppe am Schwandnergrat.
An Seilen und Ketten durch die felsige Südwand auf den Verbindungsgrat zum Vreneli.
Über diesen ausgesetzten Firngrat und

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Bachmann Gabi (Alex)/ Hausmann Peter / Schwarzenbach Doris / Schmid Albrecht / Steinmann Peter / Wey Regina /
Verhältnisse
Wetter / Firn / Fels / Hütte und Teilnehmer, alles in bester Qualität!

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Glarner Berg / Hochtour Vrenelisgärtli / Sonntag, 17.6. / Montag, 18.6.12

Zuhinterst im Klöntal bei Plätz (als Ausgangspunkt zu unserer Tour) belegen wir praktisch die beiden letzten Parkplätze, da der Rest von der grossen Menge der Wochenend-Bergsteiger belegt ist. Hermann hat sehr geschickt den Hüttenaufstieg auf den Sonntag gelegt, damit wir dem Wochenendrush ausweichen und die Hütte fast für uns allein beanspruchen können. Die zunehmende Wolkenschicht erleichtert uns ab Chäseren den weiteren steilen Aufstieg in einem sonst von der prallen Sonne beschienenen Hang. Wir geraten in eine Nebelschicht hinein und nach rund 3 Stunden (kurz vor 13:00) taucht plötzlich die Hütte vor uns auf. Herzlich werden wir vom Hüttenwartehepaar René und Martina mit ihren Kindern Cyrill (2-jährig) und Miria (5-jährig) willkommen geheissen. Martina hat eine grosse Wähe gebacken und einen Grill in Betrieb genommen, dem ein verführerischer Duft entströmt. René übernimmt derweil die Kinder und richtet in einem nahe gelegenen Schneefeld eine Rutschbahn ein, die von den beiden Energiebündeln Cyrill und Miria unzählige Male benützt wird. Langsam leert sich die Hütte und die letzten der rund 80 Wochenendgäste packen den Abstieg ins Tal. Ganz unerwartet und urplötzlich verschwinden die Nebelschwaden (zuerst nur kurzzeitig und dann immer länger) und geben den Blick frei in ein sonnendurchflutetes Panorama, vom Bächistock über den Bös Fulen und weiter über Pfannenstock und Silberen bis zum Näbelchäppeler, der dominant über der Hütte thront. Zum Abschluss des Tages geniessen wir ein exquisites Nachtessen mit Hörnli und gehacktem Rindfleisch. Nach der frühen Bettruhe stehen wir am Montag morgen problemlos um 04:20 auf und nehmen nach einem feinen Hütten – Frühstück den zweiten Teil des Aufstiegs zum Vrenelisgärtli in Angriff. Bei einer Temperatur von rund 10° können die Steigeisen auf dem Glärnischfirn im Rucksack bleiben. In zwei Seilschaften geht es hoch über den langen und mehrheitlich sanft ansteigenden Glärnischfirn, bis wir um rund 09:00 den höchsten Punkt des Schwandergrats erreichen, von wo wir über die mit Ketten und Eisentritten gesicherte Felsstufe auf den Verbindungsgrat zum Vrenenlisgärtli hinuntersteigen. Dabei fliessen diverse Schweisstropfen und nicht immer ist klar, wohin in der praktisch senkrechten Felsstufe der Fuss als nächstes hingesetzt werden soll. Dank den klaren Anweisungen von Hermann mit Unterstützung von Peter Steinmann kann die ganze Sache aber in Ruhe abgewickelt werden. Der letzte Teil des Aufstiegs zum Gärtli erweist sich als problemlos und nach rund vier Stunden können wir uns gegenseitig gratulieren, Gipfelküssli verteilen und das grossartige Panorama bewundern. Als Kontrast zur täglichen Normalsicht aus der Zürichseegegend auf das Vrenelisgärtli ist es schon packend, einmal selber auf diesem Gärtli zu sitzen, auch wenn bei näherer Betrachtung einfach kein Vreneli zum Vorschein kommen will. Wir haben eben den richtigen Stein nicht gefunden, beim Kuss dessen das Vreneli gemäss Sage aus seiner Versteinerung erlöst würde. Dafür gibt Peter Hausmann sein bis dahin gut gehütetes Geheimnis preis, dass er heute Geburtstag hat und eine Flasche Weisswein für den Abschluss der Tour in Aussicht stellt. Der Glärnischfirn ist ein beliebter Gletscherflugplatz und beim Abstieg können wir deutlich die typischen Spuren im Schnee entdecken, die ein mit Kufen ausgerüstetes Gletscherfluguzeug in der Zwischenzeit bei seinen gleich mehreren Landungen und Starts hingezaubert hat, ohne dass das von uns bemerkt worden wäre. Nach einer ausgiebigen Mittagsrast auf der Sonnenterrasse vor der Hütte nehmen wir den letzten Teil des Abstiegs in Angriff und bewundern bei noch genügend Aufnahmefähigkeit die reiche Alpenflora, bevor wir die müden Glieder bei einem Schlusstrunk am Klöntalersee etwas ausruhen lassen und uns verabschieden. Herzlichen Dank, Hermann, für die kompetente, ruhige und sichere Führung der Tour.
Für mich war diese Besteigung ein wunderbares Erlebnis, dass mir in bester Erinnerung bleiben wird.
Albrecht Schmid

BerichterstatterIn
Albrecht Schmid