Villnösstal (Südtirol) TW (W/B/T3) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum4.7.15
Enddatum11.7.15
Anmeldeschluss28.2.15
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2d-cdf0-486b-9483-0006ac120019
Beschreibung

4.7.2015-11.7.2015 [Sa-Sa] Das Villnösstal zweigt vom Eisacktal bei Brixen östlich ab und führt zum Naturpark Puez-Geisler in den Westlichen Dolomiten. Unser Base-Camp (Pension Sass Rigais) für die ganze Woche befindet sich zuhinderst im Tal auf knapp 1700m das ermöglicht uns mit leichtem Tagesrucksack verschiedene Tagestouren zu unternehmen. Max. 8 Teiln.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Brigitte Blättler, Gertrud Poletti, Beatrice Rähle, Franco Poletti, Fredy Rähle, Albrecht Schmid
Verhältnisse
siehe Bericht

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Bergwandern Villnösstal Südtirol, 4. – 11. Juli 2015

Das Wetter:
Im Flachland eine Affenhitze, hier oben ganze Woche (Ausnahme Mittwoch) schön, nur vereinzelt Schönwetter Wolken, angenehme Wandertemperaturen mit herrlich kühlen Nächten. Mittwoch der einzige Gewitter-/Regentag.

Die Anreise, Samstag 4.7.15:
Route 1: Arlberg – Innsbruck – Brenner – Brixen…
Route 2: Flüela – Ofenpass – Vinschgau – Bozen…
In Deutschland haben Ferien begonnen, die Strecke Innsbruck-Brenner wird wohl verstopft sein. Franco wählt deshalb die nach Google Maps zeitlich längere Route durchs Vinschgau. Der Entscheid war goldrichtig. Ohne die geringste verkehrstechnische Behinderung gelangen wir zu unserer Feriendestination… d.h. fast…in Schluderns waren die Schwarzwälder- und Himbeertorten Stücke so phänomenal gross, dass jede Frau/Mann zwei Cappuccino benötigte. Entsprechend lang war der Kaffeestopp.

Das Tourengebiet:
30km nördlich Bozen oder 6km südlich Brixen zweigt das Dolomitental Villnöss nach Osten ab. Die Strasse führt anfangs durch eine tiefe Schlucht. Dann öffnet sich das Tal, es wird breit, beschauliche Dörfer mit gepflegten Wiesen, verträumte Weiler mit traditionsreichen Bauernhöfen und die Gastfreundschaft der Menschen prägen diese Landschaft. Die Strasse steigt über 17km kurvenreich von 600m bis auf 1680m hinauf und endet auf der Zanseralm. Überwältigt steht man hier vor den eindrücklichen Felsmassiven der Dolomiten.

Die Unterkunft:
Im etwas in die Jahre gekommenen Berggasthof Sass Rigais auf 1689 m, ein Berggasthof mit dem Charme aus vergangenen Zeiten. Die Gastfreundschaft von Tanja und Franco Sica ist grossartig. Ihr Motto: … komm als Gast und geh als Freund …
Das Essen ist super. Immer mit Salatbuffet, Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise. Franco ist der Koch, der weiss, auf was es ankommt. Ein Gasthof für Leute die aktiv wandern. Direkt vom Haus aus geht es zu den bekanntesten Wanderrouten in diesem Tal. Berggasthaus Sass Rigais, ein wahres Paradies zum Wohlfühlen mit einzigartigem Dolomitenblick! Booking.com Rating ist 8.8 = fabelhaft!

Die Touren:
Ausser Gletschertouren gibt es hier für alle Bergbegeisterte etwas. Touren von T1 bis T5, Klettersteige, Klettergarten, Kletterrouten. Auch führen verschiedene bekannte Bergwege durch dieses Gebiet wie Alta Via Dolomiti, Adolf Munkel Weg, Günther Messner Steig etc. Alle kommen hier zu unvergesslichen Bergerlebnissen. Zudem zeigt sich zu dieser Jahreszeit die Alpenflora von ihrer schönsten Seite. Wir beschränken uns auf Bergtouren bis T3 wie z.B.:

– Rundwanderung Zendleser Kofel, 2433 m
erst mässig ansteigend durch den noch kühlen Wald, dann steiler und schweisstreibender vorbei an den vielen Bergblumen hinauf zum Kreuzjoch. Weiter geht es über den Dolomiten Höhenweg Nr.2 zum Kreuzkofeljoch und auf den Gipfel des Zendleser Kofel. Die Rundsicht ist imposant, immer wieder beeindruckend die verschiedenen Dolomitenzähne. Hier oben ist es zwar auch sehr warm. Dank einer leichten Brise aber angenehm im Gegensatz zum Brutofen weit unten in Bozen wo das Thermometer 38° anzeigt. Im Abstieg ein Halt in der Schlüterhütte / Rifugo Genova. Ein Etappenort auf dem Dolomiten Fernwanderweg mit ausgezeichneter Küche. Zurück geht es über die Kaseril Alm zu unserer Unterkunft.

– Peitlerkofel Vorgipfel, 2813 m
von der Würzjoch Passstrasse führt der gut unterhaltene Weg immer weiter aufwärts zur Peitlerscharte. Einzigartig ist die Vielfalt der Bergblumen hier am Wegesrand. In vielen steilen Serpentinen schraubt sich der Weg weiter hinauf bis zum Peitlerkofel Vorgipfel. Der Hauptgipfel ist zwar noch 60m höher aber der Aufstieg ist leichtere Kletterei. So bleiben wir auf dem Vorgipfel wo die Fernsicht bis zum Ortler genau so schön ist.

– Tullen, 2653 m
eine Tour die man bei so schönem und warmem Wetter früh starten sollte. Unser Gastgeber und Koch Franco Sica, aufgewachsen in Salerno mit süditalienischem Temperament, fährt einen schnellen Fiat 500 Abarth Spezial. Genauso schnell ist er auch in der Küche wo er die leckeren Speisen hervorzaubert unterwegs. Nur früh aufstehen ist nicht seine Stärke. Frühstück ist normal um 7.30 Uhr. Doch unser Tourenleiter Franco kann mit seinem italienischen Charme seinen Namensvetter überzeugen die Brötchen ½ Stunde früher in den Ofen zu schieben. So können wir die Touren bei angenehmen Konditionen geniessen. Durch Föhren- und Lärchenwald (muss im Herbst sehr schön sein) geht es erst aufwärts, dann in langem auf und ab über den oberen Herrensteig. Oberhalb der Waldgrenze mündet der Weg in den Günther Messmer Steig. Der Steig ist etwas für Geniesser, abwechslungsreiche Landschaft, tolle Blicke, wunderschöne Alpenflora und ein interessanter Weg. Wir folgen ihm bis zum Abzweig auf den Tullen, einen der vielen Kalkgipfel hier. Der letzte steilere Aufstieg ist teils seil versichert und die Aussicht auf dem Gipfel wie jeden Tag in dieser Woche exzellent.

Die Auszeit:
Mittwoch, der einzige Regentag! Tourenpause. Mit dem Bus fahren wir nach Brixen. Shopping! Im Sportgeschäft „Sportler“ ist Grosskampftag = Sommerausverkauf. 40% Rabatt… leider immer nur auf das was zu gross oder zu klein ist oder nicht gefällt… Doch es gibt ja auch noch Läden mit Grappa, Speck, Kuchen etc. Und Franco entdeckt den Damensalon der auch Herren die Locken stutzt. Schade nur, dass die Friseuse nach 10 Minuten ihre Arbeit schon beendet hat… Jedenfalls fahren alle nach einem Rundgang durch die Altstadt zufrieden mit dem Bus wieder hoch in unsere Unterkunft.

Die Königstour (Berichterstatter Albrecht Schmid):
Donnerstag, 9.7.15 Rundtour Geislergruppe Mittagsscharte / Wasserscharte
Nach den starken Gewittern des Vortags hat sich die Luft zum Glück deutlich abgekühlt und von der Hitze der ersten Wochenhälfte ist nichts mehr zu spüren. Bei wunderbar klarer Sicht und angenehmer Temperatur starten wir um 08:00 zu unserer “Scharten – Rundtour” als Krönung unserer Tourenwoche. Via Glatschalm und Adolf Munkel-Weg erreichen wir den Fuss der imposanten Kette der Geisler Spitzen und steigen zuerst durch niedrigen Föhrenwald, dann über zunehmend steile Geröllhalden, auf gut ausgebautem Pfad, 800 Höhenmeter hinauf auf die Mittagsscharte. Panorama und Weitsicht umfassen die gesamte östliche Dolomiten – Region und reichen bis zur Ortlergruppe und den Stubaier Alpen. Einfach phänomenal. Den Klettersteig auf den 3025m hohen Sass Rigais lassen wir links liegen und steigen vorsichtig durch ein wiederum stark geröllhaltiges Couloir 400m hinunter auf das Plateau “Plan Ciautier” mit Einblick ins nahegelegene Val Gardena. Schon geht es in östlicher Richtung wieder 400m hinauf auf die Wasserscharte, als Durchstich durch die Gebirgskette Cresta de Lungiaru. Wieder sind wir umgeben von den typischen bizarren Dolomiten – Türmen und nehmen den Abstieg zum Kreuzkofeljoch mit der nötigen Vorsicht in Angriff. Das Kreuzkofeljoch bildet den Übergang vom hinteren Villnösstal hinüber via Campill ins Gadertal, sehr bekannt aus diversen Skitourenwochen. Mit dem Rückweg zur Zanser Alm und unserer Basis Sass Rigais schliessen wir die Rundtour mit insgesamt 1’500 Höhenmetern hinauf und hinunter ab und geniessen in vollen Zügen das vom Gastwirt-Ehepaar Franco und Tanja zubereitete und gediegen angerichtete feine Nachtessen.

Die Heimreise, Samstag 11.7.15:
kaum zu fassen, dass die schöne Woche schon vorbei ist. Die Kameradschaft in der gut harmonierenden Gruppe war toll, die Tourenleitung hervorragend, das Wetter ideal, das Gebiet grandios. Die Verabschiedung von unsern Gastgebern ist südländisch-herzlich, eben … komm als Gast und geh als Freund …!
Franco wählt für die Heimreise wieder die Route Bozen – Vinschgau. Auf der Brenner Autobahn wälzt sich eine zweispurige Blechlawine südwärts. Auch im Vinschgau herrscht viel Verkehr doch wir kommen relativ flüssig durch. Natürlich nicht ohne ausgiebigen Stopp in Schluders wo frische Riesentortenstücke für ein paar wenige Euro in der Kühlvitrine stehen. Ab Schweizer Grenze geht es mit wenig Verkehr problemlos heimwärts.

Franco, ganz herzlichen Dank für die erlebnisreiche und gut organisierte Woche in einem uns wenig bekannten Gebiet.

BerichterstatterIn
Fredy Rähle