Villnössertal TW (S/B/WS) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum5.4.14
Enddatum12.4.14
Anmeldeschluss5.2.14
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df30-f3c0-45fe-968f-0006ac120019
Beschreibung

5.4.2014-12.4.2014 [Sa-Sa] Nördlich vom bekannten Grödnertal am Fuss Der Geisler Gruppe befindet sich das weniger bekannte Willnösstal, bei gute Schneelage ein interessante Skitourenparadis. Wir sind in Santa Magdalena auf knapp 1300 m Stationiert und logieren in eine gemütliche Pension (Sonya). Max. 8 Teiln.

Zurzeit sind noch 3 Plätze frei

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Hansruedi und Monika Schlegel, Albrecht Schmid
Verhältnisse
Vorwiegend sonnig, Lawinenstufe 1 - 2, Firnschnee, in unteren Regionen Nassschnee

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Unterkunft: Pension Sonia, St. Magdalena im Villnösstal

Tourenübersicht

Datum/Ziel/Höhe/Aufstieg m
06.04.14 Laite va Piz 2284 – Hm 920
07.04.14 Grosser Gabler 2576 – Hm 850
08.04.14 Mittagsscharte 2597 – Hm 1230
09.04.14 Zendleser Kofel 2422 – Hm 750
10.04.14 Bronsoi 2399 – Hm 720
11.04.14 Medalges 2454 – Hm 780

Samstag, 5.4.14 Anreise, Autor: Franco Poletti

Voller Freude startet unsere Minigruppe zur Skitourenwoche ins Villnösstal, Haru (Hansruedi Schlegel) unser Driver holt mich und Albrecht pünktlich zur abgemachten Zeit ab. Das aktivierte Bordnavi lotst uns über die A3-A13 Richtung Feldkirch. Bei der üblichen Ausfahrt, man staune, führt es uns über eine völlig unbekannte Route, welche uns mit einem Zeitvorsprung von einigen Minuten ins Zentrum Feldkirch führt. Wir kommen gut voran, so dass wir eine Kaffeepause in St. Christoph a/Arlberg und einen Mittagshalt in Matrei a/Brenner einlegen können. Am Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel St. Magdalena im Villnösstal auf knapp 1300 m. Imposant zeigt sich die unter Unesco Kultuerbe stehende Gruppe der Geisler Spitzen in der Mitte der Dolomiten. Alles recht und gut, aber wo ist denn der Schnee? Wir sind hier angereist um Skitouren zu unternehmen. Nur keine Panik, versichert Konrad unser Beherberger in der Pension Sonia, Ihr werdet noch genügend Schnee finden. Es bestätigt sich am Abend bei einem Spaziergang zur Waldschenke, unserer Gaststätte wo wir das Abendessen einnehmen. Dieses Gebiet ist bekannt unter anderem für Schneeschuhtouren und Rodelfahrten. Die zahlreichen zu den umliegenden Almen im Tourengebiet führenden Forststrassen werden im Winter bestens präpariert. Ein reichhaltiges Essen rundet den Abend ab.

Sonntag, 6.4.14 Laite va Piz 2284 m, Autor: Albrecht Schmid

Der lang gezogene Gebirgsrücken Laite va Piz eignet sich bestens als Eingehtour. Von Santa Magdalena geht es zuerst über Forststrassen in Richtung der stolz über dem Tal thronenden Geisler Gruppe mit ihren scharfen Felszacken innerhalb des Naturparks Puez – Geisler. Bei der Brogles Hütte kommen wir bereits in den Uebergangsbereich zum Val Gardena mit imposanten Bahnen bis in hohe Regionen. Ueber einen offenen breiten Rücken steigen wir auf den Gipfel und geniessen die Uebersicht über die ganze Skitourenregion des hinteren Villnösstals. Franco gibt uns von dieser Kanzel aus einen Ueberblick über die Touren der kommenden Woche.

Montag, 7.4.14 Grosser Gabler 2576 m, Autor: Albrecht Schmid

Heute fahren wir bei strahlendem Sonnenschein auf der Würzjoch – Passstrasse bis zur Sperrung bei Russis Brücke. Von dort folgen wir zuerst der über mehrere Kilometer zur Langlaufloipe umfunktionierten Passstrasse bis zur Edelweisshütte. Von dort geht’s nun direkt hinein und hinauf in die Südhänge, die im unteren Teil mehrheitlich bereits aper sind und auf denen schon Frühlingsblumen spriessen. Dank der ausgedehnten Bewaldung finden wir immer wieder Schneeresten und das Skitragen bleibt minimal. Nach Erreichen der Waldgrenze bei der Alm Aussersäge Pfink wird die Situation jedoch ganz prekär und es braucht viel Ueberzeugungskraft, dass Franco einem alternativen Aufstieg durch ein Seitental (dafür mit Schnee) an Stelle einer Direttissima mit Skitragen zustimmt. Bei stahlblauem Himmel, angenehmen Temperaturen und im T – Shirt erreichen wir nach 4 Stunden den Gipfel und haben als Belohnung eine phänomenale Rundsicht, einerseits auf den österreichischen Alpenkranz und anderereseits auf den ganzen nordwestlichen Dolomiten – Bereich. Die ideale Abfahrtsroute haben wir bereits während des Aufstiegs ausmachen können und so kommen wir zu einer traumhaften Abfahrt über leicht angesulzten Firnschnee bis fast zum Talgrund. In St. Peter kommen wir endlich zum langersehnten Bier.

Dienstag, 8.4.14 Mittagsscharte 2597 m, Autor: Hansruedi Schlegel

Pünktlich um 0700 Uhr starten wir Richtung Geisleralm 2000 Meter hoch gelegen. Die Aufstiegsroute zieht sich lange hin durch einen Bergwald. Nach kurzem Tragen der Skis überwinden wir den nächsten Geländeabschnitt. Immer noch mausbein alleine stapfen wir unserem Tagesziel die Mittagsscharte 2597 entgegen. Die Steilheit ist schweisstreibend. Nur kurz ist der Aufenthalt des Schreibenden auf der Scharte. Schon nähern sich bedrohlich Nebelschwaden. Nach einer langen Abfahrt durch den Nassschnee genehmigen sich die männlichen Teilnehmer das wohlverdiente Bier in der Waldschenke. Überglücklich geniessen wir den Abend in einer gemütlichen Atmosphäre im Gsoi Hof, einer hoch über dem Talboden gelegenen Pension / Jausestation aus dem 13. Jahrhundert, die seit 250 Jahren von der gleichen Familie bewirtschaftet wird. Dort werden wir von Tanja, der amtierenden Speckkönigin des Jahres 2014 betreut. Das jährliche Speckfest im Villnösser Tal ist ein absolutes Highlight der Gegend, um dem in einem speziellen Verfahren hergestellten Südtiroler Speck zu huldigen.

Mittwoch, 9.4.14 Zendleser Kofel 2422 m, Autorin: Monika Schlegel

Heute starten wir um 0800 Uhr und fahren zur Zanser Alm. Von dort aus steigen wir dem Waldweg entlang hoch. Nach einer kurzen Rast erreichen wir den Zendleser Kofel 2422 m. Wir geniessen eine herrliche Rundsicht auf die Dolomiten. Bei guten Schneeverhältnissen „wedeln“ wir der Zanser – Alm entgegen. Nach einer Mittagsrast in St. Peter fahren wir zurück zur Pension Sonia und lassen den Nachmittag auf der Sonnenterrasse gemütlich ausklingen.

Donnerstag, 10.4.14 Bronsoi 2399 m, Autor: Albrecht Schmid

Start wiederum auf der Zanser Alm. Die Route führt uns anfänglich entlang dem im April schon heftig sprudelnden Kasserill Bach, dann über die Gampenwiese zur Gampenalm, die leider schon geschlossen ist, aber im Winter (bis Ende März) den Tourenfahreren / Schneeschuhwanderern als sehr komfortable Jausestation dient. Die vielen umliegenden Almen / Alpwirtschaften des hinteren Villnösstals sind in den vergangenen Jahren vorbildlich mit unterirdischen Elektrokabeln, mit Glasfaser – Verbindungen und mit Abwasserleitungen ins Tal ausgerüstet worden. Ueber das Bronsoi – Joch (Uebergang Richtung Alta Badia) erreichen wir den Bronsoi Gipfel und haben wieder eine herrllche Firnschnee – Abfahrt vor uns.

Freitag, 11.4.14 Medalges 2454 m, Autor: Hansruedi Schlegel

Wie geplant starten wir nach dem reichhaltigen Frühstück von „Koni“
pünktlich zu unserer heutigen Abschlusstour mit dem Gipfelziel Medalges.
Monika zieht’s heute lieber in den Frühling nach Klausen für eine
Shopping-Tour. Gemütlich starten wir Männer vom Ausgangspunkt Saas Rigais
Richtung Dolomiten. Nach einer vereisten Steilstufe voller Lawinenzüge hinter der Tschantschenon Alm erreichen wir das Kreuzjoch auf 2293 m. Nun folgen wir dem Firnschnee bis zu unserem Tagesziel. Bei bester Fernsicht debattieren wir über die Namen der umliegenden Berge. Hier zeigt sich klar, dass viele Jahre Mitgliedschaft im SAC Hoher Rohn (mit diversen Dolomiten – Tourenwochen) so seine Spuren hinterlassen hat. Beeindruckt fahren wir über lange Hänge mit besten Schneeverhältnissen ins Tal hinunter. Nach einem gemütlichen Bier an der Frühlingssonne schreibe ich den letzten aktiven Tourenbericht.

Samstag, 12.4.14 Heimreise, Autor: Franco Poletti

Nach einer tollen unfallfreien Woche müssen wir leider von diesem interessanten Tourengebiet Abschied nehmen und treten die Rückreise an. Über das Eisaktal Richtung Brenner mit einem Südtiroler Speck-Weinhalt in Sterzing geht es weiter über Innsbruck, mit Mittagshalt am Arlberg, Richtung Zürichsee nach Hause.

Lieber Franco, wir danken Dir herzlich für eine wiederum gut organisierte Skitourenwoche mit bestens ausgewählter Unterkunft in einem interessanten, für uns zuvor unbekannten Tourengebiet.

BerichterstatterIn
Siehe Tagesberichte