Val Malenco 1 (Veltlin) TW (S/B/WS) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum17.3.18
Enddatum24.3.18
Anmeldeschluss5.1.18
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df25-7424-4a47-9bb7-0006ac120019
Beschreibung

17.3.2018-24.3.2018 [Sa-Sa] Das Val Malenco zweigt ab Sondrio nordwärts nach Chiesa und endet Rechts in Campo Moro (2002 m Bernina Südseite) wo unser Base Camp Rif. Zoia als einziges Haus weit und breit steht. Als ehmalige CAI Hütte (mir bestens bekannt) in Winter eher kalt und ungemütliches Refugium, heute umgebaut mit zeigemässige Infrastruktur in Privatbesitz. Wir logieren in DZ/DU-WC-HP Zentralheizung, neu gegen Gebür Sauna. www.rifugio zoia.it

Max. 8 Teiln. (zurzeit belegt Warteliste)

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Lilo und Ernst Bigler, Mäni Blum, Irina Klemm, Monika und Haru Schlegel, Franco Poletti, Martin Wullschleger
Verhältnisse
Zuerst bewölkt, ab Dienstag schönes Wetter Lawinenbulletin erheblich viel Schnee

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Samstag, 17. März 2018: Franco Poletti
Eine lange Fahrt (300 km) erwartet uns am heutigen Tag. Wir treffen uns in Bivio zum gemeinsamen Kaffeehalt, weiter geht es bei trübem Wetter südwärts Richtung St. Moritz-Berninapass-Poschiavo-Villa di Tirano zum Mittagshalt im Ristorante „il nido“ (das Nest). Eingeladen habe ich auch meine Mutter, die ganz in der Nähe wohnt und sie geniesst es, anwesend zu sein und sich in „Schwizerdütsch“ zu unterhalten. Weiter gehts über Sondrio-Val Malenco nach Chiesa wo es zu schneien beginnt. Die Strasse wird immer schmaler, steiler und schneebedeckt bis zum Stillstand. Das heisst jetzt beim normal angetriebenen Fahrzeug auf Ketten umzurüsten. Die Ketten sind noch originalverpackt aber die Bedienungsanleitung fehlt. Und jetzt? Nach mehrmaligen erfolglosen Versuchen hat Irina eine glorreiche Idee: Googeln! Dank Internet kann sie ein Video aktivieren, so dass die verschiedenen Schritte umgesetzt werden können. Siehe da, es funktioniert und das Gefährt rollt wieder auf der vereisten Strasse nach Campo Moro. Das Rifugio Zoia trohnt oberhalb des Parkplatzes (10 min. zu Fuss zum Rifugio). Dank der eingerichteten Transportbahn können wir unser Gepäck bis zum Eingang befördern. Das Rifugio ist trotz des schlechten Wetters gut belegt und es geht sehr laut zu und her. Unser Gastwirt Emanuele versichert uns, dass wir ab Sonntag das Rifugio ganz für uns allein haben, das freut uns natürlich. Ein feiner Znacht mit Vino Rosso usw. runden den Abend ab.

Sonntag, 18. März 2018: Lilo Bigler
Der Start ist bei mässigen Wetterbedingungen auf 10.00 Uhr angesagt. Der Weg führt uns durch eine herrlich verschneite Winterlandschaft bergauf, bergab, durch offenes Waldgebiet. Manchmal kann man im Hintergrund Silhouetten einer Bergkette erkennen. Es liegt Pulverschnee vom feinsten. Das Gehen in diesem Gelände ist nicht immer einfach und kleinere Stürze kommen bereits beim Aufstieg vor. Plötzlich reisst es auf und die ersten Sonnenstrahlen erwärmen uns. Nach ca. 1 Stunde erreichen wir ein Hochplateau und imposante Gipfel erheben sich vor uns. Es ist immer wieder erstaunlich, dass erfahrene Tourengänger nicht wissen, wie man Skischuhe anzieht. Nach aufkommenden Schmerzen an den Füssen wird erkannt, dass die Innenschuhe rechts/links vertauscht wurden. Nach Behebung dieses Malheurs geht es weiter zur Rifugio Cristina auf 2’278 m. Es ist vorbei mit der Sonne und starker Schneefall und Wind setzen ein. Wir sind froh, in der Hütte Unterschlupf zu finden. Nach ausgiebiger Mittagsrast bei Pasta, Zuppa und Torta entscheiden wir, bei starkem Schneefall und schlechter Sicht auf demselben Weg mit angeschnallten Fellen zu unserer Unterkunft zurückzukehren. Einer der Teilnehmer kann es natürlich nicht unterlassen, an gewissen Stellen abzufellen und sich eine rassige Fahrt inkl. einiger spektakulären Stürze, zum «Gaudi» der übrigen zu gönnen. Schlussendlich erreichen alle gesund und munter die gastfreundliche Unterkunft.

Montag, 19. März 2018: Mäni Blum
Wir starten heute um 09.30 Uhr bei leicht bewölktem Himmel zu einer Skitour Richtung Skigebiet Monte Motta. Der Weg dahin führt über die Staumauer des Lago di Campo Moro und hat einige Verzweigungen. So passiert es, dass wir einen Weg zu früh abzweigen und auf der Alpe Foppa landen. Von hier führt nur ein Sommerweg weiter, der aber mit Skiern nicht begangen werden kann. So müssen wir den Weg zurücksteigen bis zur richtigen Abzweigung
Richtung Alpe Campascio. Die Zeit für das Erreichen des geplanten Zieles ist inzwischen zu knapp geworden, sodass wir nach einem Mittagshalt mit schönem Blick auf das gegenüberliegende Skigebiet Monte Motta, den Rückweg unter die Skiern nehmen. Der Weg führt durch eine winterlich verschneite Landschaft. Im Rifugio Zoia spendet uns Franco ein grösseres Plättli mit Käse, Salami und Trockenfleisch. Beim Nachtessen geniessen wir den Risotto mit Pilzen und als Secondo Rindsfilet und eine Veltliner Spezialität mit Kartoffeln und zum Abschluss offeriert uns Emanuele noch einen Genepi, ein Kräuterschnaps mit Schafgarbe.

Dienstag, 20. März 2018: Irina Klemm
Heute starten wir wieder mit der Abfahrt vom Rifugio über die Staumauer hinunter in den Wald. Die Sonne spielt mit und wir freuen uns über den märchenhaft verschlungenen Waldweg durch die Tannen und über die vom Schnee eingedeckten Brückchen über den Fluss. Der Haushund Ragu, unser blinder Passagier, folgt uns beharrlich und lässt sich nicht davon abbringen, dass wir nun sein Rudel sind. Wir werfen immer wieder die angebrachten Stöckchen und zu Eis gewordene Schneekugeln, die er mit riesiger Freude über die Felsen und durch den Tiefschnee jagt. Auch das Schinkenbrötli wird fair geteilt. Als wir an einem Tallift des Skigebietes Monte Motta ankommen, haben wir ein Problem: Was macht ein Hund auf der Skipiste? Und was machen wir nun? Franco hat sofort eine Idee und eine Reepschnur parat. Ragu wartet brav angebunden, damit wir nach einem feinen Punsch noch einmal die Piste abfräsen können. Die Wahl steht zwischen rot und schwarz und so treffen wir uns wieder bei Ragu. Heimwärts meistern wir noch die von Haru ausgesuchte Schlüsselstelle eines 3 m hohen Abstiegs über einen felsigen Abschnitt und tragen die aufgefellten Ski durch den Bach. Auch heute wartet wieder ein ausgezeichneter Apéro und ein noch besseres Nachtessen bei Emanuele auf uns. Ragu ist platt und schläft gemütlich unter dem Tisch.

Mittwoch 21. März 2018: Martin Wullschleger
Ein prächtig sonniger Tag kündigt sich bereits beim Frühstück an. Die Lawinensituation ist immer noch erheblich. So entscheiden wir uns beim Zmörgele für einen Skitag auf der Piste.
Der Seniorchef von der Zoia Hütte fährt uns mit seinem Land Rover sicher ins Tal nach Chiesa auf der stark vereisten Strasse.
Eine Luftseilbahn bringt uns hoch ins Skigebiet. Es ist ein Genuss auf den 36 km fast leeren Pisten zu fahren. Alle in einem top Zustand. Auf den Gipfeln eine wunderbare Fernsicht, jedoch mit einem kalten Wind der uns um die Ohren bläst.
Pünktlich holt uns der Seniorhüttenwart nach dem Skifahren ab und führt uns zurück in unsere Loge. Wir erlebten einen perfekten Skitag.

Donnerstag 22.März 2018: Haru Schlegel
Nach einer kurzen Autofahrt talwärts, steigen wir gut gelaunt und bei strahlendem Sonnenschein vom Punkt 1974 müM mit den Skis Richtung Passo di Campagneda auf. Vor dem Pass auf einem namenlosen Vorgipfel 2490 m werden wir durch heftige, kalte Winde zur Umkehr gezwungen. Der Abstieg führt uns über den zugefrorenen Lago di Campagneda und weiter über kurze Hänge mit Harsch- und Pulverschnee Richtung Rifugio Ca Runcasch. Nach einer kurzen Mittagsrast fahren wir durch offenes Waldgebiet bis zum Parkplatz ab. Im Rufugio Zoia geniessen wir nach einem gemütlichen Saunagang und einem zünftigen Nachtessen den wohlverdienten Abend.

Freitag 23.März 2018: Monika Schlegel
Zur Abschlusstour starten wir direkt vom Hotel Zoia. Runter geht es mit ein paar Schwüngen im Harstschnee. Der Hüttenhund Ragu springt hinterher. Anschliessend überqueren wir die vereiste Strasse der Staumauer, und weiter den Wald hinunter auf zum Teil noch pulverigen Spuren. Nach ½ Std. ziehen wir die Felle auf und steigen bei traumhaftem Wetter Richtung Alpe Muslla. Die Spur führt entlang vieler Felsen mit hängenden, squrielen Eiszapfengebilde. Die Lawinengefahr ist immer noch erheblich. Nach 600 m Aufstieg entscheidet Franco, auf der Alp Zarri Mittagsrast zu machen. Nun wird noch ein Pulverschneehang entdeckt. Schnell werden die Felle runter gezogen um eine oder mehrere Spuren im Pulverhang zu fahren.
Mit feinen Veltlinerspezialitäten und einem selbstgebrannten Genepi schliessen wir die gelungene Skitourenwoche ab.

Samstag, 24. März 2018: Franco Poletti
Heute setzen wir das Frühstück etwas früher an, um dem Gegenverkehr auf der schmalen Zufahrtsstrasse etwas auszuweichen. Wir reisen wiederum individuell nach Hause mit kurzem Einkaufsstopp in Chiuro. In Poschiavo haben wir den wohlverdienten Mittagshalt gemacht. Es war eine schöne und erlebnisreiche Woche, obwohl die Schneeverhältnisse nicht ganz auf unserer Seite waren, aufgrund der heiklen Lawinensituation.

Einen herzlichen Dank an dich Franco für diese schöne und gelungene Tourenwoche.

BerichterstatterIn
Diverse