Urnäsch, Spitzli 1520 m (W/B/T2) Dietrich Maiwald

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum18.6.08
Enddatum18.6.08
Anmeldeschluss17.6.08
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3e-0f0c-4fba-b4e9-0006ac120019
Beschreibung

18.6.2008 [Mi] Die erste zünftige Bergwanderung (max. T2) in diesem Jahr verbindet romantische und rassige Wegstücke im Auf und Ab der Appenzeller Nagelfluhrücken. Ziel ist das wenig bekannte Spitzli 1519.6 m im recht einsamen Gebiet der Petersalp — in Luftlinie schräg gegenüber der beliebten und stärker besuchten Hochalp (mit Bergrestaurant) — auf der östlichen Talseite der Urnäsch. In feindosierten Magglinger Trainingseinheiten werden die Teilnehmer auf dem Anmarsch über Grüenau, Rossfall und Steinfluh fü

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Walter Albrecht, Stephen Bond, Fritz Burkhardt, Cees Geel, Ernst Horat, Ruedi Hotz, Paul Huggel, Ruth Kostezer, René Kuch, Dietrich Maiwald (TL), Bernhard Mantel, Wolfgang Rigort, Werner Schneider.
Verhältnisse
Der versprochene Ausläufer des Azorenhochs wurde im Säntisgebiet erst verzögert wirksam. Am Vormittag noch ständig wechselnde tiefe Wolken und letzte Regentropfen, aber windstill und mild. Ab ca. 14 Uhr aufklarend, sonnig und immer wärmer werdend. Rückblickend ein nahezu ideales Wetter für diese Tour, da der anspruchsvolle Aufstieg noch nicht besonnt war.

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Schon um 8:15 Uhr liebevolle und effiziente Bewirtung der Tourengruppe mit Kaffee, Bäckergipfeli und hausgemachten Nussgipfeln im heimeligen Gasthaus Ochsen am Dorfplatz in Urnäsch. Statt bequem mit dem PTT Bus Richtung Schwägalp bis Steinfluh direkt zum Spitzli-Einstieg zu fahren, bereitet sich die Gruppe ab 8:45 Uhr beim zweistündigen Anmarsch allmählich auf den noch ungewohnt steilen Aufstieg vor. Zunächst geht es 20 Minuten auf breiten Wegen fast ebenerdig nach Grüenau 832 m, dann in einer ersten Steigerung über Steinenmoos – Böheli zum Stundenhalt bei der EWW Zentrale 871 m. Die dritte Etappe über Fischegg – Rossfall – Gmeinflüeli enthält Auf- und Abstiege, sowie schwierigere Wegstrecken zum Erhöhen der Trittsicherheit. Der durch tagelangen Regen aufgeweichte Boden steigert den Trainingseffekt noch zusätzlich. Beim zweiten Stundenhalt in Steinfluh 985 m werden auch die Flüssigkeits- und Nahrungsreserven im Körper ergänzt.

Der hier beginnende anderthalbstündige Aufstieg zum Spitzli 1520 m über Ober-Gerstengschwend 1277 m – Gschwendsattel 1436 m gelingt nach dieser optimalen Vorbereitung praktisch mühelos. Eine dreiköpfige Spitzengruppe wurde sogar übertainiert: Ohne jemals zurückzuschauen stürmt sie fanatisch dem Gipfel entgegen. Erst auf dem Vorgipfel kommt sie zur Besinnung und erinnert sich des SAC Tourenreglements. Die drei Gipfelstürmer erwarten dort die Hauptgruppe und nehmen reumütig eine Rüge des TL entgegen sowie die ihnen auferlegte Konventionalstrafe. Um 12:30 Uhr beglückwünschen sich alle Teilnehmer auf dem spitzen Gipfel (mit kleinem Metallkreuz und Gipfelbuchgamelle!) und gönnen sich bei aufklarendem Wetter eine einstündige Mittagsrast.

Beim steilen und lehmigen Abstieg zur Alp Spitzli 1388 m bewähren sich die Wanderstöcke. Danach geht es gelenkschonender über Kuhweiden zur Unteren Petersalp 1305 m und weiter in angenehmem Gefälle nach Grossdürren 1135 m zum Strässchen nach Blattendürren 1080 m. Zwar hat die dortige Bergwirtschaft mittwochs Ruhetag, doch die stille Hoffnung des TL wird erfüllt: Als wir gegen 14:45 Uhr im herrlichen Sonnenschein die Aussenplätze einnehmen, schaut die Wirtin zum Fenster heraus und fragt nach unseren Wünschen. Der 30-minütige Vorsprung auf die Marschtabelle erlaubt einen ausgiebigen Trinkhalt mit frisch gebackenen, sehr nahrhaften Nussgipfeln und bietet den reuigen Gipfelstürmern Gelegenheit, ihre Restschuld grosszügig zu begleichen. Um 15:30 Uhr beginnt der einstündige Rückmarsch nach Urnäsch, über Strüssler 1006 m, Osteregg 1047 m und Altersheim Chräg 915 m. Überall sind die Bauern beim Mähen der Wiesen; ein untrügliches Zeichen, dass endlich schönes Sommerwetter eingesetzt hat. Die vierplätzige Waschanlage für Schuhe am Fussballplatz in Urnäsch ermöglicht eine perfekte Säuberung der verdreckten Wanderschuhe für den vornehmen Salonwagen der Appenzeller Bahn auf der Heimfahrt um 16:50 Uhr.

Wanderzeit fast 6 Stunden. Aufstieg 800 Hm, Abstieg 800 Hm, Distanz 18 km. Schwierigkeit T1/T2.

BerichterstatterIn
Dietrich Maiwald, Bilder: Cees Geel