Unbekanntes Zürich 2. Teil Adlisberg-Zürichberg-Käferberg

Erst auf dem Perron des Bahnhof Tiefenbrunnen waren wir 21 Teilnehmer vollzählig. Noch ohne Kaffee gab es zuerst den Anstieg durch den interessanten Park des Grosskaufmanns Brandt, dann ging es den „Landolt“-Rebbergen entlang, dann beim imposanten Gebäude der psychiatrischen Klinik der Universität Zürich am Burghölzlihügel vorbei zu den vielen Spitalbauten beim Balgrist. Erst hier in der renommierten Bäckerei-Konditorei Baumann gab es zum Aufwärmen endlich den obligaten Kaffee mit Gipfeli.
Der TL benützte die warme Stube, um aus der nicht eben ruhmreichen Geschichte der alten Eidgenossenschaft gegen Ende des 18. Jahrhunderts zu erzählen , als fremde Grossmächte unser Gebiet erobert hatten und sich kriegerische Auseinandersetzungen häuften. Damals – genau am 4.- 7. Juni 1797 – kam es auch zur 1. Schlacht von Zürich zwischen den Franzosen und den österreich/kaiserlichen Truppen. Der TL hat die heutige Winterwanderung genau auf den Frontverlauf zwischen den beiden Heeren geplant. Links (also südwestlich ) waren immer die Truppen des General Massena gewesen und rechts ( also nordöstlich) immer jene des Erzherzog Karl.
Die Front von damals und die Wanderung vom 4. Febr. ging deshalb von Riesbach – Bürghölzlihügel – Balgrist – Wehrenbachtobel – Elefantenbachtobel hinauf zum Adlisberg und dann zum Zürichberg und via Milchbuck schliesslich auch noch über den Chäferberg. Der Unterschied aber: damals Krieg und wir hatten eine herrliche Winterwanderung, z.T. durch erstaunlich tiefen Schnee. Oft schien sogar etwas Sonne durch die unberührten Wälder. Auf dem höchsten Punkt des Zürichberg ( 676m) erinnerte der TL, dass hier oben die Franzosen ihre Geschützstellungen ( Batterien ) gehabt hatten. Spätestens beim Schlachtdenkmal konnten wir unser eben erworbenes geschichtliche Wissen bestätigt sehen: Eine Tafel zeigte den genauen Verlauf der kriegerischen Operationen von 1797.
Mitten im Wald auf dem Chäferberg gab es dann erst nach 13 Uhr das wohlverdiente Mittagessen im „Tessin Grotto“ ( früher „ Waidberg“). In der gemütlichen Stube blieben wir bis gegen 15 Uhr, denn bis zur Busstation bei der ETH Hönggerberg war es nicht mehr weit. Der „80er“ brachte uns zum Bahnhöf Oerlikon, wo der TL dann diese Tour offiziell beendigte: eine herrliche Winterwanderung verbunden mit ein paar neuen Geschichtserkenntnissen!