TW Wergenstein 2 TW (S/B/WS) Claude Andres

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum1.3.09
Enddatum6.3.09
Anmeldeschluss30.1.09
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3d-5768-482f-9881-0006ac120019
Beschreibung

1.3.2009-6.3.2009 [So-Fr] Skitourenwoche Wergenstein 2, 1.- 6.3.2009
Organisation und Tourenleitung: Claude Andres

Liebe Kameradinnen, Liebe Kameraden,

Anfangs März werden wir in unsere Skitourenwoche nach Wergenstein fahren. Gemeinsam werden wir dort einige schöne Skitouren-Gipfel besteigen und tolle Abfahrten im Pulver- oder Sulzschnee erleben. Nachstehend die wichtigsten Informationen:

1. Teilnehmer
Siehe beiliegende Teilnehmerliste.

2. Besammlung
Sonntag, 1.3.09, 7.30 Uhr, Wasserreservoir, oberhalb Au

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Gotthard Beier (DAV Konstanz), Brigitte Blättler, Köbi Blickenstorfer (SAC Am Albis), Mäni Blum, Kurt Bucher, Helene und Ernst Galli, Edgar Habersatter (SAC Thurgau), Herbert Habersatter, Kurt Habersatter (Köln), Peter Kellerhals, Albrecht Schmid
Verhältnisse
Siehe Tagesberichte Lausige Woche mit Schneefall und Nebel und einigen wenigen blauen Störungen.

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

Basis:
Hotel Piz Vizàn, Wergenstein am Schamserberg
Unsere Top-Gastgeber: Rita und Edy Marbach, Herzlichen Dank für die feine Gastfreundschaft!

Tourenübersicht:

Datum / Start / Höhe / Ziel / Höhe / Aufstieg

01.03.09 / Lohn / 1592 / Rappakopf / 2197 / 600
02.03.06 / Mathon / 1538 / Zwölfihorn / 2292 / 750
03.03.09 / Wergenstein / 1489 / Alp Dumagns 1x, Alp Tumpriv 1x / 2190 / 1050
04.03.09 / Mathon / 1538 / Falsches Einshorn, Abbruch 2300 m / 2602 / 750
05.03.09 / Wergenstein / 1489 / Wanderung nach Mathon ohne Skis / 1538

Total 3150

Sonntag, 1.3.09, Rappakopf 2197 m, Autor: Mäni Blum

Pünktlich um 08.30 Uhr trafen die 11 Teilnehmenden (ohne Köbi und Gotthard, die separat anreisten) beim Abfahrtsort ein, wo uns der Tourenleiter Claude Andres begrüsste. Nach rund 2 Stunden Anreisefahrt trafen wir in Lohn 1592 m auf dem Schamserberg ein, wo wir die Skis für die Einlauftour auf den Rappakopf 2197 m anschnallten. Der Himmel war leicht bewölkt, die Sonne drückte jedoch kräftig durch. Mit regelmässigem SAC-Seniorenschritt erreichten wir nach 1¾ Stunden den Gipfel, wo wir eine schöne Bergsicht in Richtung Heinzerberg, Beverin, Piz Platta, Kesch und das Domleschg genossen. Da der Wind aufkam, fuhren wir für den Mittagshalt rund 300 m hinunter bei leichtem Bruchharsch, der später in Firn wechselte. Zurück in Lohn fuhren wir in das Hotel Piz Vizan in Wergenstein 1489 m. Nach einem ersten Drink und dem Zimmerbezug war der Apéro angesagt. Danach wurden wir erstmals überrascht mit einem feinen Nachtessen mit Schweinsfilet und Risotto. Nach dem Nachtessen besuchten wir den zufällig im Hotel von Werner Stucki, Bergführer und Jäger, angebotenen Vortrag über das Verhalten der Wildtiere im Winter. Er wies uns dabei auch auf die Wichtigkeit der Beachtung der Wildschongebiete hin.

Montag, 2.3.09, Zwölfihorn 2292 m, Autor: Albrecht Schmid

Bei fahlem Sonnenschein starten wir um 09.40 in Mathon auf 1538 m mit Ziel Zwölfihorn. Ueber sanft gewellte Hügel steigen wir gedankenversunken und bei sehr angenehmen Temperaturen in der wunderschönen Schamser Berglandschaft Richtung Gipfel. Ein Anflug von Frühling ist bereits spürbar. Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir nach 2.5 Std das Zwölfihorn auf 2292 m und machen kurz Bekanntschaft mit 3 Gemsen, davon 1 Jungtier weniger als 1 Jahr alt, die auf dem abgeblasenen Gipfel ein paar Grashalme zum Fressen gefunden haben. Es ist für die Tiere bei den vorhandenen grossen Schneemengen schwierig, genügend Futter zu finden. Bis zur Abfahrt im Anschluss an das Picknick hat die Sonne eine dünne Schicht auf der sonst gefroreren Schneeunterlage aufgetaut, so dass die Gipfelhänge wunderschön zu fahren sind. Im unteren Teil wird die Fahrt im nassen Tiefschnee sehr anstrengend und wir geraten kräftig ins Schwitzen. Im Restaurant Muntsulej in Mathon stillen wir den grossen Durst und erhalten vom Vorarlberger Wirt Franz ein Stück Linzertorte offeriert. Die Rede kommt auf Hansi Hinterseer und Franz bedauert, dass wir nach seiner Meinung hier zu wenig Fackelträger haben, die die landschaftlichen Schönheiten der Schweiz musikalisch im Ausland ‚verkaufen’ können. Er selber hat in ein einer Vorarlberger Kappelle gespielt und Oberkrainer Musik gemacht. Er schwärmt für diese Musik, legt eine CD der Oberkrainer Begunje auf und so wird dieser Skitourentag sogar in klobigen Skischuhen mit diversen Tänzchen abgeschlossen.

Dienstag, 3.3.09, Alp Dumagns 1840 m 1x, Alp Tumpriv 2190 m 1x Autoren: Ernst+Helene Galli

Infolge leichtem Schneefall und Nebel wird die Abmarschzeit auf 09.30 Uhr verschoben. Zu zwölft steigen wir auf einer von Claude moderat angelegten Spur bis oberhalb der Alp Dumagns auf 1830 m hinauf. Da sich das Wetter noch nicht verändert hat demontieren wir die Felle und nehmen die Abfahrt in Angriff. Dank einer blauen Störung können wir die schönen Hänge bei guten Schneeverhältnissen mit Blick auf das Dörfchen Wergenstein doch noch geniessen.
Beim Hotel angekommen, entscheiden sich 8 Personen, diesmal unter kundiger Leitung von Herbert, ein zweites Mal auf die Alp zu fellen. Die Sicht wird zusehend besser und wir beschliessen noch eine weitere Stunde bis zur Alp Tumpriv 2190 m aufzusteigen. Dort angekommen machen wir uns sogleich für die Abfahrt bereit. Herbert findet stiebende Pulverschneehänge wo jede(r) eine eigene Spur ziehen kann. Auf der Höhe der Alp Dumagns hat uns der Nebel wieder voll im Griff. Wir entscheiden uns die verdiente Mittagsrast an einem einladenden Andeerer-Granittisch vor einem ausgebauten Stall abzuhalten. Endlich guckt die Sonne durch und wir können nochmals einen unverspurten Pulverschneehang hinunter schwingen. Somit haben wir es, ohne den zum Ziel gesetzten Piz Tarantschun, doch noch auf 1050 Hm gebracht.
Unser Kamerad Köbi hat es vorgezogen, statt einem zweiten Aufstieg, einen Ausflug mit dem öV nach San Bernardino zu unternehmen. Von dort schickt er uns ein SMS, dass es auf der Alpen Südseite ebenfalls schneit. Zudem teilt er uns auch mit, dass er pünktlich zum obligaten Apéro zurück sein werde. Während dem ausgezeichneten Nachtessen wird viel geschwatzt und gelacht. Danach lassen wir bei einem „Schlumi“ den Abend ausklingen.

Mittwoch, 4.3.09, Falsches Einshorn 2602 m, Autor: Peter Kellerhals

Heute geht’s auf den Piz Beverin (2’997.5 m), das ist schon lange so abgemacht! Die Gruppe ist gut eingelaufen und der Mittwoch ist vom Wetter her der beste Tag für dieses Vorhaben. Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Ein veritabler Föhnsturm, der die Wolken über den San Bernardino bis über den Schamserberg treibt, lässt Claude seinen Plan ändern. Wir besteigen das Falsche Einshorn (2’602 m).
Pünktlich um 8 Uhr wird mit dem Auto nach Mathon abgefahren, von wo es einen Katzensprung zum Einstieg beim Volg ist. Aber das Glatteis wird Edgar zum Verhängnis und er stürzt mitsamt Skiern auf die Strasse, zum Glück ohne sich ernsthaft zu verletzen.
8.25 Uhr ab Mathon (1’538 m), geht der bewährte Andres-Lift mit 400 m den Berg hoch (pro Stunde, nicht Minute). Der Wind ist eiskalt und reisst mich (81 kg netto) fast um. Doch beim Stundenhalt will niemand umkehren und Claude hört auf zu fragen. Nach einer weiteren Stunde Überlebenstraining haben wir Sur Alp (2’280 m) erreicht und niemand wehrt sich mehr gegen die frühzeitige Abfahrt. Diese verläuft fast problemlos, denn man sieht wenig im Nebel! Das zerfahrene und gefrorene letzte Stück hat es noch in sich. Um 12 Uhr kommen wir ohne nennenswerte Verluste, wieder in Mathon an.
Gerade recht um beim Franzl im Restaurant Muntsulej einzukehren und Bier, Most, Hirschwurst, Suppe, Schnaps, Kuchen, Kaffee, diverse Schnäpse etc. (in dieser Reihenfolge) durchzulassen. Helen lässt sich nicht lumpen und tanzt mit Kurt einen Oberkrainer-Hudigääggeler, dass die Skischuhe fliegen. Doch dann oho, kommt der junge, hübsche Bergführer mit seinen sechs bestandenen Münchner-Frauen, die natürlich sofort unseren Köbi und die drei Habersatter-Brüder in Beschlag nehmen. Es fängt schon an zu dunkeln, als Köbi per ÖV wieder im Hotel Piz Vizan in Wergenstein auftaucht, glücklich und zufrieden über eine gelungene Skitour!

Donnerstag, 5.3.09, No Skitour infolge Schneefall und Nebel, Autor: Kurt Bucher

Der Wetterbericht prophezeit für heute: ganzer Tag Schneefall und erhebliche, teilweise sogar grosse Lawinengefahr. Ein Blick durchs Fenster am Morgen zeigt, dass die Prognose diesmal zutrifft. Wir können uns auf ein ausgiebiges Morgenessen freuen. Dabei stellen Peter und ich fest, dass uns unsere Profi-Jasskollegen schon Rache geschworen haben. In der Nacht konnten sie offenbar kaum ein Auge schliessen. Nun, wir harren der Dinge die da kommen. Um 10 Uhr haben sie ausgeglichen und um 11 Uhr ….wird es Zeit für einen Fussmarsch nach Mathon, wo es bei Franzl eine Mittagsstärkung geben könnte. Der Fussmarsch wird heikel, denn unter den 10 cm Neuschnee hat es oft Glatteis. Uns kommen die Habersatter-Brothers entgegen und erzählen, dass das Restaurant in Mathon wegen Wirtesonntag geschlossen sei, dass aber Franzl ev. für uns öffnen würde, wenn wir genügend wären. Wir überreden die Brüder umzukehren und mit uns einen 2.Versuch zu starten. Aber nun ist Franzl weg und uns bleibt nur noch der Rückmarsch, wenn wir nicht verhungern wollen.
Nach der Mittagsstärkung in unserem Hotel gibt es für einige nicht Lawinenverschütteten-Suche-Theorie, sondern eine solche über Verwerfen und Anziehen beim Jassen. Die Theorie wird anschliessend natürlich noch geübt, so dass die Profi-Jasser in Zukunft noch mehr Respekt vor ihren Gegnern erhalten. Es war ein lehrreicher Tag und nun können alle wieder gut schlafen!

Freitag, 6.3.09, Abreise, Autor: Claude Andres für Edgar Habersatter

7 Uhr: Wecker, Blick durchs Fenster: Es ist weiss und es schneit. Sicht Null. Scheisse. Aufstehen, Duschen. 8 Uhr: Das Frühstücksbuffet ist bereit. Wir geniessen Lillys feines Frühstück zum letzten Mal. Köbi unser ÖV-Grossmeister und GA-Inhaber verabschiedet sich um 8.25 Uhr. Das Postauto wartet. Diesmal geht es mit Skis, Sack und Pack über Bellinzona nach Hause in Affoltern am Albis. Kurt Habersatter verabschiedet sich ebenfalls in Richtung Salzburg per Allrad. Die nächsten Skitouren sind im Tirol geplant. Alle wünschen den beiden Kameraden „Hals und Beinbruch bis zum nächsten Jahr“ und schon sind sie weg. Der Rest genehmigt sich noch eine Tasse Kaffee. Packen, Autos freischaufeln und laden. Die Truppe ist abfahrbereit. Die Motoren sind angelassen. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!

BerichterstatterIn
Siehe Tagesberichte, Fotos Mäni und Claude