TW Wergenstein 1 TW (S/B/WS) Claude Andres

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum22.2.09
Enddatum27.2.09
Anmeldeschluss30.1.09
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3d-7124-4aa9-9dbe-0006ac120019
Beschreibung

22.2.2009-27.2.2009 [So-Fr] Skitourenwoche Wergenstein 1, 22.-27.2.2009
Organisation und Tourenleitung: Claude Andres

Liebe Kameradinnen, Liebe Kameraden,

Ende Februar werden wir in unsere Skitourenwoche nach Wergenstein fahren. Gemeinsam werden wir dort einige schöne Skitouren-Gipfel besteigen und tolle Abfahrten im Pulver- oder Sulzschnee erleben. Nachstehend die wichtigsten Informationen:

1. Teilnehmer
Siehe Teilnehmerliste.

2. Besammlung
Sonntag, 22.2.09, 7.30 Uhr, Wasserreservoir, oberhalb Autobahn

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Lilo Bigler, Peter Herzog, Ernst Horat, Veronika Keller, Monika Schlegel, Jürg Schweizer, Hedy Streuly, Barbara Wagner
Verhältnisse
Siehe Tagesberichte. Basis: Hotel Piz Vizàn, Wergenstein am Schamserberg Unsere Super-Gastgeber: Rita und Edy Marbach, Herzlichen Dank für die feine Gastfreundschaft!

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

Tourenübersicht:

Datum / Start / Höhe / Ziel / Höhe / Aufstieg

22.02.09 / Lohn / 1592 / Rappakopf / 2197 / 600
23.02.09 / Mathon 1538 / Zwölfihorn, Abbruch Nebel / 2292 / 450
24.02.09 / Wergenstein / 1489 / Alp Dumagns 2x / 1840 / 700
25.02.09 / Mathon / 1538 / Falsches Einshorn / 2602 / 1050
26.02.09 / Wergenstein / 1489 / Piz Beverin Pintg, Sattel, 6 TN / 2442 / 950 / Piz Beverin, 3TN / 2997 / 1500

Total 3750 / 4300

Sonntag, 22.02.09, Rappakopf 2197 m, Autorin: Hedy Streuly

Bei starkem Schneefall treffen sich die 9 Teilnehmer um 8.30 Uhr beim Wasserreservoir oberhalb Richterswil. Auf matschigen, zum Teil vereisten Strassen fahren wir Richtung Chur, weiter nach Zillis und von hier aus den Berg hinauf nach Lohn. Unsere 3 Fahrer bringen uns trotz schwierigsten Strassenverhältnissen ruhig und souverän zum Ausgangspunkt unserer ersten Tour. Nach einer Stärkung und einem kurzen gegenseitigen Kennenlernen starten wir bei leichtem Schneefall und angenehmem Tempo Richtung Rappakopf. Wir können es kaum glauben, denn immer wieder zeigt sich die Sonne und eine freudige Stimmung kommt auf. Nach einem kurzen Teehalt erreichen wir nach 2 Stunden unser Ziel auf 2197 m. Das Wetter hat sich leider wieder verschlechtert und der zügige Wind sowie der dichte Nebel zwingen uns zur baldigen Talabfahrt. Durch die schlechte Sicht und die sehr schwierigen Schneeverhältnisse werden wir alle gefordert! Mit etlichen Spitzkehren, Stürzen und Ausgrabungen aus tiefen Schneelöchern kommen wir heil nach Lohn zurück. Im heimeligen Bergbeizli geniessen wir den wohlverdienten Trunk und unterhalten uns über die amüsante Abfahrt. Anschliessend fahren wir nach Wergenstein, wo wir mit „lupfiger“ Musik überaus herzlich empfangen werden. Wir beenden den Tag mit einem feinen Nachtessen und guten Gesprächen.

Montag, 23.02.09, Zwölfihorn 2292 m, Autorin: Lilo Bigler

Der erste Blick durchs Fenster ist nicht gerade verheissungsvoll. Trotzdem begeben wir uns guten Mutes nach einem reichhaltigen und mit viel Liebe zubereiteten Frühstück nach Mathon. Der Aufstieg führt durch eine herrlich verschneite Waldlandschaft, bei leise rieselndem Schnee. Immer wieder die Frage „kommt sie oder kommt sie nicht“. Kurz blinzelt sie immer wieder hervor, aber die Wetterlage ist instabil. Es bleibt viel Zeit, die wunderschöne Natur zu geniessen. Anscheinend ist das Tempo zu langsam, denn einige wissen sich sehr viel zu erzählen (manchmal etwas zu viel). Nach einer kurzen Teepause bei einer kleinen Alphütte steigen wir weiter hoch Richtung Zwölfihorn. Doch das Wetter ist uns nicht gut gesinnt. Auf ca. 2’000 m beginnt der Wind heftig zu blasen und die Sicht verschlechtert sich. Wir entscheiden uns für die Rückkehr. Traum ausgeträumt, Ziel nicht erreicht! Mit rassigen Schwüngen und kleineren und grösseren Badewannen (manchmal ist „auspuddeln angesagt“) geht es über wunderschöne Hänge mit Pulverschnee pur ohne grössere Zwischenfälle zurück an den Ausgangspunkt. Einige Teilnehmer liessen sich durch die herrlichen Schneeverhältnisse zu immer frecheren Fahrten verführen. Nach Café etc. und Nussgipfeli kehren wir in unser Nachtlager zurück. Den Rest des Tages verbringen wir mit Jassen, Spielen und humorvollen Gesprächen mit viel Spass und Witz.

Dienstag, 24.02.09, Alp Dumagns, 1830 m 2x, Autor: Jürg Schweizer

Heute einmal mehr hängen die Wolken und Nebelfetzen tief an den Bergen und es schneit. 9.15 h ist Abmarsch mit Zielrichtung Piz Tarantschun, d.h. sofern es aufreisst, sonst gehen wir soweit die Sicht ausreicht. Wir 4 Männer stehen bereit, doch von den 5 Frauen, den „lustigen Weibern von Windsor“ wie sie auch genannt werden, keine Spur. Endlich kommen sie geschlossen aus dem Hotel; das Thema Abnehmen hat sie die Zeit, und nicht nur die, vergessen lassen. Wir gehen los, da schiesst es einer dieser Kolleginnen durch den Kopf: „Oh, ich habe den Rucksack vergessen!“ Easy, wir haben ja mehr Geduld als Zeit. Dann steigen wir doch noch über die tief verschneiten Hänge, seit gestern mit nochmals gut 20 cm Pulver Neuschnee hoch. Manchmal erhascht man mit dem Blick nach oben durch die tanzenden Flocken etwas Blau zwischen den Wolken. Trotzdem, auf der Alp Dumagns beschliessen wir im Windschatten eines Schopfs wegen zunehmendem Nebel und schlechter Sicht, die Felle abzunehmen und nach einem Schluck Tee abzufahren. Am Horizont des Bergrückens springt ein Rudel Gemsen durch den tiefen Schnee talwärts. Die kurze Abfahrt im frischen Pulverschnee ist ein Aufsteller. Nachmittags wiederholen wir den ca. 50 Min. Aufstieg nochmals und Claude mit Barbara, Lilo und Veronika steigen gleich noch ein drittes Mal für die schöne Abfahrt auf. Kein schlechter Tag, dazu mit genügend Jass- und Spielpotential im Anschluss.

Mittwoch, 25.02.09, Falsches Einshorn 2602 m, Autorin: Veronika Keller

Wir bemerken frühmorgens eine größere blaue Störung und freuen uns auf die Tour zum Falschen Einshorn. Um auch den Opel abfahrtsklar zu kriegen, wird er schnell und kompetent überbrückt. Von Mathon aus geht’s dann los, nachdem alle Innenschuhe geholt sind und auch der letzte Außenschuh korrekt am Fuße sitzt. In ordentlichem Tempo erreichen wir um 12 Uhr 2280m und rasten kurz. Nach 3 Std. 15 Min. und 1050 Höhenmetern bestaunen wir auf dem Gipfel im warmen Sonnenschein das überwältigende Panorama. Göttlich! Wir verzehren den Lunch, verewigen uns im Gipfelbuch und schon zöpfeln wir im stiebenden Pulverschnee die langen, gestreckten Hänge runter. Die Muster, die wir in den Schnee zeichnen, lassen mein Herz höher schlagen. Megagiga…..! Auf der Holzveranda des Hotels lassen wir unseren Tourentag gebührend ausklingen. Nach der Sauna geht es um 18.30 Uhr zum rustikalen Puschlaver Dinner mit Feuerzauber und Diskussionen über Sinn und Zweck von Fangriemen plus Stoppern am Tourenski. Wir genießen den feinen Triacca Patriziertrunk und zwei Damen kaufen zur Krönung wunderschöne Halsketten beim einheimischen Strahler.
So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der sollte nie vergehn.

Donnerstag, 26.02.09, Piz Beverin Pintg 2587 m, Piz Beverin 2997 m, Autor: Ernst Horat

Wird der Donnerstag mit dem Piz Beverin nach dem strahlenden Vortag die Tourenwoche krönen? Die Prognosen der Meteorologen lassen es vermuten. Wir allerdings sind uns der Sache nicht ganz so sicher. Als wir eine Stunde früher als üblich in Wergenstein starten, ist der Himmel bereits ziemlich verhangen. Werden sich die Wolken im Verlaufe des Tages weiter verdichten? Und wie wird der Schnee, der über Nacht zu Bruchharst verkommen ist? Nach dem gemeinsamen Aufstieg über Dumangs zur Alp Larisch trennt sich die Gruppe. Claude, Lilo und Barbara begnügen sich mit einer kurzen Verschnaufpause, bevor sie weiter hochsteigen. Wir andern folgen etwas später – angeführt von Peter – weit gemächlicheren Schrittes. Unser Ziel ist der Beverin Pintg. Und bis dahin sind nicht gut 1000 Höhenmeter wie für die Dreiergruppe, sondern bloss noch rund 600 Höhenmeter bis auf den Gipfel zu bewältigen. Umso mehr Zeit bleibt uns! In einer windgeschützten Mulde geniessen wir die Mittagssonne und sinnieren gleichzeitig so ausgiebig und lange über Hoch und Tief und Lust und Frust im Leben, bis der Schnee sulzig geworden ist. Entsprechend genussreich wird die Abfahrt. Am Morgen gehegte Befürchtungen, dass die Abfahrt mühsam werden könnte, erweisen sich als gegenstandslos. Vereinzelt finden sich sogar noch Hänge mit Pulverschnee, die wir bis auf den letzten Quadratzentimeter auskosten. Gleich wie die Gipfelstürmer, die gut eine Stunde später unten ankommen, sind wir des Lobes voll. Und uns einig, dass der Donnerstag wirklich die Krönung der Woche war.

Freitag, 27.02.09, Abreise, Autor: Peter Herzog

Die Steigerung war abzusehen. Wie oben beschrieben begann die Woche mit dem denkbar schlechtesten Schnee und ebensolcher Sicht am ersten Tag. Dann setzte aber die Tourenplanung kraftvoll ein und ab dem 2.Tag waren Schnee und Sichtverhältnisse gut bis sehr gut und steigerten sich bis am Donnerstag zu unübertrefflich. Über 1000 Höhenmeter die Beverinhänge hinunter erlebten wir unendliche Schwungfolgen hinunter bis vor die Hoteltüre bei Prospektverhältnissen, die bis heute in Körper und Geist nachwirken. Die Wirkung war aber am Abreisetag am kraftvollsten, denn die Sicht hinaus vom Frühstückstisch war durch Nebel getrübt bei leichtem Schneefall. Das immer noch leichte Nachvibrieren des Vortages in unserer Gruppe bewirkte bei der Mehrheit der Teilnehmer eine heftige Reaktion: Stop. Genug. Abreise. Und so war es auch.
Der Schamserberg ist wirklich eine Traumdestination für Tourengeher, insbesondere auch bei erhöhter Lawinengefahr.
Danke Claude! So machts Spass!

Claude Andres
10.3.2009

BerichterstatterIn
Siehe Tagesberichte, Fotos Claude