TW Dolomiten TW (S/B/WS) Christian Gysi

Tourengruppe/-TypSenioren, Skitour
Startdatum24.1.09
Enddatum31.1.09
Anmeldeschluss9.1.09
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3d-3290-42f2-9f31-0006ac120019
Beschreibung

24.1.2009-31.1.2009 [Sa-Sa] SAC Hoher Rohn
Tourenwoche Dolomiten
Sonntag 25. Januar bis Sonntag 1. Februar 2009

(Achtung: Verschiebung um einen Tag wegen ausgebuchter Unterkunft in Gsies)

Tourenwoche mit leichten bis mittelschwierigen Skitouren in einer für uns meist unbekannten und abgelegenen Gegend in den Dolomiten. Unterkunft in Hotel und Hütte mit Halbpension.

Hinreise
Treffpunkt : Sonntag 25. Januar 8.00 Zollingerhüser
Eventuell anderer Treffpunkt nach telefonischer Absprache.
Fahrt über Arlberg, Inn

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Christian Gysi Erich Städler Alois Köppel Ernst Horat

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Dolomiten-Tourenwoche 25. 1. – 1. 2. 2009

Noch schöneres Wetter hätten sich die vier Teilnehmer an der Tourenwoche in den Dolomiten (Leitung Christian Gysi) kaum wünschen können. Die ersten beiden Tage in St. Magdalena (1400 m) im Gsiesertal waren zwar etwas durchzogen; sie bildeten gewissermassen das Kontrastprogramm zu den vier folgenden in der Lavarella-Hütte (2042 m) im Fanes-Gebiet, an denen der Himmel in tiefem Blau erstrahlte und kaum eine Wolke auszumachen war.

Super auch die Schneeverhältnisse mit so viel Pulver in einer Qualität, von der Tourenfahrer in den höchsten Tönen schwärmen – oder wenigstens träumen. Das nicht zuletzt dank der idealen Temperaturen, die in der letzten Januarwoche herrschten; sie waren gerade richtig, um Schnee und Fahrer bei Laune zu halten.

Nichts zu wünschen übrig liessen auch Unterkunft und Verpflegung. Wir waren sowohl im Hotel Hofmann als auch in der Lavarella-Hütte bestens aufgehoben. An beiden Orten war das Essen ausgezeichnet, von den Weinen, mit denen wir die abendlichen Jassrunden beschlossen, ganz zu schweigen.

Landschaftlich abwechslungsreich
Die Touren, die wir unternahmen, führen uns im Gsiesertal von St. Magdalena aus auf den Rotlahner (2735 m) und den Hohen Mann (2591 m). Von der Lavarella-Hütte ging es auf
· den Col Bechei di Sopra (2800 m),
· das Rifiugio unter dem markanten Totzen des Castello (2900 m) und schliesslich
· den Zehner (3055 m), dessen Namen ebenso wie jener des benachbarten Neuner mit den Diensten als Sonnenuhr erklärt wird, die die beiden Gipfel den Leuten unten im Gadertal leisten.

Die für diese Touren benötigten Zeiten, wie sie etwa im Führer des italienischen Alpenclubs aufgeführt sind, erwiesen sich als viel zu optimistisch – selbst für Jungtürken dürften sie kaum einzuhalten sein, geschweige denn für Senioren, die zumeist etwas gemächlicher unterwegs sind. Wir jedenfalls brauchten, ohne zu trödeln, weit mehr Zeit. Dafür blieb uns auch genügend Musse, um uns umzusehen und die Landschaft zu geniessen.

Auch in dieser Hinsicht kamen wir voll auf die Rechnung, war doch das Gelände auf allen Touren denkbar vielseitig und abwechslungsreich, nie zu steil und doch recht coupiert, gegen oben zum Teil weit offen und breit. Einmalig auch die Rundblicke auf Hunderte von Gipfeln, mit denen die Aufstiege gekrönt wurden. Sofern diese durch waldige Zonen führten, was vor allem im Gsiesertal der Fall war, gab es auf dem Weg zurück zudem Christians berühmten Förster-Abfahrten zu geniessen.

Aufstieg unter zauberhaftem Sternenhimmel
Ein besonderer Höhepunkt, mit der uns der Tourenleiter überraschte, war der nächtliche Aufstieg zur Lavarella-Hütte.

Wir hatten den Transfer aus dem Gsieser- ins Gadertal nach einem Abstecher ins Städtchens Bruneck mit einem Besuch des Museum Ladin in San Martin de Tor verbunden, um uns über Geschichte, Leben, Brauchtum und Sprache der 30’000 Ladiner zu informieren, die heute im Herzen der Dolomiten leben (www.museumladin.it), der sich in jeder Hinsicht lohnte. Bis wir dann in Perderü (1548 m), dem Ausgangspunkt unseres Aufstiegs, eintrafen, war es schon halb fünf Uhr.

Das störte Christian nicht weiter, war er doch überzeugt, dass wir den Weg dank der Ratrakspuren der Skitaxis hinauf zur Fanes- und Lavarella-Hütte problemlos finden würden. Und tatsächlich: Kaum waren die letzten Sonnenstrahlen kurz nach umserem Start an den Gipfeln verglüht, wurde es dunkler und dunkler. Gleichzeitig begannen mehr und mehr Sterne zu leuchten, zuerst der Abendstern, dann der Orion, der Cassiopaia und wie sie alle heissen.

Mit jedem Schritt, den wir höher stiegen, wurde das Sternenzelt über uns zauberhafter. Und die Landschaft in ein geheimnisvolles Licht eingetaucht, das umso intensiver wirkte, als wir uns in einer für alle ebenso ungewohnten Stille bewegten, in der nur das Knirschen der Skis zu hören war. Erstaunlich, wie schnell sich die Wahrnehmung in der Dunkelheit ändert, die Augen allmählich ganz anders sehen und die Gedanken ungewohnte Wege gehen ….

Kurz vor dem Ziel wurde die Ruhe, die wir dabei gefunden hatten, von Skitaxis unterbrochen, die späte Gäste zum Nachtessen in die Hütten hinauf transportierten. Selbst diese Störungen vermochten jedoch keinen von uns zu verdriessen. Hatte uns die Natur in so kurzer Zeit ganz in ihren Bann gezogen?

Wie auch immer: Es war ein einzigartiges Erlebnis, für das ich mich bei Christian auch im Namen von Erich Städler und Alois Köppel an dieser Stelle herzlich bedanke.

Ernst Horat

BerichterstatterIn
Ernst Horat