TW Albula TW (S/B/ZS) Hermann Gassner

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum22.3.09
Enddatum28.3.09
Anmeldeschluss15.2.09
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3d-ab48-4563-9e5c-0006ac120019
Beschreibung

22.3.2009-28.3.2009 [So-Sa] Unser Stützpunkt ist das Hotel Preda. Die Gastgeber Familie Oberli, werden uns in allen Belangen optimal beherbergen. Einige neu renovierte Zimmer sind reserviert, so dass wir diese Woche auch ausserhalb unserer Skifahrten geniessen dürfen! Tourenmöglichkeiten: Igl Compass 3016m..K2 2848m..La Piramida 2964m.. Piz Laviner 3137m.. Piz Salteras 3111m.. Piz Val Lunga 3078m.. Piz Bleis Marscha 3128m.. Piz Blaisun 3200m

Anmeldungen: Gelten als Verbindlich! Erfolgt eine Abmeldung nach dem 17. Feb.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Claude Andres, Brigitte Blättler, Judith Boller, Daniel Boller, Brigitta Gassner, Herbert Habersatter, Albrecht Schmid, Peter Steinmann
Verhältnisse
Siehe Tagesberichte

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Basis:
Hotel Preda Kulm, Preda
Unsere Gastgeber: Johanna und Adolf ( „Dölf“) Oberli, Gastfeundschaft und Küche vom Feinsten!

Tourenübersicht:

Datum / Start / Höhe / Ziel / Höhe / Aufstieg / Abfahrt

22.03.09 / Monstein / 1626 /Älplihorn / 3005 / 1400 / 1400
23.03.09 / Preda / 1800 / Igl Compass / 3016 / 1200 / 1200
24.03.09 / Preda / 1800 / Fallo / 2500 / 800 / 800
25.03.09 / Preda / 1800 / La Piramida (Abbruch) / 2300 / 500/ 500
26.03.09 / Preda / 1800 / Fallo / 2360 / 650 / 650
27.03.09 / Muotas Muragl / 2453 / Piz Muragl / 3157 / 700 / 1400
Total 5250 / 5950

Sonntag, 22.3.09, Älplihorn, 3005 m, Autor: Claude Andres

7 HohröhnlerInnen treffen sich um 6.30 Uhr halbwach beim Wasserreservoir an der Autobahneinfahrt in Richterswil. Das Wetter verspricht Gutes. Aus diesem Grund serviert uns TL Hermann als „kleine“ Einlauftour 1400 Höhenmeter auf das Älplihorn 3005 m. Autofahrt nach Monstein auf 1626 m. Felle aufziehen und schon steigen wir hoch zur Oberalp. Durch das Bärentäli und den steilen S-Hang erreichen wir den Mitteltälligrat oberhalb P. 2799. Die Sonne zwängt sich zeitweise durch die Wolken. Skidepot im Sattel zwischen Vorgipfel und Hauptgipfel. Küsschen und Gratulationen auf dem Gipfel. Schnell noch ein Brötchen rein. Der steile Gipfelhang sieht harschig und verblasen aus. Ist es aber nicht. Wir geniessen das Mitteltälli hinunter eine Pulverschneeabfahrt vom Feinsten. Im Veltlinerstübli (die „Harten“ zuerst auf der Terrasse) löschen wir unseren Durst mit einem Monsteiner-Bier oder einem Möhl-Saft. Unser Newcomer Peter übernimmt diese Runde als Einstand. Vielen Dank! Dann geht es ab nach Bergün zum Bahnhof. Umladen des Gepäcks in die Rhätische Bahn nach Preda hinauf. Apéro im Hotel Preda Kulm bei unseren hervorragenden Gastgebern Johanna und Adolf Oberli. Anschliessend Zimmerbezug. Judith und Daniel stossen zu uns. Serviertochter Jenny, eine kleine, hübsche Saarländerin, serviert uns ein feines Nachtessen. Mit einem Glas Wein stossen wir auf den gelungenen Beginn der Skitourenwoche an.

Montag, 23.3.09, Igl Compass, 3016 m, Autor: Albrecht Schmid

Bei strahlend blauem Himmel starten wir um 08:00 bei -10°C Richtung Albulapass. Schon bald erwärmen uns die ersten Sonnenstrahlen. Oberhalb des Lai Palpuogna entdecken wir im lockeren Föhrenwald einen Hirsch und auf der Hochebene Igls Plans sucht ein Fuchs bei unserem Auftauchen das Weite. Beim tief eingeschneiten Hospiz Albulapass machen wir einen kurzen Halt und steigen dann in nordwestlicher Richtung die steilen Hänge zur Fuorcla Zavretta (2901m) hinauf. Allmählich öffnet sich im südlichen Halbkreis ein wunderschönes Gebirgspanorama. Schon von weitem ist anhand der Schneefahnen und der rasch über uns in südlicher Richtung ziehenden Wolken sichtbar, dass der Gipfelgrat und unser Tourenziel selber einem sehr starken und bissigen Nordwind ausgesetzt sind. Dieser peitscht denn auch mit grosser Heftigkeit vom Skidepot an bis zum Gipfel auf uns ein. Nach 5 Std. Aufstieg geniessen wir ganz kurz die gewaltige Rundsicht und fahren dann so schnell wie möglich durch das Val Zavretta hinunter ins windgeschützte Preda. Der in den Nordhängen erwartete Pulverschnee hat sich leider bereits in grösstenteils verkrusteten Hartschnee verwandelt und die Sicht hat sich auch rapide verschlechtert. Dafür bietet uns Hermann auf den letzten 300 Höhenmetern noch einen ‚Leckerbissen’ in Form einer Direttissima direkt durch den Wald hinunter ins Hotel Kulm, wo wir bei Most und kühlem Bier die Tour ausklingen lassen.

Dienstag, 24.3.09, Fallo 2500 m, Autorin: Brigitte Blättler

Wetter: bedeckt, leichter Schneefall, stürmische Böen. Abfahrt zum Weiler Naz auf 1747 m.ü.M. und Aufstieg ins Val Muliz. Ein wunderschöner Aufstieg durch den Wald, zum Teil dem Bach entlang. Nach einer kurzen Pause unter dem letzten Baum bläst uns ein garstiger Wind ins Gesicht, doch wir steigen weiter Richtung Norden zum Murtels de Fallo auf. Es wird steiler und wir montieren die Harscheisen, doch nach wenigen weiteren Höhenmeter müssen wir kurz unter dem Gipfel die Tour infolge miserabler Sicht abbrechen. Dafür werden wir mit super Schneeverhältnissen für die Abfahrt belohnt. Am Schluss noch durch den Wald bis zum Ausgangspunkt Naz. Dort steigen wir von den Skis und tragen diese zum Hotel Kulm, wo die wohlverdienten Biere und das Mittagessen wartet. Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung und wird mit jassen, spazieren oder ausruhen verbracht.

Mittwoch, 25.3.09, La Piramida, Abbruch auf 2300 m, Autor: Peter Steinmann

Statt des angesagten trüben Wetters blicken wir am Morgen erfreut in eine sonnige frisch verschneite Landschaft, ein perfektes ‚Zumbettuselockerli‘ wie Brigitte dies treffend bezeichnet. Allerdings ist wegen der erheblichen Lawinengefahr unser Ziel noch nicht klar definiert. Wir starten auf der Pass-strasse in Richtung Albulapass und geniessen den tief verschneiten Wald und seine sonnendurch-fluteten Lichtungen. Vor Crap Alo, wo wir kurz rasten, erblicken wir sogar einem Hirsch, der sich in einem Schneefeld sonnt. Eine Münchner Gruppe zieht zielstrebig an uns vorbei zum La Piramida wie sie sagen. Wir treffen sie später wieder an der Passstrasse unterhalb des Dschimels. Hermann bespricht die heikle Situation mit dem Münchner Tourenleiter. Dieser ist zuversichtlich, in den verblasenen 30°-40° geneigten Hängen unterhalb des Dschimel eine sichere Route zu finden. Eine ca. 40° geneigte Traverse ist für uns alle die Schlüsselstelle. Links daneben liegt ein Täli mit viel Triebschnee, das Hermann für den Aufstieg als zu gefährlich einstuft. Abstand haltend steigen die Münchner nun auf. Von unten sehen wir, dass der Führer an der Schlüsselstelle umkehrt und … wahrhaftig in jenes Täli mit 35°-40° Neigung hineinsteigt, den Triebschnee so gut wie möglich meidend. Seine Gruppe folgt ihm im ‚Zickzack‘ nach. Sollte sich die Lawine lösen, führe die ganze Gruppe zu Tal … Aus sicherer Entfernung beobachten wir die Gruppe noch lange. Mit Hermann diskutieren wir alles im Detail, das Verhalten, die Spur und alle Eventualitäten und haben so eine eindrückliche praktische Lawinenschulung erlebt (P.S. Nach Bezwingen des Tälis haben die Münchner ihr Vorhaben auch aufgegeben).

Donnerstag, 26.3.09, Fallo, 2360 m, Autor: Daniel Boller

Der Blick am Morgen zum Fenster hinaus ist nicht zufriedenstellend. Es schneit wieder und ein paar Teilnehmer kommen nur mit den Jeans zum Frühstück. Nach Süden nun sich lenken! Dies denken Judith und Albrecht und verabschieden sich von uns. Die Fahrt mit dem Berninaexpress nach Tirano, wo alles bereits schon blüht und die Bienen summen, wird ihre Gemütslage sicher verbessern. Die anderen Teilnehmer entscheiden sich nochmals für die Tour auf Fallò. So montieren wir um 9.15 Uhr beim Dorfeingang von Naz die Felle und steigen durch tiefen Neuschnee den Wald und das Val Tschitta empor. Der Kräfteverschleiss macht einen regelmässigen Wechsel zum Spuren notwendig. Somit darf jeder den Genuss selbst einmal erleben, als erster die Spur in diesen Neuschnee zu legen. Aufgrund der erheblichen Lawinengefahr verzichten wir auch heute auf den obersten Hang. Die Abfahrtsschwünge von vorgestern sind mit Neuschnee zugedeckt und so können wir die Hänge wieder neu befahren. Zum richtigen Zeitpunkt kommt jetzt auch die Sonne noch zum Vorschein und macht die Abfahrt und somit den gesamten Tag für die Tourenfahrer zu einer wunderbaren Erinnerung. Am Abend dürfen auch die sportlichen Teilnehmer noch ein wenig Süden schmecken; denn Judith spendierte ein, zwei Runden Genepy, den sie in Tirano gekauft hat.

Freitag, 27.3.09, Piz Muragl, 3157 m, Autorin Judith Boller

Heute, vermutlich am letzten Tag unserer Skitourenwoche (morgen sind in der ganzen Schweiz Niederschläge vorausgesagt) steigen alle TeilnehmerInnen in den Zug Richtung Süden. Von Punt Muragl nach Muottas Muragl geniessen wir eine kurze Fahrt mit der Standseilbahn, bevor wir mit den Skiern losziehen. Obwohl der Himmel noch bewölkt ist, hoffen wir doch auf die Sonne, welche in den Wetterprognosen vorausgesagt wurde. Gegen Mittag und ca. 700 Höhenmeter „in den Beinen“ haben wir das Skidepot erreicht. Hier können wir erstmals in dieser Woche die Sonne – mehr oder weniger ohne Wind – geniessen. Die Meteorologen bekamen somit recht, als sie von einem sich aufbauenden Hoch im Süden sprachen. Der kurze Aufstieg zu Fuss zum Gipfel des Piz Muragl ist fast nicht erwähnenswert, die Aussicht umso mehr. Und unsere Gesichter strahlen! Nach einer kurzen Rast, geniessen wir eine längere Abfahrt direkt zum Bahnhof in Punt Muragl. Immer wieder halten wir dabei an und blicken zurück zu unseren Spuren im Pulverschnee und später im Sulzschnee.

Samstag, 28.03.09, Heimreise, Autor: Claude Andres

Ein letztes Mal geniessen wir Johannas (Gastgeberin) feines Frühstück. Die Früchteschale fehlt auch am letzten Tag nicht. Das Wetter ist so-so-la-la. Die Abreise fällt nicht schwer. Johanna bietet uns einen VIP-Service und fährt uns mit samt Gepäck die zum Teil noch vereiste Schlittelbahn bis zum Bahnhof Bergün hinunter. Eine schöne, rassige Skitourenwoche mit einigen feinen Pulverscheeabfahrten ist zu Ende. Das Wetter war im obersten Albulatal die ganze Woche eher besser als im Unterland.

Im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmern danke ich unserem Tourenleiter Hermann für seine ausgezeichnet Planung und die umsichtige Tourenleitung. Die erhebliche Lawinengefahr und die nicht immer optimalen Wetterverhältnisse haben ihn in dieser Woche herausgefordert. Dank seiner Flexibilität und seiner Erfahrung hat er diese Herausforderungen mit Bravour gemeistert. Herzlichen Dank!

Claude Andres
20.4.09

BerichterstatterIn
Siehe Tagesberichte, Fotos: Claude, Peter, Judith