Turtmanntal-> Ersatz (S/B/ZS) Christian Pittrof

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum6.5.11
Enddatum9.5.11
Anmeldeschluss17.4.11
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df38-1968-4ffe-b06c-0006ac120019
Beschreibung

6.5.2011-9.5.2011 [Fr-Mo] Skitouren auf das Barrhorn (3600m), das Brunegghorn (3800m)und das Bishorn (4150m)von der Turtmannhütte aus. Zustieg zur Hütte am 13.5. je nach Verhältnissen von Oberems, St Luc oder St. Niklaus.
Aufstiege zwischen 1200-1700 Höhenmeter halten sich technisch im Rahmen, erfordern aber Ausdauer und sicheren Umgang mit Seil, Pickel und Steigeisen.
Maximale Teilnehmerzahl: 6

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Christian Pittrof, Curdin Dalbert

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Freitag, 6. Mai 2011:
In Skitourenmontur und mit bereits angezogenen Skischuhen starteten Christian und ich unsere Tour am Freitagabend im vollbesetzten Zug nach Bern und weiter nach Grindelwald. Bei den sommerlichen Temperaturen, die vorherrschten, war es nicht verwunderlich das manche Leute uns etwas erstaunt anglotzten.
In Grindelwald angekommen, genossen wir die bereits fantastische Aussicht und gleichzeitig ein kühles Blondes. Der Tourenstart war bereits geglückt!

Samstag, 7. Mai 2011:
Am Samstagmorgen fuhren wir kurz nach sieben mit der ersten Bahn zum Jungfraujoch. Oben angekommen machten wir gleich auf dem Weg zum ersten Ziel, dem Trugberg 3880m. Bis zum Skidepot des Trugbergs hat uns ein Strahler, der alleine unterwegs war, begleitet. Ziemlich mutig alleine in diesem nicht ganz spaltenarmen Gebiet nach Kristallen zu suchen. Den Vorgipfel des Trugbergs konnten wir problemlos ohne Steigeisen meistern. Auf dem Hauptgipfel des Trugbergs 39932m haben wir verzichtet, da wir zuerst einige Meter hätten abseilen müssen und anschliessend auf dem höchsten Punkt zu klettern. Die Aussicht war bei dem tollen Wetter auch vom Vorgipfel atemberaubend.
Die Abfahrt vom Trugberg zur Konkordiahütte erwies sich als schwierig, da wegen des wenigen Schnees die Spalten bereits ziemlich offen waren. Das, ohnehin nicht besonders zum Skifahren geeignete, Plateau zur Konkordiahütte fuhren wir angeseilt um auf Nummer sicher zu gehen. Kurz nach zwei Uhr hatten wir auch die lange Treppe hinauf zur Konkordiahütte gemeistert und wir konnten das schöne Wetter auf der Terrasse geniessen. Die Nacht in der fast vollbesetzten Hütte war etwas beschwerlich.

Sonntag, 8. Mai 2011:
Am Sonntag machten wir uns um 4:30 Uhr auf dem Weg zur 4158m hohen Jungfrau. Das zuerst gute Wetter änderte sich allmählich mit dem Sonnenaufgang. Zuerst war es bedeckt, später wurde es neblig und auf einer Höhe von 3450m fing es auch noch an zu schneien. Die Vernunft zwang uns zur Umkehr, solange wir im Nebel noch unseren Spuren folgen konnten. Wieder am Konkordiaplatz angekommen war das Wetter wieder etwas besser und wir entschlossen uns doch noch einen Gipfel an diesem Tag zu versuchen, den Kranzberg. Als wir auf einer Höhe von 3300m waren, wurde der Nebel wieder stärker und der Schneefall fing wieder an. Da unsere Beine bereits etwas schwer waren und der Weg zur Hollandiahütte auch noch eine gute Distanz war, entschieden wir für den Abbruch und erneuter Abstieg zum Konkordiaplatz. Die Abfahrt auf dem sehr guten Schnee war trotz schlechter Sicht erstaunlich schön. Um ca. 15:00 Uhr kamen wir richtig müde von der grossen Distanz und den vielen Höhenmetern bei der Hollandiahütte 3240m an. Christian und ich waren die einzigen Gäste in der Hütte und wurden von dem Hüttenwartenpaar Katrin und Heinz Müller sehr gut bedient. Der Kontrast zur vollbesetzten Konkordiahütte am Vortag war ziemlich gross.

Montag, 9. Mai 2011:
Am Montagmorgen ging’s dann von der Hollandiahütte zum Mittaghorn 3892 m. Wir stiegen östlich vom Anungrad bis auf einer Höhe von knapp 3700 m auf. Dieser erste Teil bei Sonnenaufgang war relativ einfach. Für die restlichen 200 Höhenmeter banden wir unsere Skier am Rucksack an und befestigten unsere Steigeisen. Die zwei etwas ausgesetzteren Passagen konnten bei den guten Wetter- und Schneeverhältnissen gut gemeistert werden. Oben angekommen konnten wir die geniale Aussicht geniessen und schossen einige schöne Fotos.
Mit dem Neuschnee vom Vortag und der guten Unterlage, waren die Schneeverhältnisse sensationell zum Fahren. Zuerst sind wir einen steilen Hang 40°-45° heruntergefahren. Später mussten wir unseren Weg durch einen Gletscherbruch, wie in einem Labyrinth, suchen. Wenn’s nicht bereits Spuren gehabt hätte, wäre die Wegfindung wohl anspruchsvoll gewesen. Durch die gefundenen Spuren konnten wir die eindrückliche Abfahrt durch den Gletscherbruch in vollen Zügen geniessen. Selbst heute – eine Woche später – habe ich von dieser Abfahrt immer noch ein Grinsen auf den Lippen.
Leider gab’s ab einer Höhe von 2400 m, kurz vor der Anenhütte, keinen Schnee mehr und wir mussten gut eine Stunde zu Fuss marschieren. Durch die wunderschöne Landschaft des Lötschentals war auch dieser Fussmarsch, inklusive unfreiwilligem Fussbad im Anunbach, trotzdem ein Genuss. Um Punk 12:00 Uhr kamen wir gleichzeitig wie das bestellte Alpentaxi bei der Fafleralp 1766 m an. Das Timing war perfekt! Das Alpentaxi brachte uns bis nach Blatten, wo wir auf den öffentlichen Verkehr wechseln konnten.

Vielen Dank an Christian für die perfekte Organisation und das Leiten dieser unvergesslichen Dreitagestour!

BerichterstatterIn
Curdin Dalbert