Tourenwoche Ahrntal (I) TW (S/B/WS) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum17.3.07
Enddatum24.3.07
Anmeldeschluss1.2.07
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df42-8374-4d2a-a6fd-0006ac120019
Beschreibung

17.3.2007-24.3.2007 [Sa-Sa]

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Poletti Franco, Tourenleiter Andres Claude, Bigler Lilo, Blättler Brigitte, Blum Mäni, Boschung Christine, Bucher Kurt, Hasler Geri, Poletti Gertrud, Rähle Beatrice, Rähle Fredy, Schwarzenbach Doris, Streuli Hedy
Verhältnisse
Siehe Tagesberichte.

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Unterkunft
Berghotel Kasern, Kasern-Prettau, Ahrntal, Südtirol, 1600 m, www.kasern.com

Landeskarten
Alpenvereinskarten Skirouten: 35/3 Zillertaler Alpen Ost, 36 Venedigergruppe

Tourenübersicht
Datum / Gipfel/Ziel / Höhe m / Aufstieg m / Abstieg m / Distanz km

18.03.07 Hint. Umballtörl / 2’635 / 1053 / 1053 / 14.36
19.03.07 Lahneralm / 2’014 / 414 / 414 / 10.60
20.03.07 Stegerhütte + Grat / 2’180 / 721 / 735 / 8.16
21.03.07 Grünbichlalm / 2’228 / 628 / 628 / 9.72
22.03.07 Archbichl / 2’419 / 826 / 961 / 9.73
23.03.07 Krimmler Tauern Pass / 2’633 / 1044 / 1044 / 12.79

Total 4686 / 4835 / 65.36

Auf-/Abstiege gemäss Fredys GPS Aufzeichnung

Anreise: Samstag, 17.3.07, Autoren: Gertrud + Franco Poletti

Pünktlich um 7.20 Uhr trafen die Fahrer Fredy, Brigitte und Franco in der Rastsätte Fuchsberg ein. Claude reiste mit seinen Mitfahrern etwas früher ab. Individuell ging die Reise über Feldkirch – Arlberg – Innsbruck – Brenner – Franzensfeste – Brixen (Autobahnausfahrt) – Bruneck – Kasern im Ahrntal. Wo liegt das Ahrntal? Das Ahrntal ist das nordöstlichste Tal Südtirols. Die Zillertaler Alpen und die Krimmler Tauern trennen Österreich von Südtirol. Kasern liegt im hintersten Talschluss wo sich unser Berghotel befand. Ohne nennenswerte Verkehrsbehinderungen konnten wir einen Mittagshalt in der Sterzinger Altstatt einlegen.Je näher wir an unser Ziel kamen desto entsetzter waren wir über die aperen Wiesen. Am Ort angekommen, sah es dann doch nicht so trostlos aus. Nach dem Eintreffen aller Teilnehmer wurden die Zimmer verteilt und alle freuten sich auf einen feinen Znacht. Die Tourenbesprechung für den nächsten Tag rundete den Abend ab.

Tour 1: Sonntag, 18.03.07, Hint. Umballtörl, Windtal, 2635 m, Autor: Mäni Blum

Gestärkt mit dem Frühstück starteten wir um 8.15 Uhr ab dem Berghotel Kasern bei blauem Himmel und ersten Sonnenstrahlen an den Berggipfeln zur ersten Tour. Thema beim ersten Stundenhalt war aber nicht das Wetter, sondern die neue Homepage unserer Sektion. Ein Tipp den uns Claude ans Herz legte war, sich baldmöglichst mit „Login Control Center“ zu registrieren und ein Benutzerkonto zu eröffnen. Das hat die Vorteile, dass man Tourenberichte selber eingeben kann und Einsicht in die vollständige Adresse inkl. Natel-Nummer der registrieren SAC-Mitglieder sowie Zugang zur Pinwand hat. So zogen wir bei griffigen Schneeverhältnissen das Windtal hinauf bis zu einer Höhe von 2635 m knapp unter dem Hint. Umballtörl . Bei Sonnenschein und warmer Temperatur verpflegten wir uns und genossen die prächtige Aussicht auf die Berge. Anschliessend starteten wir zur ersten Abfahrt bei wechselhaften aber recht guten Schneeverhältnissen. Im Tale angekommen, löschten wir den Durst in der Talschlusshütte bei Helga. Beim Bezahlen war ein Gast unter uns mit dem Trinkgeld recht grosszügig, was Helga spontan mit den Worten verdankte: „Du kannst morgen wiederkämen!“. Nach der Dusche und einem Jass oder anderweitiger Erholung erwartete uns ein ausgiebiges feines Nachtessen. Dabei erzählte uns Kurt die Geschichte von den „Warmduschern“ und Claude erklärte uns die Begriffe und Steigerung der Ausdrücke: „Weichei – Warmduscher – Saunauntenhöckler – Cumuluskartenfälscher“, was die gute Stimmung weiter anheizte. Nach einem Schlummertrunk gingen wir zufrieden und mit einer gesunden Müdigkeit zu Bett.

Tour 2: Montag, 19.3.07, Lahneralm, 2014 m, Autoren: Beatrice + Fredy Rähle

Unser Hotel in Kasern liegt auf 1600 m. So ist es am Haus angeschrieben. Wir sind in den Zimmern im dritten Stock untergebracht. Heute morgen müssen wir jedoch gemäss Höhenmesser 174 m absteigen um den Frühstücksraum im Erdgeschoss zu erreichen. Zum Glück wurde aber auch dieser über Nacht höher verlegt, so dass sich der Abstieg in Grenzen hält. Ihr glaubt das nicht? Des Rätsels Lösung: Seit gestern Abend ist eine gewaltige Kaltfront von Nordwest über den Alpenkamm gezogen mit entsprechender Auswirkung auf den Höhenmesser. In weiser Voraussicht hat die Tourenleitung am Vorabend angeordnet, dass, sollte der angekündigte Wetterumschwung in gröberem Ausmass eintreffen, Frühstück erst um 8 Uhr ist. Der Umsturz ist eingetroffen und wie! Ein Sturmwind bläst um’s Haus, es schneit waagrecht. Schon die Nachbarhäuser sind fast nicht mehr erkennbar. Wo gestern noch das Panorama zur Birnlücke bewundert werden konnte gibt es heute nur die Einheitsfarbe grau. Also wird von 8 bis 10 Uhr mal ausgiebig gefrühstückt.
Dann hält uns aber auch der Schneesturm nicht mehr zurück. Gut eingepackt geht es los. Nur den Tourenleiter müssen wir diskret darauf aufmerksam machen, dass man auf Skitouren auch noch Skistöcke benutzt. Unsern Rat befolgend holt er im Skikeller noch die vergessenen Utensilien. So vollständig ausgerüstet ziehen wir eine Spur durch den frischen tiefen Pulverschnee das Tal hinauf Richtung Lahner Alm. Nach zwei Stunden ist genug. Ein weiterer Aufstieg ist wegen dem Neuschnee und der Lawinengefahr in der Höhe nicht sinnvoll. Wir kehren um. Allerdings schaffen wir den Rückweg nur bis zur Talschlusshütte. Dort wird wie schon tags zuvor eingekehrt bei der hübschen Sennerin Helga. Die empfängt uns mit einem herzlichen „Grüess Euch“ und einem grossen Tablett mit Gratis-Pflaumenschnaps. Sie hatte bei unserer gestrigen Einkehr rasch realisiert, dass gewisse Schweizer Gäste vermutlich den Unterschied zwischen Schweizerfranken und Euro nicht so genau kennen und grosszügig Trinkgeld geben. Doch wir sind auch sonst gerne gesehene Gäste hier. Mit den Schweizern kann man eben deutsch sprechen, im Südtirol… So vergehen zwei lustige Stunden im Nu in der warmen Gaststube. Mit einem herzlichen „Ihr dürft morgen wiederkommen!“ werden wir verabschiedet. So aufgewärmt steigen wir nochmals auf in’s Windtal und testen in der Abfahrt Richtung Kasern den neuen Pulverschnee. Und damit endet ein Tag, der eigentlich recht trist begann, in toller kameradschaftlicher Athmosphäre.

Tour 3: Dienstag, 20.3.07, Stegerhütte + Grat, 2180 m, Autorin: Lilo Bigler

Trotz ziemlich schlechten Wetters bestiegen wir guter Laune um 9.55 Uhr den Bus nach Prettau. Beim Abmarsch blinzelte die Sonne bereits durch die Wolken. Geführt von unserem TL Franco ging es zügigen Schrittes bergan. Der Weg führte uns durch eine offene Waldlandschaft in hochwinterlicher Stimmung. Eine romantische Stille umgab uns. Hie und da blies uns ein kalter Wind eine Brise Schnee ins Gesicht. Um ca. 12 Uhr erreichten wir die Stegerhütte auf Punkt 1967, wo wir von Oswald, einem feschen Tirolerburschl, herzlich empfangen wurden. Nach Aufnahme der Bestellung von Kaspressknödel, Speck und Wurst (alles von ihm selbst gemacht), kam bereits das erste Schnapserl. Es wurde gewitzelt und aus vollem Herzen gelacht. Die Damen wurden dann auch gleich als Abspülerinnen angeheuert, was dem netten jungen Mann auch gelang. Brigitte wollte er gleich bei sich behalten und mit ihr dann noch etwas fernsehen (Stromanschluss gab es allerdings nicht). Das konnten wir nicht zulassen. Um ca. 14 Uhr verliessen wir leicht beschwingt das gastliche Haus in Richtung Punkt 2200. Es schneite unaufhörlich und ein kalter Wind blies uns um die Ohren. Ca. Auf ca. 2180 m begann nach einer kurzen Rast die herrliche Abfahrt bei Pulverschnee zuerst über offene Hänge und darnach durch den Wald nach Prettau, wo wir wiederum den Bus nach Kasern bestiegen. Nach den üblichen Spielrunden und einem leckeren Nachtessen mit gutem Wein ging bereits ein weiterer herrlicher Tag zu Ende. Danke Franco für die tollen Stunden.

Tour 4: Mittwoch, 21.3.07, Grünbichl Alm, 2228 m, Autorinnen: Christine Boschung + Hedy Streuli

Auch für heute ist leichter Schneefall und keine wesentliche Wetterbesserung angesagt. Das Lawinenbulletin zeigt Stufe 3 und Franco schlägt eine Tour Richtung Windtal mit wenig Steigung vor. Wir teilen uns in zwei 6er Gruppen um in einen etwas steileren Hang mit etlich Spitzkehren ruhiger und sicherer vorwärts zu kommen. Die Sonne zeigt sich immer mal wieder und nach einem ca. 2 stündigen wunderschönen Aufstieg erreichen wir die Grünbichl Alm. Nach einer kurzen Rast ziehen wir unsere Spuren über die neu verschneiten Hänge Richtung Adleralm.
Arrêt obligatoire à la buvette Adlerhalm. Adam et Eve, sculptés dans des racines (Wurzel) et postés devant l’entrée, nous accueillent malicieusement (schelmisch)
A l’intérieur, un instrument de musique rudimentaire attire notre attention.
Le patron nous promet de nous en faire profiter. Chose promise, chose due. Le voilà qui revient avec son accordéon. Il pose un casque de viking sur la tête de Lilo, lui attache un tablier autour de la taille avant de lui donner le « Teufelsgeiger » dans les mains. Et c’est parti pour un bon moment de rires et de plaisir en musique. Doris, la première, invite Mani à danser et les autres suivent… Quelle ambiance !
Nach dem Nachtessen, was für eine Ueberraschung: Der Adleralm Wirt spielt mit zwei „feschen Tiroler Buaben“ in Lederhosen, weissen Strümpfen und Trachtern Schuhen zum Tanz. Die Organisatoren Mäni + Kurt eröffnen die Tanzrunde und schon bald ist die ganze Gruppe auf dem Parkett. Es war ein toller lustiger Abend. Danke Mäni + Kurt.

Tour 5: Donnerstag, 22.3.07, Archbichl, 2419 m, Autorin: Brigitte Blättler (Alpen-Heidi)

Am Morgen starten wir bei Sonnenschein und -3.5 Grad. 50 Meter hinter dem Hotel geht der Weg hoch zur Niederwiesenalm. Wir erleben einen wunderschönen Aufstieg durch den märchenhaft verschneiten Wald. Die Spur ist optimal. Als wir aus dem Wald herauskommen breitet sich ein wunderbares Panorama vor uns aus. Wir machen bei der Hütte der Niederwiesenalm (2030 m) unsere erste Pause. Ein bissiger Wind vertreibt uns jedoch bald und wir queren westwärts weiter. Der Ausblick ist herrlich. Franco und später auch Claude legen uns eine wunderbare Spur auf unser Gipfelziel, den Archbichl (2419 m). Die obligaten Gipfelküsschen werden verteilt und Franco hält Ausschau wo wir am besten hinunterfahren. Er entscheidet sich für die Südseite wo uns wunderbare Hänge erwarten, in die wir unsere „Zöpfchen“ flechten können. Mäni hat leider das Pech und erwischt einen Stein. Glücklicherweise verliert er beide Skis und er steht als Schneemann wieder auf. Seine beiden Skis sind auch bald ausgegraben und wir können unsere wohlverdiente Mittagsrast bei der Bacherhütte geniessen. Noch eine kurze Abfahrt und schon treffen wir auf die Forststrasse auf der wir nach Prettau hinunterfahren. Das Postauto führt uns zum Hotel zurück wo die grossen Biere, Kaffees und Schorles genossen werden. Mäni kann nicht ruhig sitzen bleiben und versüsst uns den Anblick mit einer hübschen Schneefrau.

Tour 6: Freitag, 23.3.07, Krimmler Tauern Pass, 2633 m, Autor: Geri Hasler

Das Hotel verliessen wir mit unseren angeschnallten Skieren um 8.15 Uhr Richtung Birnlücke, dem Ahrnbach entlang. Bei der Abzweigung zum Tauern Pass gabs ein leichter Aufstieg durch den Wald, wo wir nach kurzer Zeit die geschlossene Tauern Alm Hütte (mit Tauern Suite) auf 2014 m erreichten, wo uns die herrliche Sonne die wohlverdiente Pause erwärmte. Beim Aufbruch zum weiteren Aufstieg, trafen wir überraschend eine kleine Schweizer Gruppe, unter Leitung von Bergführer Franz Zürcher (SAC Einsiedeln), die dann die sonnigen Plätze der Tauern Alm Hütte übernahmen. Bei oft nordföhnstürmigen Böen aber tiefblauem Himmel erreichten wir den Krimmler Tauern Pass nach insgesamt etwa 3.5 Stunden.
Nach einer längeren Verpflegungspause starteten wir zur Abfahrt über die herrlichen Südost-Hänge mit einigen Stürzen und Saltos. Erwähnenswert ist nur Biondo’s Köpfler, der ohne Kappe weiterfuhr und erst später merkte wo diese begraben sein könnte… (Regina Bucher trauert dieser antiken Kappe sicher nicht nach, das Flicken fand sein trauriges Ende)
Auf der Terasse der Adler Alm auf 1700 m erholten wir uns bei Speis und Trank von der Tour bei Musik von unserem geschätzten Ruedi, der alle mit seiner Stimme und Handorgel zum Tanzen anspornte… ein herrliches Abschlussfest… mit einer Bombenstimmung.
Am Abend würdigte Claude im Namen aller Teilnehmer die hervorragende Organisation von Franco mit Gertrud, denen je ein kleines Geschenk überreicht wurde. Die Tourenwoche im Südtirol war wiederum ein grosser Erfolg.

Abreise: Samstag, 24.3.07, Autor: Claude Andres

Tagwache, packen und nichts liegenlassen. 7 Uhr: Das letzte feine Morgenessen vom Buffet. Alle sind frisch und munter! Unsere grosszügigen Gastgeber Günther und Heinz Steger spendieren uns die bestellten feinen Südtiroler-Brote. Herzlichen Dank! Nach dem Morgenessen beladen der Autos. Bei der Verabschiedung wünschen wir uns alle eine sichere und unfallfreie Heimreise. Kurz nach 8 Uhr fährt das erste Auto in Richtung Bruneck los. Auf Wiedersehen Ahrntal!

Schlusswort

Im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer möchte ich es an dieser Stelle nicht unterlassen, unserem Tourenleiter Franco und seiner charmanten Gertrud für die ausgezeichnete Planung, Vorbereitung, Rekognoszierung, Organisation und Durchführung dieser Skitourenwoche herzlich zu danken. Franco hat mit seiner sorgfältigen Tourenplanung und seiner vorsichtigen Routenwahl einmal mehr bewiesen, dass er ein hervorragender Tourenleiter ist. Ein herzliches Dankeschön und Bravo Franco! Die Anmeldungen für deine nächstjährige Skitourenwoche hast du ja bereits erhalten.

Claude Andres

26. März 2007

BerichterstatterIn
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