Tannheimertal (S/B/WS) Willi Streuli

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum7.3.16
Enddatum11.3.16
Anmeldeschluss20.1.16
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2b-a220-45f9-9228-0006ac120019
Beschreibung

7.3.2016-11.3.2016 [Mo-Fr] Wir machen gemütliche Skitouren von unserem dreisterne Stützpunkt aus.
Hier das Angebot und der Link zur Vorinformation:

8 Einzelzimmer
mit Bad oder Dusche/WC, Radio, Sat-TV, Telefon und Balkon
oder gemütlicher Sitzecke
kostenloses WLAN in der Eingangshalle
tägliche Erholung in unserem WELLNESSBEREICH mit Sauna, Kräuterdampfbad und Whirlpool
vom 07. bis zum 11. März 2016 inkl. Halbpension!!!
zum Preis von € 65,00 (zuzügl. Kurtaxe, derzeit € 1,70) pro Person und Tag.

www.hotel-gol

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Annamarie Hug, Veronika Keller, Simona Kaspar, Vreni+Nick Wolgensinger (Gäste), Willi Streuli alles Fotolieferanten. Ruth Siegenthaler, Albrecht Schmid (Finanzen), Frank Mork.
Verhältnisse
Tolle aber eher knappe Schneelage. Triebschnee. Nur am 2. Tag Schneefall sonst strahlende Sonne am Himmel bei kalten, klaren Nächten. Lawinenstufe 2. DA WIR AM 3. TAG DIE ROHNENSPITZE in unserem JUBILÄUMSJAHR besteigen, folgt später ein EXTRA-Tagesbericht.

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1. Tag: Anreise und Koppachstein 1537, Annamarie

Ruth, Simona und ich fahren um 6h15 Richtung Treffpunkt Diepoldsau Rest. Schiffli, welches leider geschlossen war. Unsere hervoragende Wirschaftskundlerin, Ruth, führt uns alle ins gemütliche Kaffee K. Bei Kaffee und Gipfeli stellt uns Willi seine Tourenvorschläge vor (Südhang/Nordhang?). Da er uns die beste Tour bieten will, holt er den Rat vom kundigen Bergfink Andreas in Schwarzenberg ein. Bei dieser Gelegenheit können einige ihr Mehrwertsteuerguthaben kassieren. Das Ziel ist nun klar! Wir starten um 9h30 bei Traumwetter in Gschwend (830 m) im Lecknertal und wandern durch den tief verschneiten Wald. Was gibt es Schöneres als Sonnenschein und Pulverschnee?? Auf der Ochsenlageralpe machen wir unsere Mittagsrast und steigen dann gemütlich zum Bergrücken auf. Von hier aus geniessen wir die schöne Sicht ins Balderschwangertal. Frank hat sein Soll erreicht und wir anderen wandern dem Grat entlang zum Koppachstein. Die Abfahrt im feinsten Pulverschnee ist ein Hochgenuss. Nur in einem engen Waldstück werden unsere Spuren etwas breiter! Um 14h45 sind wir wieder im Tal zurück und setzen unsere Reise fort. In ca. 1 1/2 Stunden erreichen wir unser Hotel Goldenes Kreuz in Tannheim. Es war ein herrlicher Tag.

2. Tag: Eingehtour Richtung Geierköpfle, Frank und Veronika

Wir starten bei den Restaurants am vorderen Ende des Vilsalpsees. Die Skis werden bis zur Talstation der Materialseilbahn, welche zur Landsbergerhütte führt, getragen. Skis an die Füsse und los geht’s Richtung Geierköpfle. Auf stattlich steiler Spur (korrekte kraftsparende Spitzkehren waren nötig) erreichen wir durch kurze Waldpartien abwechselnd mit offenem Gelände die Höhe von ca. 1600m.
Willi vermittelt uns praktische Infos zum Verhalten bei Mehrfachverschüttungen und Bestimmung der Hangneigung.
Auf Grund der Wettersituation – leichter Schneefall setzt ein – sieht sich der TL veranlasst: Felle ab! und zur Abfahrt bereit machen. Er gestattet uns freie Wahl unserer Spur. Fazit: genussvolle Abfahrt in bestem Pulver und toller Sicht!
Die Info zum korrekten Befestigung der Skis quer auf dem Rucksack erhalten wir auf der Forststrasse. Bei den Autos klatschen wir ab und streben hungrig und durstig dem Restaurant zu.
….ein schöner Skitag findet bei Speis und Trank sein vorläufiges Ende. Heftiger Schneefall setzt ein und wir erholen uns unter dem wärmenden Pilz auf der Laube am See.

3. Tag: Wannenjoch 1909, (Bscheisser 2000), Albrecht

Nach den gestrigen Schneefällen erwartet uns heute ein Traumtag. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir mit dem öffentlichen Bus talaufwärts nach Schattwald und von dort mit der Wannenjoch – Sesselbahn hinauf zum Jochstadl. Um diesen Supertag besser auskosten zu können, steigen wir nicht direkt auf zum Bscheisser, sondern zuerst zum Wannenjoch, wo die Grenze Deutschland (Bayern) / Oesterreich (Land Tirol) mit einem grossen Grenzstein markiert ist. Die Sonne brennt und es rinnt der Schweiss. Die 350 Höhenmeter sind aber bald geschafft und wir geniessen oben das 360° – Panorama mit einer
unglaublichen Fernsicht bis zum Säntis und weit darüber hinaus. Die 1. Abfahrt zum Sattel zwischen Wannenjoch und Bscheisser führt über Südosthänge und entsprechend ist der Schnee schon aufgeweicht. Der Bscheisser ist erstmals im Jahre 1819 im Bayerischen Uraufnahmeblatt vermerkt. Die spezielle Namensgebung sagt über den Berg aus, dass an ihm mit „herabschiessenden“ Lawinen oder Geröllen zu rechnen ist.
Nach der Mittagspause im Sattel nehmen wir noch den Aufstieg in Angriff, fahren aber beim Erreichen des windverwehten Gipfelhangs direkt durch ein noch fast unverspurtes steiles Couloir in Nordhängen hinunter zur Stuibenseealpe. Pulver vom Feinsten! Für die Talabfahrt durch den Wald nehmen wir die bestens präparierte Piste und beenden die Tour auf einer Sonnenterrasse bei Kaffee und Kuchen.

4. Tag: Rohnenspitze 1990, Simona

Heute steht eine besondere Tour auf dem Programm, die Rohnenspitze, welche, wie Willi findet, ganz besonders gut zum 125 Jahr Jubiläum vom SAC Hoher Rohn passt. Und diese Tour hat es wahrlich in sich…. aber alles von Anfang an:
Gestärkt vom reichhaltigen Frühstücksbuffet setzen wir uns in den Bus nach Zöblen und lassen uns mit der Rhonespitzenbahn gemütlich in die Höhe gondeln.
Felle angeschnallt und los gehts durch den Föhrenwald bergwärts. Bei schönstem Sonnenschein und blauem Himmel gelangen wir auf die offene Fläche, wo die Schneedecke einmal mehr in dieser Woche wie Millionen von funkelnden Diamanten glitzert. Ein wahrer Traum!
Der Hang wird immer steiler, Spitzkehren sind jetzt angesagt, was bei den pulvrigen Schneeverhältnissen nicht immer ganz einfach ist. Beim Blick nach unten kann es einem beim Queren des über 30 Grad steilen Hanges schon ein wenig mulmig werden. Dafür ist die Aussicht grandios. Mit jedem Meter, den wir an Höhe gewinnen, sehen wir mehr von den Bergen rundherum und auch die Sicht ins Tannenheimertal ist einfach wunderschön.
Weiter oben ist schon das Gipfelkreuz erkennbar. Aber zuerst müssen die Skis abgeschnallt und über steinige Stellen getragen werden, was einige von uns gerade nützen, um die Harscheisen zu montieren.
Hurra – geschafft, alle haben die 1990m hohen Rohnenspitze erreicht, toll! Das Panorama auf die Bergwelt rundherum ist phänomenal!
Nach der Gruppenfoto und unserem Picknick heissts die Skis aufschnallen und sicher am Rucksack festzurren. Und dann nimmt unsere Tour wahren Expeditionscharakter an.
Denn jetzt gehts über Geröllfelder steil abwärts und es braucht Stöcke und Hände, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Der steile Hang weiter unten, wo wir wieder Fahren können lässt die Herzen auch nicht grad höher schlagen, v.a. als Willi noch den halben Hang mitreisst, als er runterrutscht und uns sowas wie eine einfache Piste machen will. Aber auch das meistern wir!
Und dann müssen die Skis schon wieder abgeschnallt werden, denn jetzt gehts noch einen richtigen Klettersteig runter, an einem Fixseil entlang, in voller Skiausrüstung! Manch einer hätte sich gerne die Kletterfinken anstelle der klobigen Skischuhe gewünscht! Echt Hut ab, was die Senioren alles geleistet haben (als jüngste Seniorin :)) darf ich das schon sagen, super!
Und dann kommt endlich die wohlverdiente Abfahrt, nicht übers Älpele direkt nach Tannheim runter, wie wir ursprünglich gedacht haben, sondern auf die andere Seite nach Zöblen, wo wir wieder den Bus zurück nach Tannheim nehmen.
Es war ein glanzvoller Tag und die Mühen sind beim wohlverdienten Apero schon wieder vergessen.

5. Tag: Schönkahler 1688, Wolgis
 
Das war genau der richtige Abschluss auf dem Weg von Tannheim in die Schweiz.
Der Start zur Tour begann bereits 5 km nach der Unterkunft in Schattwald. Nochmals strahlte die Sonne, als wollte sie sagen, wie gut die Gruppe harmonierte. Beim Aufstieg durch Wald, Wiesen und zwischen einzelnen Fichten (Zirbenschnaps lässt grüssen) schweifte der Blick oft Richtung Südwest. Wannenjoch und Rohnenspitze, die zwei Gipfel von vorgestern und gestern, waren samt den Aufstiegen gleichzeitig zu sehen. Wir durften in diesen Momenten stolz sein.
Ziel heute war nach 560 Höhenmetern der Vorgipfel Pirschling 1634, weil der Schönkahler von noch dichterem Nebel umhüllt war.
Willi wäre nicht Willi, hätte er beim Rückweg nicht Passagen ausgesucht, bei denen das Herz nicht freiwillig oder unfreiwillig höher schlug.
Ein letzter Umtrunk vor der Heimfahrt rundete die unvergesslichen Tourentage im Tannheimertal ab.
Thanks Willi!

BerichterstatterIn
Teilnehmer