Sustenhorn (S/B/WS+) Gunther Karpf

Tourengruppe/-TypJO (14-22J), Sektion, Skitour
Startdatum23.5.15
Enddatum23.5.15
Anmeldeschluss22.5.15
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2d-1810-42ad-abda-0006ac120019
Beschreibung

23.5.2015 [Sa] Von Steingletscher (1865) aufs Sustenhorn,
Höhenmeter 1640,
Zeitbedarf ca. 6h
Abfahrt über die gleiche Route.
Teilnehmerzahl maximal drei (Sitzplätze im Auto), oder zweites Fahrzeug.

Für JO Teilnehmer haben wir Tourenski (160-170cm) mit Fell und Harscheisen zum ausleihen. Pistenschuhe können verwendet werden, sollten aber unbedingt passen (lange Tour, Blasenbildung)!

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Fabian Keller, Christoph Müller, Monika Boos, Gunther Karpf
Verhältnisse
Nasser Schnee am Steingletscher, dann je höher desto besser, Lawinengefahr schätzungsweise Stufe 2 bis 2700m Sicht, dann bis 3000m Nebel und Null-Sicht, dort Abbruch der Tour

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Unser Ziel war das Sustenhorn (3503 m) vom Steingletscher Lodge (1865 m). Da die Hälfte der Truppe verschiedenartige Probleme mit dem Wecker hatte, ging es erst um 7:45 am Steingletscher los, was aber bei den relativ tiefen Temperaturen am heutigen Tag nicht ganz so schlimm war. Schon zu Beginn war der Himmel nicht wirklich wolkenlos, aber man konnte doch sehen wo’s lang geht. Um wieder ein bischen Zeit gut zu machen, legten wir direkt von unten eine neue, flotte, direkte Spur an, d.h. anstatt wie üblich den Chüöbärgli westlich zu umgehen und erst auf Höhe 2250 m auf den Steigletscher zu traversieren, ging es direkt am rechten Ufer des Steisees (1932 m) vorbei und schon ganz unten auf den Steigletscher. Die Spurarbeit erwies sich jedoch als eine ziemlich kraftraubende Übung (vor allem wenn man sich auch noch entschlossen hatte einen Lawinenruck mit hoch zu schleppen), da es durch ungefähr 20-30 cm nicht wirklich pulvrigen Neuschnee ging. Nachfolgende Gruppen schienen unserer Spur aber nicht ganz abgeneigt zu sein und folgten mit kontinuierlich länger werdendem Abstand. Die erste eindrückliche Steilstufe auf 2450 m ging problemlos und es ging dann ziemlich direkt in südwestlicher Richtung in einer Art Rinne weiter. Die Sicht wurde inzwischen schon etwas schlechter. Nach einer zweiten Steilstufe gelangten wir dann auf das Hochplateau auf etwa 3000 m. Just in diesem Augenblick sahen wir auch die Sustenlimi und gingen in dieser Richtung weiter (inzwischen nicht mehr wirklich windstill und die Sicht war auch nicht wirklich spektakulär). Nach weiteren 30 Minuten Schneewackeln, machten die Wolken nochmal kurz auf und wir sahen …… wieder das Sustenlimi, von ziemlich gleicher Position. Nun wurde ein Blick auf das GPS als nicht mehr moralisch fragwürdig angesehen und siehe da, wir hatten einen wunderschönen Kreis mit ein paar hundert Meter Durchmesser hingelegt. Weiter hinten in der Gruppe wurde zwar ein gewisser Linksdrall des Führenden festgestellt, aber unter diesen Verhältnissen hätte wohl jeder einen Kreis gebaut. Da wir nun im kompletten white-out waren, entschlossen wir uns die Tour abzubrechen und uns wieder zur Abfahrt zu machen. Interessanterweise waren sich alle einig in welche Richtung es gehen sollte, nach ein paar 10 Metern, zeigte allerdings das GPS an, dass wir in die komplett (d.h. 180 °) falsche Richtung gingen (Navigation per Handy ging nicht, da der Touch-screen auf Berühren unter diesen Bedingungen nicht funktionierte). Also nochmal retour und dann per GPS Navigation (die Aufstiegsspur war inzwischen verblasen) weiter. Auf 2900 m gab es noch mal eine Brücke, die wir finden mussten, was wir auch problemlos bewerkstelligten, da die Sicht weiter unten zwischendurch immer wieder einmal für einen kurzen Zeitraum besser wurde. Die Abfahrt ging dann allerdings über den Chüöbärgli zurück zum Steingletscher. Der Schnee war etwas schwer aber eigentlich gut fahrbar. Kurz vor der Steingletscher Lodge entschlossen wir uns die Spaltenbergung mittels T-Anker und Österreicher zu üben, was recht zügig und kompetent vonstattenging. Danach noch ein Kaffeele im Restaurant und schon (nun ja es war inzwischen schon 16:00) ging es wieder nach Haus. Obwohl wir den Gipfel nicht erreicht hatten, war es trotzdem irgendwie eine schöne Tour, die man sicherlich auch nicht so schnell vergisst.

BerichterstatterIn
Christoph Müller