Stilfs am Ortler It. TW (S/B/WS) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum20.2.10
Enddatum27.2.10
Anmeldeschluss20.1.10
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3b-30d0-47de-9523-0006ac120019
Beschreibung

20.2.2010-27.2.2010 [Sa-Sa]

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Silvia Hausmann, Peter Hausmann, Gertrud Poletti, Monika Schlegel, Hansruedi Schlegel, Margrit Effinger, Heinz Effinger.
Verhältnisse
Wetter: wechselhaft, mal Sonne, mal Wolken, Freitag Schneefall. Lawinen: ganze Woche Stufe erheblich. Schnee: zu Beginn Pulver, im Laufe der Woche wärmer, Windharsch.

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Unterkunft:
Gasthaus zur Sonne, Stilfs, Südtirol, 1302m.

Karten:
Blatt 1239bis Müstair, Tabacco Ortlergebiet.

Samstag 20. Februar 2010
Der Wetterbericht kündigte für den Süden am Nachmittag Aufhellungen an und so wurde die Abfahrt in Samstagern von 07.00 auf 8.00 Uhr verschoben. Erwartungsgemäss sind wir in Buffalora am Ofenpass mit Sonnenschein empfangen worden. Noch vor ein Uhr machten wir uns auf den Weg zum 2’627 Meter hohen Munt Buffalora. Mit dabei sind heute Gertrud, Franco, Monika, Hansruedi, Silvia und Peter. Um 15.00 wurde der Gipfel erreicht; Peter blieb infolge starker Magenbeschwerden oberhalb der Waldgrenze zurück. Luftiger Pulverschnee machte die Abfahrt zu einem grossen Vergnügen. Die Weiterfahrt führte durchs tief verschneite Münstertal mit den vielen „Bravo Dario“ Fahnen und Aufschriften ins Vinschgau, dann Richtung Stilfserjoch nach Stilfs Dorf. Noch vor dem reichhaltigen 5 Gang Menu wurde die Wellness Oase inspiziert.
Peter und Silvia.

Sonntag 21. Februar 2010
Was gibt es Schöneres als bei Sonnenschein direkt vor dem Hotel, 1’300 Meter, die Skitour starten zu können. Via die Stilfseralm den Chavalatsch, 2’764 Meter zu besteigen war unser Wunschziel, vorbehältlich der lokalen Lawinenbeurteilung. Hoch über dem Dorf bei der Abzweigung zur Stilfseralm entschied sich Franco anders. Wir stiegen anders rum via Lichtenbergerscharte über den sicheren Rücken Richtung Piz Chavalatsch, Das Ziel nicht ganz erreicht, kehrte die Gruppe auf einer Höhe von ca. 2’500 Meter entlang der Abfahrtsspur zurück. Bei einem längeren Halt genossen wir die spektakuläre Aussicht in die Ortlergruppe. Heute Abend stiessen noch Margrit und Heinz zu uns. Mit einem Dampf- und Sprudelbad und dem legendären Nachtessen beendeten wir den wunderbaren Tag.
Peter und Silvia.

Montag 22. Februar 2010
Pünktlich nach dem Morgenessen setzte sich die Karawane unter der Leitung des „Sklaventreibers“ Franco in Bewegung. Nach kurzem Aufstieg erreichten wir den höchsten Punkt zum Schafberg in Travoi. Die akute Lawinengefahrenstufe veranlasste uns zum sicheren Umkehren. Gemütlich genossen wir unseren Proviant welcher allerlei Ueberraschungen mit sich brachte. Filetbrote waren nur die Vorspeise. Den Nachmittag genossen wir auf der nahegelegenen Skipiste mit Carven und Snowboarden. Im Tale angekommen wurde über das Erlebte bei einem Kaffee im Hause Gustavo Töni gelacht. Ohne grosse Blessuren kehrten wir nach Stilvs zurück. Das Debriefing mit unserem Sklaventreiber verlief ohne grosse Schelten. Bei einem Weizenbier im Hotel Sonne und dem Wirlpoolbesuch mit einem anschliessenden scharfen Jass, endete ein schöner Tourentag.
Hansruedi.

Dienstag 23.Februar 2010
Am vierten Tourentag starteten wir mit dem Auto zur Alp Faslar. Dort schnallten wir unsere Skis und liefen gemütlich durch den Wald zur Lichtenbergerscharte auf 1833m. Die Sonne strahlte und wir genossen die herrliche Lanschaft mit unserem Ziel, dem Munwarter. Der Aufstieg kostete uns ein paar Schweisstropfen. Die Anstrengung hatte sich gelohnt, denn die Rundsicht war fantastisch. Wegen der grossen Schneemenge war die Abfahrt nicht ganz einfach, doch alle kamen heil hinunter. Bei einem Schluck aus dem Flachsmann genossen wir die letzten Sonnenstrahlen und machten uns auf den Heimweg.
Monika Schlegel.

Mittwoch 24.Feb. 2010
Nachdem gestern noch zwei Teilnehmer infolge Krankheit ausgefallen waren, konnten wir heute nur noch zu fünft zu einer Tour aufbrechen, Franco unser Führer, Moni, Margrit, Haru und ich.
Das Wetter zeigte sich noch von seiner schönsten Seite.
Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Hotel, und leider für uns auch Packen für die Rückreise, starteten wir mit den Autos Richtung Schlinig.
Ab diesem abgelegenen, schönen Südtirolerdorf mit Langlaufzentrum, begannen wir mit dem Aufstieg auf den 2730m hohen Kälberberg. Nach dem Übersteigen eines Zauns führte uns Franco steil den Wald hinauf. Nach ca. 1 Std. erreichten wir eine Wegkreuzung, an der wir eine erste kurze Rast machten. Weiter ging es an einer tief verschneiten Alphütte vorbei über die Waldgrenze hinaus. Hier änderten sich die Schneeverhältnisse markant. Abgeblasene Kuppen mit Windharst und viel unstabiler Triebschnee in den Mulden, so das wir für den weiteren Aufstieg die Harscheisen benötigten. Auf einer ersten Anhöhe genossen wir die herrliche Aussicht auf Schlinig und das Vinschgau. Leider machten sich auch grosse Wolken von Süden her heran. Die Sicht wurde schlecht. Auf einer Höhe von 2450m kurz vor einem Vorgipfel, entschloss Franco infolge der unsicher werdenden Wetterlage und Ermüdungserscheinung einer Teilnehmerin, umzukehren. Nach dem Genuss unserer Piccata Brote machten wir uns auf die Abfahrt. Diese war aber bis zur Walgrenze nicht gerade das gelbe vom Ei. Wir konnten nur in der Nähe der Aufstiegspur im Windharst fahren. Ein Abfahrversuch von Franco in einem steileren Hang musste infolge der unstabilen Schneebeschaffenheit sofort wieder abgebrochen werden.
Dafür entschädigte uns aber die Waldabfahrt weiter unten etwas.
Bei Kaffee und Apfelstrudel wurde die heutige Tour abgeschlossen. Franco, Moni und Haru fuhren anschliessend wieder ins Hotel in Stilfs zurück und freuten sich schon auf das 5-Gang Menü, während wir uns leider verabschieden mussten um nach Hause zu Fahren.
Nochmals vielen Dank dass wir kurzfristig für 3 Tage einspringen konnten, wir haben es sehr genossen.
Margrit und Heinz.

Donnerstag 25. Februar 2010
Hylight der Woche Suldenspitze 3379 m
Nach der am Vorabend Tel. Vereinbarung mit einheimischen Bergführer Hubert treffen wir uns um 8:45 bei der Talstation der Kabinenbahn Sulden 1900 m. Diese befördert uns auf die Bergstation auf 2610 m. Wir bereiten uns vor für den Gletscheraufstieg, das Wetter zeigt sich von der guten Seite. In gemütlichem Tempo verlassen wir die markierte Skipiste, südlich den Suldenferner hoch, umrahmt von dem Dreigestirn Königspitze, Zebru, Ortler. Der obere Talkessel endet auf der linken Seite mit der Eisseescharte 3138 m (Sommerübergang zum Rif. Casati, Zufallspitze und Cevedale. In einen breiten Bogen nach rechts über gestuftem Gelände streifen wir die Suldenscharte und nach einer Traverse erreichen wir den Übergang zum Südostgrat der Suldenspitze. Es stürmt gewaltig, die Sicht wird zunehmend schlechter und nach drei Stunden ist der Gipfel erreicht. Das Abfellen verlangt höchste Konzentration das ja nichts aus den steifen Fingern davon fliegt. Nur kurz kann man das Panorama von Fornikessel mit Rif. Casati 3254 m und die darunterliegende Pizzini Hütte auf 2700 m sehen. Vorsichtig rutschen wir die Südwestflanke ab um den Grat zu erreichen. Von da aus verbessert sich die Sicht und Wind und nichts steht mehr im Wege für die traumhafte Abfahrt zur Schaubachhütte 2580 m. Hubert sucht für uns die schönsten Pulverschneeflanken aus. Es Hüngerli und Dürstli macht sich bemerkbar und nichts wie rein in die warme Stube……. Auf der Insiderpiste (Ratracspur für die Hüttenversorgung) erreichen wir die Talstation. Den restlichen Nachmittag verbringen wir mit Wellness und den Abend runden wir mit einem währschaften Fünfgänger ab.
Gertrud.

Freitag 26. Februar 2010
Heute ist Schlechtwetter angesagt, Schnee oberhalb 1000 m. Schlechtwetterprogramm kommt zum Einsatz. Therme in Meran ist angesagt. Ich stelle mich als Fahrer zur Verfügung, ca. 60 Km trennen Stilfs von Meran. Die Therme wurde vor ca. 5Jahren komplett modernisiert und sehr grosszügig ausgebaut. Wir geniessen das ganze Angebot an verschiedenen Innen und Aussenbecken und machen uns anschliessend auf den Weg in die Innenstadt. Es Hüngerli und Dürstli macht sich bemerkbar und wir steuern den mir bekannten Laubenkeller an. Das gut besuchte Restaurant hat in kurzer Zeit einen Tisch für uns frei und wir geniessen köstliche Pasta usw. H. Ruedi entdeckt unter verschiedenen Antiquitäten eine Schnupfmaschiene welche sofort ausprobiert wird zum Gelächter aller. Ein Shopping unter den Lauben darf in Meran nicht fehlen. In der Zwischenzeit hat sich das Wetter gebessert und wir fahren nach Stilfs zurück. Apero und Spiele vor dem sechsgängigen Abendessen beschliessen diesen Tag.
Franco.

Samstag 27. Februar 2010
Jetzt waren’s nur noch drei! Monika und Hansruedi verliessen uns direkt nach dem Frühstück. Gertrud, Franco und Peter holten auf der Heimfahrt, wiederum bei herrlichem Winterwetter, den vor einer Woche von Peter verpassten Gipfel Munt Buffalora nach. Beim Aufstieg, kurz vor Erreichen des Rückens zum Gipfel, wurden wir Zeugen eines Lawinenniederganges, welcher von einer abfahrenden Gruppe verursacht wurde und beinahe eine Person erfasste. „Da hätten wir keine Lawine erwartet“ – ein lehrreiches Anschauungsbild. Nach einer nicht mehr so stiebenden Abfahrt schlossen wir unsere Tourenwoche ab, glücklich und zufrieden, eine gemütliche und gesellige Woche miteinander verbracht zu haben. Lieber Franco, wir danken Dir alle herzlich für eine wiederum gut organisierte Skitourenwoche mit bestens ausgewählter Unterkunft und interessantem Tourengebiet.
Peter.

BerichterstatterIn
siehe Tourenbericht.