Skitouren-Weekend Splügen (S/B/ZS) Michael Kirsch

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum21.2.09
Enddatum22.2.09
Anmeldeschluss30.1.09
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3d-0a1c-4637-abbf-0006ac120019
Beschreibung

21.2.2009-22.2.2009 [Sa-So]

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Esther Gresch, Jacqueline Hürlimann, Christina Kirsch, Beat Bornhauser, Andreas Walder, Daniel Hohl
Verhältnisse
Lawinensituation: Erheblich (Triebschnee) Wetter: Winterlich mit Überraschung

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Nach den letztjährigen Wettererfolgen scheint Petrus mir dieses Jahr seine kalte Schulter zu zeigen. Schon früh in der Woche zeichnet sich ein richtig gruusiges Winterwochenende ab. Nicht nur das Wetter macht mir Kopfweh, vielmehr auch die Lawinensituation, welche sich auf längere Zeit auf der Stufe Erheblich etabliert hat. Die Kombination aus schlechtem Wetter und Lawinengefährdung ist äusserst ungesund. Noch dazu haben wir ein Hotel für 7 Personen in Splügen reserviert und sind folglich auch vom Gebiet her gebunden.
Am Donnerstag zeichnete die Wetterprognose erstmals einen Hoffnungsschimmer an den Wetterhorizont und wir werden das Weekend durchziehen können. Allerdings muss ich bei erheblicher Lawinengefahr auf den Tambo verzichten und so können wir eine Stunde später als geplant in Richterswil starten.
Nach einigen Adressverwirrungen seitens Tourenleiter sind wir alle um 07.30 Uhr bei leichtem Schneefall in Skitourenausrüstung am Bahnhof Richti. Allen Widerständen zum Trotz fahren wir gen Italien und treffen uns das nächste Mal zur Lagebesprechung in Splügen beim Kaffee. Auch hier schneit es, allerdings zeichnen sich erste helle Auflockerungen am Himmel ab. Wir entscheiden uns für das Chilchalphorn und laufen um 09.30 Uhr in Hinterrhein los. Weit und breit ist niemand zu sehen. Nach einer guten Stunde sind wir bei der Chichalp und die Pause fällt wegen der kühlen Temperaturen ziemlich kurz aus. Der nächste Halt ist dann schon mit Sicht auf den unterdessen frei geblasenen Gipfel, an der Sonne. Die Pause ist auf vielseitigen Wunsch der Bürolisten eingelegt worden, da es bereits 12.05 Uhr ist und normalerweise spätestens 11.45 Uhr die Arbeit für die Mittagspause unterbrochen wird. Frisch gestärkt brechen wir für das letzte Teilstück auf und können gegen 13.30 Uhr die Aussicht auf dem Gipfel bei eiskaltem Wind geniessen. Erstaunlicherweise sieht man nordwärts bis zum Tödi, das hätte bei diesem Wetterbericht niemand erwartet. Und auch den Pulverschnee auf der Abfahrt hat wohl niemand erwartet. Dank der starken Winde hat sich in allen Mulden etwas Pulverschnee abgelagert, gerade soviel, dass es schön zum fahren war, aber nicht zuviel, dass die Gefahr einer Lawine bestanden hätte. Auf der Abfahrt konnten wir bei der Chilchalp noch eine Pause an der Sonne einlegen, bevor wir doch endlich zum Auto, und noch viel wichtiger, ins Restaurant zu Kaffee und Kuchen abfahren konnten.
Im Hotel Suretta waren wir gut untergebracht und die Bürolisten, welche sich tagsüber durch unnötig viele Pausen bereits etwas negativ in Erscheinung gebracht hatten, fielen erneut auf, indem sie nach einem reichlichen Nachtessen noch eine volle zweite Portion des Hauptgangs geordert haben.
Einzelne Kulturbeflissene Teilnehmer haben sich trotz der Strapazen des Tages noch einen Dorfrundgang zu Gemüte geführt und für die anderen lag dann immerhin nach dem Dessert im Suretta noch ein Absackerli im berühmten Bodehuus inkl. Friandises drin.
Der Sonntag brachte dann leider das erwartet schlechte Wetter. So versuchten wir unser Glück auf der Alpen-Südseite. Und tatsächlich erwartete uns beim Pian S. Giacomo die milchig scheinende Sonne und dank Nordföhn zwar viel Wind aber auch + 4 °C. Unser Ziel war der P. Pian Grand. Wir konnten die ersten knapp 200 HM von einer bestehenden Spur profitieren, bevor wir uns schwitzend den steilen Wald hinauf zur Alp I Cebi kämpften. Auf dem ersten flachen Boden übernahm unser Überflieger Dani die Spurarbeit und auf rund 2000 m brachen wir die Übung ab. Es windete ziemlich heftig und die gerade durchstiegene Steilstufe hatte schon ordentlich Triebschnee zwischen den licht angeordneten Bäumen. Die Abfahrt war gar nicht so schlecht und wir gönnten uns auf der letzten Alp vor dem Talboden noch eine verdiente Mittagspause.
Den Abschluss des Wochenendes machte ein Stopp – wie könnte es auch anders sein – mit Kaffee und Kuchen in Nufenen.

BerichterstatterIn
Michael Kirsch