Skitouren Savognin (S/B/WS) Willi Streuli

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum10.3.14
Enddatum13.3.14
Anmeldeschluss10.2.14
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df31-8d44-4508-ae5d-0006ac120019
Beschreibung

10.3.2014-13.3.2014 [Mo-Do] Dank Franco konnten alle bisherigen Anmeldungen berücksichtigt werden. Er wird eine Gruppe leiten. Seine eigenen Skitouren sind an folgenden Daten: 4.1., 15.2., 1.3., 5.-12.4. und 31.5. Falls Du etwas trainieren, oder Franco kennenlernen willst, melde Dich an bei ihm.

Hier kann ich Dir etwas neues, unbekanntes bieten. Obschon eigentlich nahe vom Skigebiet, erwarten Dich hübsche Gipfel in einer absolut einmaligen Unterkunft! Lass Dich vom Charm des renovierten, original Bündner-Berghauses mit

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Agnes Staub Christine Boschung Dora und Emil Zeller Regula Pfirter Ueli Köppli Ruedi Egger Manfred Lorch, Fotos Christian Gysi Lilo und Ernst Bigler Roland Dürst, Gast? Tagesteilnehmer nur erster Tag: Christa, Marianne, Monika TL Franco Poletti TL Willi Streuli, Fotos
Verhältnisse
Traumwetter, Frühlingshaft, Nachttemperaturen unter Null. Bulletin von 1 bis 3. Altpulver und Sulz bis (wenig) sehr nassem Sumpfschnee

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1. Tag: Regula – Sur Carungas 2829 m

Mit dem Wetter hatten wir das grosse Los gezogen: stahlender Sonnenschein von tiefblauem Himmel, warme Temperaturen, Windstille auf dem Gipfel und immer noch genügend Schnee.

Die Skitourentage mit Willi und Franco begannen wir bereits in Christas Ferienwohnung in Cunter, wo wir mit Kaffee und Zopf gestärkt wurden. Von dort marschierten wir zur Talstation Savognin und fuhren dann samt Gepäck per Sessellift zur Station Tigignas. Die Taschen deponierten wir für den Schneetöff und stärkten uns bereits zum zweiten Mal für die kommende Tour. Wir nahmen den Lift zum Piz Martegnas und genossen eine Tiefschneeabfahrt zur Alp Fopa. Beinahe wäre einer baden gegangen, weil er die schmale Brücke nur noch mit einem Ski erwischte.
Endlich durften wir die Felle montieren und entlang der Wildschutzgrenze aufsteigen zur Prada Laritg. Hier war die nächste Stärkung angesagt, dazu wurde fleissig Bergkunde betrieben.
Gestärkt stürzten wir uns ins Pistenvergnügen, rauf und runter, damit wir die Tageskarten auf alle Fälle rausfahren konnten.
Am Seeli hinter dem Piz Cartas montierten wir zum zweiten Mal die Felle und stiegen auf zum Sur Carungas (2829). Hier packten wir das Mittagessen aus (das für einige eher kurz ausfiel) und kurvten dann in den von Willi gefundenen Tiefschneehängen zurück ins Skigebiet. Nach dem stärkenden Feierabendbier in Radons fuhren wir zum Berghaus Tigia. Monika und Elisabeth erwarteten uns bereits und verteilten die 2-er-Zimmer nach Lautstärke der Schnarcher (gemäss Auskunft aller Beteiligten). Das hervorragende Nachtessen genossen wir an einem langen Tisch beim Kachelofen. Es wurde abgeschlossen durch eine Duschanleitung von Elisabeth, damit auch die letzten noch warmes Wasser zur Verfügung hatten. Schliesslich lieferte der Schneetöff-Fahrer unsere Taschen ab, Willi informierte über die morgige Tour und einem gemütlichen Abend stand nichts mehr im Weg.

2. Tag: Emil – Piz Murter 2752 m
 
Nach erholsamem Schlaf im gemütlichen Haus Tigia – ohne störende Motoren- oder Schnarchgeräusche (ohne Gewähr!) – machten wir uns pünktlich und vollzählig um 08.00 Uhr, verpflegt und proviantisiert, auf den Weg in Richtung Piz Alv (2855m). Die Sonne war noch hinter den Gipfeln versteckt, während wir gemütlich in zwei Gruppen im Val Schmorras dem Bach entlang an Höhe gewannen. Schon bald konnten wir unser Ziel von blossem Auge erkennen – dachten wir….
 
Nach einem Verpflegungshalt  mit für den Schreibenden doch eher erstaunlichen Diskussionsthemen, u.a. eine Skitour mit Gipfelbesteigung soll einer Geburt nicht unähnlich sein (?), setzten wir unseren Weg fort.
 
Etwas mehr als zwei Stunden später erreichten wir dann ein Gelände, das unseren beiden versierten Tourenleitern arges Kopfzerbrechen bereitete. Sie steckten die Köpfe zusammen, drehten die mitgeführten Karten in alle Richtungen und versuchten mittels Kompass und GPS die Lage und vor allem das avisierte Ziel anzupeilen. Piz Alv oder Murter? Das kommt davon, wenn die mitgeführten Kartenausschnitte vor dem geplanten Ziel enden…..Schlussendlich siegte der gesunde Menschenverstand. Eine vorhandene Spur führte uns ohne Umwege auf den Murter!
 
Die Abfahrt genossen wir dann auf jungfräulichen Pulverhängen. Nach einem lehrreichen Zwischenhalt (praktischer Einsatz der Sonde) liessen wir den tollen Tag auf der Terrasse unseres vorübergehenden Zuhauses bei Kaffee/Kuchen bzw. einem kühlen oder lauwarmen Bier Revue passieren. Herzlichen Dank, Willi und Franco!

3. Tag: Ernst und Lilo Bigler – Piz Mez 2718 m
 
Unser heutiges Ziel ist der Piz Mez (2718 m). Bei schönstem Wetter starten wir um 08.00 Uhr zu diesem beliebten Skitourenziel am Rande des Skizirkus Savognin. Die Lawinensituation ist mässig, sie steigert sich aber im Laufe des Tages um eine Stufe.
Der Aufstieg von Radons führt uns auf dem Alpweg zur Brücke über die Ava da Nandro und nach Süden des grossen Nordosthanges des Piz Mez. Nun steigen wir im Norden zweier markanten Runsen in südwestlicher Richtung auf eine Schulter am Beginn des Nordost-kammes. Nach rund einer Stunde kommen wir vom Schatten an die Sonne, somit ist Tenue-erleichterung angesagt. Bei schönstem Wetter und nach einer totalen Aufstiegszeit von drei Stunden führen uns Willi und Franco über den Kamm auf den Gipfel.
Grosses Hallo, Gipfelkuss, Plaudern und Bewundern der traumhaften 360 Grad-Aussicht. Nach einer Stunde machen wir uns an die Abfahrt. Die Lawinensituation erlaubt uns, direkt in den unverspurten Nordhang mit feinstem Pulverschnee abzufahren. Am Fusse der Piz Mez Pyramide angelangt freuen wir uns schon auf die Durstlöscher auf der Sonnenterrasse in Radons, aber Willi löst plötzlich Lawinenalarm aus. Relativ chaotisch beginnt die Lawinenübung, doch nach einiger Zeit beginnen wir strukturiert nach den am Morgen deponierten LVS-Geräten zu suchen. Nach der halbstündigen Uebung halten wir Manöverkritik. Es hat sich gezeigt, dass einige von uns Probleme mit der Pfeilführung und dem Bestimmen der Suchstreifenbreite haben. Die nützliche Suchübung hat uns aber wieder einmal an die Gefahren unseres schönen Bergsports erinnert.
Zurück in Radons angelangt, genehmigen wir uns endlich die wohlverdiente Tranksame, bevor wir zu unserem Tigia-Stützpunkt zurückfahren. Vielen Dank, Willi und Franco, für die wunderschöne Tour.  
  

4. Tag: Manfred Lorch – Curvér Pintg, 2731 m

Jedem Frühstücksgänger wurde heute klar, dass der Abschied von Monika und Elisabeth, unseren charmanten und tüchtigen Gastgeberinnen nahe war angesichts des Haufens abgezogener Bettwäsche. Am überreich gedeckten Lunchtisch wurde uns nochmals bewusst, dass sie uns sicher auch mochten.
Unsere Sonnentour war ein Ab und Auf mit Hinüberschmürzeln, nur unterbrochen von gediegenen Lunch- und Trinkpausen. Zur Erinnerung: von Tigia, 1846m, hinab nach Tigignas, 1565m, Kabinenfahrt hinauf nach Somtgant, 2117m, weiter nach Piz Martegnas, 2670m. Von hier Höhenvernichtung in Schatten- und Sonnenhängen nach Alp Foppa, 2004m. Dort anfellen und an Blockbusterlanwine vorbei nach Ziteil, 2429m.
Mit dem Erreichen des Curvér Pintg, 2731m, hatten wir das Tagesziel geschafft, ein Kaiserstuhl-Plateaugipfel mit phänomenaler Rundsicht und tiefblauem Himmel über allem. Diese Bläue war schon fast ein bisschen déja-vu.
Nun konnten wir die längste Pulverschnee-Abfahrt der Woche in Angriff nehmen, ein Teilnehmer wollte diese Verlockung mit einem noch aufgezogenem Fell in Angriff nehmen, sah dann aber doch den Wettbewerbsnachteil und erschien letztlich mit glatten Brettern zum runden Schwingen.
Die Kurzatmigen unter uns brauchten drei Pausen um den Mega-Giga-Hang zu bewältigen. Die Abfahrt nach Mon bot dann alles, was routinierte Tourengängerinnen und -gänger schätzen: Laufend wechselnde Höhenstufen, fordernde Waldabfahrten, sumpfigen und besseren Schnee.
Der Kirchturm von Mon wies uns dann den Weg zur bestellten Gerstensuppe. Der Rest war dann noch erstklassige Logistik mit dem Christa-Willi-Team, ein kurzes oder längeres Abschiednehmen verbunden mit  grosser Dankbarkeit für vier wundervolle Tage.
Christa, Franco und Willi, wir danken euch herzlich für Ideen und Taten, alles nicht so selbstverständlich.

BerichterstatterIn
TeilnehmerInnen