Sentiero Alpino Bregaglia (AW/B/T5) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypAlpinwandern (T4-T6), Sektion
Startdatum14.8.10
Enddatum16.8.10
Anmeldeschluss2.8.10
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3a-537c-4795-a3dd-0006ac120019
Beschreibung

14.8.2010-16.8.2010 [Sa-Mo] Achtung Diese Tour findet eine Woche später als im Programm also vom 21.-23.Aug.2010
Anreise mit PW nach Promontogno_Bondo Aufstieg über Cap. Sascfurä-Vial-Cap da Sciora.Sonntag über den Cacciabellapass zu Cap. da Albigna. Montag über den Pass Casnil Süd zum Forno Gletscher nach Maloya, Heimreise.
Anforderung bis T5 Tagesetappen bis 8 Std. Schwindelfreiheit und gute Konditionen erforderlich. Max. 8 Teiln.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Lilo Bigler, Christoph Frey, Martin Wullschleger, Petra Poletti
Verhältnisse
Sa/So: sonnig und sehr warm. Mo: bereits am Morgen Gewitterneigung Fels trocken und schneefrei

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Samstag, 21. August
An diesem Samstagmorgen heisst es früh aufstehen. Ca. 4.00 Uhr morgens nehmen fünf Mitglieder unter Leitung unseres Tourenchefs Franco Poletti die Reise nach Promontogno in Angriff. Diese be-ginnt bereits unterhaltsam und nach einem kurzen Café-Halt in Bivio treffen wir um ca. 8.00 Uhr in Promontogno ein. Der Marsch durch das wilde Val Bondasca nach Laret ist gemütlich, und es bleibt genug Luft zum Gedankenaustausch. Nach einer ausgiebigen Rast an der rauschenden Bondasca geht es sehr steil bergan Richtung Capanna Sasc Furä. Zum Leidwesen der Kurzbeinigen sind die Tritte sehr hoch und der Schweiss rinnt von der Stirn. Auf der Capanna Sasc Furä herrscht bereits reger Betrieb und einige Seilschaften befinden sich bereits auf dem berühmten Badile-Grat. Nachdem der Durst gelöscht und das Salz ersetzt ist, begeben wir uns auf der Viäl Cap. da Sciora Richtung Capanna Sciora. Die Sonne brennt unerbittlich vom Himmel und jede Wasserstelle wird genutzt. Das Gebiet ist steinig und wild und hat seinen besonderen Reiz. Wir geniessen trotz der Hitze immer wieder die herrliche Kulisse. Von den Gletschern sieht man leider nicht mehr viel. Wir können vom un-heimlichen Wissen von Franco profitieren. Es ist fast wie seine Heimat geworden. Nach ca. 7 relativ strengen Stunden (rauf und runter) treffen wir auf der Capanna Sciora ein. Bei gemütlichem Zusam-mensein und einem feinen Nachtessen geht ein wunderschöner Tag zu Ende, und wir sinken müde auf die etwas schmalen Matratzen.

Sonntag, 22. August
Capanna di Sciora, 2118 m – Capanna da l’Albigna, 2336 m
Nach einer eher unruhigen Nacht mit ziemlich engen Platzverhältnissen in der ausgebuchten Sciorahütte starteten wir um 07.40 Uhr bei wolkenlosem Himmel die zweite Etappe des Sentiero Alpino Bregaglia. Unsere Route führte heute über steiles Blockgelände bis unterhalb des Einstieges, welcher zum Cacciabellapass führt. Wir staunten nicht schlecht, als wir die unterste Leiter erblickten. Durch den vielen Schnee vom vorletzten Winter war diese komplett verbogen und nicht mehr benützbar. Über den gut abgesicherten Klettersteig erreichten wir den höchsten Punkt der heutigen Etappe, den Cacciabellapass (2896 m), wo uns die ersten Sonnenstrahlen ins Gesicht schienen. Der Abstieg Richtung Albigna Staumauer verlief problemlos, es war ziemlich heiss. Vorsicht galt der Überquerung des „Schlupfs“ wegen noch hängenden Schneeblöcken. Kurz vor der Staumauer gabs dann eine ausgiebige Rast, bevor wir dann den Gegenanstieg zur Capanna da l’Albigna in Angriff nahmen. Schliesslich kamen wir um ca. 15.00 Uhr bei der Hütte an. Endlich gabs das wohlverdiente kühle Bier mit einer feinen hausgemachten Crèmeschnitte dazu. Den Rest des Tages verbrachten wir gemütlich mit „Sünnele“, plaudern und fotografieren. Nach dem vorzüglichen Znacht inkl. ein Glässchen Wein, offeriert vom Hüttenwart Michel anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Albignahütte bezogen wir unser gemütliches Zimmer. Es war wiederum ein wunderschöner sonniger und heisser Tag mit super Fernsicht und wir danken Franco für die vorbildliche Tourenleitung und die Organisation!

Montag, 23. August
Die Wetteraussichten, welche bereits für den früheren Nachmittag Gewitter prophezeiten, liessen uns beizeiten aufbrechen. Abmarsch bei immer noch sehr milden Temperaturen und klarem Himmel um 06.30 Uhr. Vorbei an drei kleinen Bergseelein, in welchen sich die wenigen Wolkenfetzen am blauen Himmel spiegelten, ging’s stets steil bergauf Richtung Passo Casnile Sud. Die Felder mit sehr grossen Blocksteinen meisterten wir ohne grosse Mühe und bei den etwas schwierigeren T5-Abschnitten wurden die Hände zu Hilfe genommen, so dass wir bereits um 09.00 Uhr den Pass auf rund 2950m erreichten. In nicht allzu weiter Entfernung war die aufziehende Front bereits zu sehen. Trotzdem liessen wir es uns nicht nehmen, östlich des Passes auf 3000m hochzusteigen und die Aussicht zu geniessen. Der letzte Teil des Abstiegs zum Fornogletscher verlangte nochmals unsere volle Konzentration: steiles Gelände, nur wenig festen Halt an den grossen Blocksteinen, dazwischen Geröll, durchsetzt mit vielen, teils grösseren losen Steinen, die nicht losgetreten werden durften. Zudem verdunkelte sicher der Himmel zusehends und etwas Eile war geboten. Wenige später kraxelten wir, mit Teleskopstöcken und Pickel bewaffnet, auf der Gletscherzunge des Fornogletschers einige hundert Meter weiter talwärts. Glücklicherweise verzogen sich die bedrohlich dunklen Wolken etwas und so lag während der Mittagspause sogar ein Fussbad am Gletscherbach drin. Das letzte Teilstück von der Wasserfassung nach Maloja wollte einfach nicht enden und unsere müden Beine sehnten sich nach etwas Ruhe, die wir dann um 14.30 Uhr auf der Terrasse des Hotels Schweizerhaus fanden. Franco fuhr bereits wenig später mit dem Postauto wieder nach Bondo, unseren PW holen, während wir andern bis vier Uhr bei leichtem Sonnenscheinen eine Nusstorte geniessen durften. Dank sehr wenig Verkehr erreichten wir rasch den Zürichsee. Franco leistete für jeden Teilnehmer „Hauslieferdienst“, was wir sehr schätzten. Das perfekte Wetter und Francos grosses Wissen über die bergeller Bergwelt bescherten uns eine tolle Tour.

BerichterstatterIn
Lilo Bigler, Petra Poletti, Christoph Frey