Sellrain (S/B/WS) Willi Streuli

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum13.3.11
Enddatum17.3.11
Anmeldeschluss16.2.11
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df38-b7d0-4166-a03f-0006ac120019
Beschreibung

13.3.2011-17.3.2011 [So-Do]

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Helen und Ernst Galli, Agnes und Peter Staub, Kurt Bucher, Manfred Lorch. Für 2 Touren dazugestossen: Monika und Fredy Hodel. TL Willi Streuli
Verhältnisse
Dauernde Föhnlage. Alter, bedingt brauchbarer Schnee. Südhänge total aper. Gruppenteilnehmer münzen alles zum Positiven!

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Sonntag, Krachelscharte, Bericht: Peter Staub

Unsere Einlauftour starten wir in Stuben am Arlberg.
Die Sesselbahn befördert uns in 3 Sektionen auf den 2391 m hoch gelegenen Albonagrat. Ein giftig kalter Nordföhn macht die Fahrt nicht gerade zu einem Vergnügen. Immerhin erfreut uns ein Schneehuhn, das direkt unter dem Lift spaziert. Bei einem Kaffee mit einer Scheibe Kümmelbrot (!) wärmen wir uns auf. Während Willi allen die geplante Skitour auf der Karte zeigt, bessert sich das Wetter. Wir sind nicht die einzigen, welche zum ¾-stündigen Aufstieg zum Maroikopf starten. Doch schon bald sind wir allein auf der rassigen Abfahrt über grosszügige Südhänge zur 500 m tiefer gelegenen Kaltenberg Alp. Nach einer ausgiebigen Mittagsrast geht’s gestärkt durch Täler und Mulden 1 ½ Std. hinauf zur Krachelscharte auf 2650 m. Die Aussicht geniessen wir nur kurz angesichts der bevorstehenden 1400 Hm Abfahrt und anschliessenden Weiterfahrt zu unserer Unterkunft. Die ersten Schwünge in steilem Gelände wechseln ab mit Traversen, abrutschen und Ausschau halten, wo es wohl weitergeht. Nach einer weiteren Felsstufe wird das Gelände flacher und mündet in eine Forststrassse hinunter  nach Langen, wo uns der Skibus wenig später wieder hinauf nach Stuben bringt. Bei Dunkelheit erreichen wir unsere komfortable Unterkunft in Gries und geniessen das verdiente Nachtessen.

Montag, Windegg, Bericht: Manfred

Nachdem auch die Letzten ihr weiches Ei gelöffelt haben beim sehr gepflegten Morgenbüffet, machen wir uns auf die Schneesuche im Skigebiet Oberperfuss. Gekonnt kurvt Monika mit ihrem Ralley erprobten Fredy den Camper um die engen Kurven und schmalen Dorfdurchfahrten. Die Zufahrt zur Gondelbahnendstation ist mit einem Fahrverbot belegt, über das sich die CH-Fahrer elegant hinwegsetzen. Überzeugend, mit welchen Argumenten, Willi die Bussen abwenden kann und erst noch mit einem Trinkgeld erreicht, dass trotz fehlender Billettkasse alle die erste Sektion Lift benutzen können. Easy! Ab Sulzstich steigen wir befellt auf Kunstschnee zum Strässchen hoch, das uns ins freie, menschenleere Gelände bringt. Die Schneelage ist immer noch prekär und wir pendeln von einer Seite des Weges zur andern, um Schneeresten zu nutzen.
Im Angesicht des imposanten Rosskogels queren wir durchgehend verschneite Hänge mit lieblichen Hüttchen und einzelnen Bäumen. Auch das grosse Innsbruck weit unten kommt in Sicht, natürlich in grünbraun. Das Picknick mit Blick auf unser Tagesziel Windegg, 2250m,
verleiht uns den Schub für den recht steilen Aufstieg. Die Abfahrt im Allerlei-Schnee, gespickt mit tausend alten Spuren, wird besser gemeistert als manche sich zugetraut haben. Einige schwingen ennet dem Stacheldrahtzaun ein paar schöne Spuren in den Wind gepressten Kaltschnee.
Ganz gemütlich geht es dann angefellt wieder aufi zum Rangger Köpfl. Dann demonstrieren die Rucksackträgerinnen und -träger auf der Piste ihr Können, an das die meisten am Gipfelhang nicht mehr so geglaubt haben. Zuschauer in Form Herauffahrender gab es nur wenige. Ein herrlicher, ferienmässiger Sonnentag für uns, offenbar ein grauer Arbeitstag für viele andere.

Zischtig = Zischgeles, Bericht: Monika und Fredy

Start von Praxmar (1669hm), etwa 6 km oberhalb von Gries bei erstaunlich schönem Wetter. Der Aufstieg auf 3005m, dem Kamplloch entlang, war sehr gleichmässig aber recht steil. 5 der Teilnehmer bezwangen zu Fuss die letzten ~100 hm. Die anderen 4 „bewachten“ unterdessen das Skidepot. Willi wählte diesen Gipfel, da die Schneeverhältnisse nicht so gut waren und zwei Tage vorher an diesem Hang das „Wildschweinrennen“ stattfand. Deshalb war der Hang fast Pisten ähnlich. Es war eine gute Entscheidung und es hat Spass gemacht. Vielen herzlichen Dank Willi!

Mittwoch, Bericht: Kurt Bucher

Für den heutigen, nicht gerade sonnig prophezeiten Tag, hat sich Willi 2 Varianten ausgedacht. Wir fahren nach Kühtai hoch und er entscheidet sich dort bei diesen warmen Wetterverhältnissen für das Langental. In der Nähe des Kraftwerkes (zum Glück kein havariertes AKW wie zur Zeit in Japan) parkieren wir unsere Autos und ziehen los.
Wegen des „überscheinigen Wetters“ (Aussage von Helen) wird trotz Wolken die Sonnen- oder Nebelbrille montiert. Nach ca. 1 h begegnet uns ein hübsches Skitourenfahrer-Pärchen, das bereits auf der Abfahrt ist. Ein Gespräch mit ihm verrät uns, dass sie aus dem Südtirol sind und, weil dort schlechtes Wetter herrscht, ihr Touren-Glück in unserem Gebiet suchen. Aber sie klagen, dass der Schnee hier ziemlich weich, nass und heikel zu fahren sei.
Bei diesem Plaudern drückt die Sonne etwas und spendet ein wenig Wärme. Dieses Glück ist aber nur von kurzer Dauer, denn bei der nächsten Pause beobachten wir ziemlich dunkle Wolken und oben durch heftigen Wind. Noch geben wir nicht auf, aber als dann die ersten Regentropfen fallen, fällt der Entscheid zur Umkehr, bevor wir nichts mehr sehen und auf der Abfahrt dauernd einsinken. Da alle Willi’s Typ befolgen, locker in den Knien und wo nötig in grossen Bögen zu fahren,  kommen wir gerade zur Mittagszeit ohne Sturz wieder bei den Autos an. Bald sitzen wir dann in einem letztes Jahr entdeckten, etwas versteckten, schönen Restaurant in St. Sigismund, bei Gröstl, Kaiserschmaren und Apfelstrudel. Nach der Heimkehr ins Hotel haben 3 Herren ein  Problem. Sie haben ihren Zimmerschlüssel im Ferienappartement aufgehängt gelassen und können jetzt nicht mehr in ihr Logie, weil es geschlossen und die Gastwirtin nicht zu Hause ist. Was machen sie nun? Nach dem Verwerfen eines heiklen Einstiegsplanes mit Leiter über Balkon und Kippfenster gibt’s ein Nickerchen auf den Liegen im Vorraum der Sauna, ein Nachmittagsbesuch im Restaurant und danach ein Gemütlichmachen im Speisesaal unseres Hotels, bis die Retterin Burgi auftaucht. Zum Abendessen im Gasthof zur Post bei Helga gibt es für die Fischliebhaber feine Forellen.
Mich hat der Tag befriedigt. Wir waren 2,5 h auf Tour, sind im genau richtigen Zeitpunkt umgekehrt und Helen kam beim Lädelen noch zu einem Paar guten, neuen Skihosen.

Donnerstag, Heimreise. Bericht: Ernst und Helene Galli

Ein Blick aus dem Fenster bestätigt uns, dass der Entscheid von gestern Abend richtig war, heute keine Skitour mehr zu unternehmen. Draussen ist es ungemütlich, der Regen ist mit Schnee vermischt!
Beim letzten Frühstück in der Pension Notburga kann Agnes von uns allen herzliche Glückwünsche zu ihrem heutigen Geburtstag entgegen nehmen. Unsere Gastgeberin holt das indische Horoskop und liest es uns vor. Das Geburtstagskind ist im Zeichen des Wolfs geboren, welcher nur gute Eigenschaften wie Sanftmut, Einfühlsamkeit, etc. aufweist. Unsere drei anwesenden Fische fühlen sich ob des vielen Lobs natürlich „gebauchpinselt“.
Nach dem ausgiebigen Frühstück gibt uns Willi noch Theorie wie wir die Haftfelle (Felle kleben nicht sondern sie haften) richtig pflegen können. Auch erhalten wir wertvolle Tipps wie wir mit der richtigen Aufstiegstechnik die heiklen Stellen mühelos meistern können.
Anschliessend verstauen wir unsere Utensilien in den Autos und los geht’s auf den Heimweg. Leider ist es so trüb und nass, dass wir auf dem direkten Weg in die Schweiz zurückfahren. Der Dauerregen ist auf der ganzen Fahrt unser ständiger Begleiter.
Im Namen aller Teilnehmenden danken wir Willi ganz herzlich für die Organisation und die schönen Skitouren, was bei so wenig und extrem verfahrenem Schnee gar nicht so einfach war. Wir freuen uns ein andermal wieder mit von der Partie zu sein.

BerichterstatterIn
Teilnehmer