Sellrain A-Tirol (S/B/WS) Willi Streuli

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum15.3.10
Enddatum19.3.10
Anmeldeschluss2.3.10
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3b-5e84-4e7d-b417-0006ac120019
Beschreibung

15.3.2010-19.3.2010 [Mo-Fr] Tagesskitouren in der Umgebung

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Peter und Agnes Staub René Kuch Ruedi Egger Kurt Bucher Monika Hodel Lilo Bigler Christa Ebneter
Verhältnisse
Sonne Wind Schnee Mässig, infolge (schönem)Triebschnee

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Montag, 15. März 2010
Um 10 Uhr treffen wir uns in einem Restaurant am Bahnhof Oetztal zum Auftakt der Skitourenwoche im Sellrain/Tirol. Nach der Begrüssung und einer Stärkung beginnt die Autofahrt zum nächsten Treffpunkt: Kühtai. Der Himmel ist bedeckt, immer wieder fällt Schnee und die Strasse wird schneebedeckt. In Kühtai auf rund 2000 Metern Höhe bläst ein kühler Wind. Wir beschliessen, die erste Tour nicht wie vorgesehen von hier auf den Pirchkogel, sonder weiter unten im Tal zu beginnen. Die Chauffeure starten ihre Motoren erneut und schon geht’s ins Sellrain Tal hinunter, an unserer Pension Notburga in Gries vorbei, ins Fotschertal. Hier auf 980 m Höhe liegt genügend Schnee und wir steigen auf dem Waldsträsschen mit angenehmer Steigung hinauf zum Restaurant Bergheim. Die Sonne lässt sich zwischen den Wolken blicken und wir können unser Picknick bei ganz angenehmen Temperaturen im Freien geniessen. Nach der Verpflegung ändert sich der Charakter unserer gemütlichen Skiwanderung. Wir steigen durch ein steiles Waldstück hinauf zur Furggesalm, auf 1938 m Höhe. Hier oben geniessen wir nochmals die Sonne, bevor wir auf dem Alpsträsschen zum Restaurant Bergheim zurückfahren. Jetzt können wir guten Gewissens einkehren und anschliessend zum Parkplatz weiterfahren. Mit den Autos sind wir bald in Gries und können dort unsere schönen Zimmer im Landhaus Notburga beziehen. Bei einem guten Nachtessen im Sporthotel Antonie beschliessen wir diesen ersten Tag.
20.3.2010 / Ruedi Egger

Dienstagmorgen, es schneit und Berge sind keine zu sehen. Dennoch wird alles überstrahlt von einer gewissen Ruhe und Gelassenheit. Wie immer werden wir von unserer Gastgeberin liebevoll betreut. Trotz des schlechten Wetters entscheiden wir, zur Pforzheimer Hütte im Gleirschtal aufzusteigen. Um 9.00 Uhr sind alle startbereit und etwas später Abmarsch in St. Sigmund auf 1520 m. Der Weg führt uns sanft ansteigend über die Gleirschalm Richtung Hütte. Es wird wenig gesprochen. Alle geniessen die Ruhe, Zeit zu sich selbst zu finden. Nach ca. 2 Stunden beginnt der steile Anstieg mit vielen Spitzkehren (gut zum Üben) hinauf zur Pforzheimer Hütte auf 2308 m. Wir werden vom Hüttenwart herzlich empfangen und gut bewirtet. Das schlechte Wetter tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Zwischenzeitlich haben sich Schneefall und Nebel verdichtet, und wir sind froh, dass uns der TL eine gute Spur legt. Stürze sind trotzdem zu verzeichnen und einige müssen regelrecht ausgepudelt werden, denn es sind ca. 20 cm Neuschnee gefallen. Gut unten angekommen, kehren wir mit einer weiteren schönen Erinnerung zurück ins Hotel.
Tourenbericht Lilo Bigler

Mittwoch, 17. März 2010, Schöntalspitze 3008 m
während der SAC Skitourenwoche Sellrain (Österreich) 15. – 19.3. 2010
Für heute haben wir uns viel vorgenommen, nämlich die 3008 m hohe Schöntalspitze, was einen Aufstieg von ca. 1400 Hm bedeutet. Mit den Autos fahren wir ins Lüsenstal, wo wir in Praxmar einen Boxenstop machen und weiterfahren bis Lüsens 1634 m. Dort geht es auf der linken Talseite hinauf durch eine landschaftlich reizende Gegend. Das Wetter ist schön, der Himmel blau und oben stieben Schneefahnen. In einem gut angepassten Schritt erobern wir Höhen um Höhen. Beim zweitletzten Halt vor dem Gipfel, rät uns Willi unser Brötchen schon jetzt zu essen, denn erstens brauchen wir schon noch etwas Energie bis ganz hinauf und zweitens könnte es oben ziemlich blasen und kühl sein, so dass es dort nicht einlädt das Mittagsmahl zu verzehren. Willi sollte, wie meistens, Recht bekommen. Langsam wird es nun ziemlich steil und der eine oder andere Blick hinauf sieht schon etwas beängstigend aus. Aber wir ziehen mal hinauf bis auf ein kleines Plateau. Die Sicht ist milchig, der Wind stärker geworden. Die Rucksäcke können hier gelassen werden, denn wir können nur noch ein kurzes Stück mit den Skiern gehen, dann müssen wir ein Skidepot machen und zu Fuss über den steilen, felsdurchwirkten Hang den Gipfel erobern. Monika will da eigentlich nicht hinauf, aber sie müsste viel zu lange hier im eisigen Schatten warten, also fügt sie sich tapfer.
Dort wo die Skis im steilen Hang abgezogen werden müssen hat Willi ein kleines Podestchen gemacht, auf welches nun jeder oder jede von uns treten muss, dann öffnet Willi die Skibindung von Hand, nimmt den Ski weg und gibt ihn dem Stehenden in die Hand. Dieser reicht ihn nach oben weiter zum Nächsten, dieser wieder zum Nächsten, bis sie dann, zwischen Steinen und Felsen noch in den Schnee gesteckt werden können. Kaum sind die Ski ab und weg, steigt jeder, in, von Lilo an vorderster Front gestampften Stufen im harten Schnee, ziemlich steil gerade hinauf. Dieses Vorgehen ist sehr rationell und am wenigsten gefährlich. Ca.100 Hm müssen wir uns nun vorsichtig nach oben kämpfen. Selbst Monika, die solches nie hätte machen wollen, „metzget“ sich sehr gut. Ab und zu hinterlässt ein kleiner Eisstein einen dumpfen Ton auf meinem Helm und bläst es uns Eiskristalle ins Gesicht. So geht es Tritt um Tritt hinauf und nach 5 Stunden haben wir alle den Gipfel geschafft. Aber hier oben hat es zu wenig Platz um einander in die Arme zu fallen. Selbst die Gipfelküsschen sparen wir lieber auf später. Nach dem Gipfelfoto folgt nun aber der noch heiklere Abstieg über diesen steilen Hang. Und da kommen wieder Willis bergführerische Qualitäten zum Zug. Er fordert uns auf an einem unserer Skistöcke den Teller abzumontieren, damit wir dann diesen Skistock fast wie einen Pickel in den Schnee stecken können. Wo dies nicht gelingt, legt Willi selbst Hand an. Nun müssen wir noch Monikas offen ausgesprochene Angst überwinden. Alle sollen wir ziemlich dicht hintereinander und vor allem ganz auf den Fersen der Skischuhe, vorsichtig Tritt um Tritt hinunter steigen. Christa wird als Aspirantin oder Joker eingesetzt. Monika nimmt allen Mut zusammen und plötzlich meistert sie dies alles so tiptop, als hätte sie solches schon 100 Mal gemacht.
Erleichtert erreichen alle wieder das Skidepot, ziehen die Felle ab, treten wieder auf das Podestchen, Willi schliesst die Bindungen und man(n) oder frau rutscht ab, hinunter zu den Rucksäcken. Ein Schluck Tee und das Pulverschneevergnügen über schöne Hänge kann beginnen. Wohlbehalten kommen wir alle wieder unten bei den Autos an, wo nun aber zuerst in der nicht sehr gemütlichen Gasstube etwas Flüssiges unsere Kehlen hinunter sprudelt.
Wir alle haben, dank Willis bergführerischem Handeln und Leiten, eine, bei diesen Verhältnissen, anspruchsvolle Hochtour gemeistert und können ein wenig stolz sein. Danke Willi, dies war gekonnt.
Agnes, eine unserer Frauen, hat dies sogar an ihrem Geburtstag geschafft und uns nachher beim Nachtessen das Getränk bezahlt. Agnes, wir danken auch dir und gratulieren zu beidem herzlich.
20. März 2010, Kurt Bucher

Donnerstag, 18. März 2010 Pirchkogel – 2828 m
Wir starten in Kühtai. Das Retortendorf liegt auf 2017 Metern und ist damit ungeschlagen Österreichs höchst gelegener Schiort. Kühtai liegt genau auf dem Kühtai-Sattel, einem Pass, der das Ötztal mit dem Sellraintal verbindet.
Zum ersten und zugleich letzten Mal in dieser Woche benützen wir zu Beginn der Tour einen Sessellift. Die Verhältnisse sind beinahe perfekt. Nur der kalte Wind stört zeitweise. Nach der gestrigen „Königsetappe“ nehmen wir es heute gemütlich, sind doch nur 520 Höhenmeter zu bewältigen. Über den steilen Osthang steigen wir zum Pirchkogel auf. Nach Erreichen des Gipfels öffnet sich ein fantastischer Blick nach Norden ins 2000 Meter tiefer gelegene Inntal, über weite Teile der Tiroler Alpen und bis nach Deutschland.
Der steife Wind lässt eine längere Gipfelrast nicht zu. TL Willi hat auch das heutige Ziel gut gewählt. Die Abfahrt erfolgt auf Hängen, welche nach Osten und Nordosten ausgerichtet sind. Der zu Wochenbeginn gefallene Schnee ist hier immer noch locker und leicht.
Die eingetretene Erwärmung erlaubt es uns heute erstmals, die wie üblich nach einer Tour aufkommenden Bedürfnisse nach Radlern, Kaffee, Apfelstrudel und Kaiserschmarrn in St. Sigmund auf einer Restaurantterrasse zu befriedigen. Wir wären gerne länger geblieben, doch in einem engen Tal verschwindet die Sonne an einem Nachmittag im März rasch hinter den Berggipfeln.
Zum Abendessen haben wir gegrillte Ripperl vorbestellt. Nicht im Gasthaus Post um die Ecke, sondern in der Bergbeiz auf der in einem Seitental gelegenen Gleirschalm. Das feine Mahl muss mit einem halbstündigen Fussmarsch „verdient“ werden. Die bodenständige Kost schmeckt uns und stillt auch den grössten Hunger. Eine an den andern Tischen sitzende Geburtstagsgesellschaft hat neben der guten Laune einen Alleinunterhalter mitgebracht. Er trägt äusserst kurze, lederne Hosen und bringt mit seiner Handorgel und flotten Sprüchen eine tolle Stimmung in die Bude.
Um den Rückweg zeitlich zu verkürzen haben wir unten im Dorf Schlitten gemietet. Die anfänglich von einigen unserer Gruppe geäusserten Bedenken, die Strasse sei zu flach und es würde deshalb nicht „laufen“, verfliegen sofort. Kaum aufgesessen erreichen wir ein hohes Tempo. Wir brauchen die Füsse nicht zum Schieben, sondern während der ganzen Fahrt zum Bremsen.
René Kuch

Sellrain – Freitag, 19. März 2010
Wir verabschieden uns von unseren freundlichen Gastgebern und starten zu unserer letzten Skitour. Heute, an Willi’s Geburtstag ist, wen wundert’s, wiederum Kaiserwetter angesagt. Am Fuss der Staumauer des unteren Stausees von Kühtai auf 1880 m ziehen wir die Felle auf. Oben auf der Staumauer angelangt geht’s leicht ansteigend dem Sommerweg entlang gegen Südwesten durch den Zirbenwald in das Mittertal hinein. Eine schmale Stelle erheischt besondere Vorsicht, geht es doch fast senkrecht hinunter. Nun wird das Gelände zusehends offener und der Wald lichtet sich. Über Alpweiden führt uns die Spur sanft ansteigend immer näher der imposanten Bergkulisse entgegen, die das Tal abschliesst. Willi erspäht schon mögliche Tourenziele für nächstes Jahr. Nach der ersten Rast geht es nun steiler und schweisstreibend auf eine Kuppe. Dort, auf 2440 m beraten wir wie weiter. Da es nun Richtung Hintere Karlesspitze wesentlich steiler und der Schnee immer weicher würde, beschliessen wir, die Abfahrt in Angriff zu nehmen und unterwegs noch die warme Frühlingssonne zu geniessen. Wie schon die ganze Woche, sucht Willi für uns wieder die Hänge mit den besten Schneeverhältnissen aus. So ist die letzte Abfahrt abermals reiner Genuss! Wir beschliessen unsere Tourenwoche bei einem kühlen Drink auf einer Sonnenterrasse. Ganz herzlichen Dank an Willi für die umsichtige und kompetente Tourenleitung. Wir freuen uns schon jetzt aufs nächste Mal!
Peter Staub

Anhang des TL:
Ganz herzlichen Dank der tollen Gruppe und den netten Gastgebern. Nebst vielen neuen und hübschen Skitourenzielen sind vor allem die Teilnehmer schuld, dass ich nächstes Jahr eine Wiederholung anbieten werde!

BerichterstatterIn
Ruedi, Lilo, Kurt, René und Peter