Schwarzwald (W/B/T2) Willi Streuli

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum6.6.12
Enddatum8.6.12
Anmeldeschluss31.5.12
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df35-d398-4cc1-8c67-0006ac120019
Beschreibung

6.6.2012-8.6.2012 [Mi-Fr]

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Agnes und Peter Staub Heidi und Hanspeter Rohrer Albrecht Schmid

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Mittwoch, 6. Juni 2012: Peter Staub
Bei leichtem Regen gibt’s zum Auftakt im Restaurant Rössle in Aitern (Nähe Schönau) Kaffee mit Wurstbrot anstelle von Gipfeli, es ist ja auch schon bald 10 Uhr. Willi hat geplant, von Aitern aus den Weg unter die Füsse zu nehmen, stattdessen geht’s trocken im Auto zum Parkplatz der Belchenbahn. Mit Windjacke oder Regenschirm starten wir unsere heutige Wanderung. Bald schon vertreibt der aufkommende starke Wind die Regenwolken. Auf dem Belchengipfel (1414 m) bleibt uns leider nur die nähere Fernsicht vergönnt. Die Schweizer Berge sind in Wolken gehüllt. Nach dem Fotoshooting geht’s durch lichten Wald steil hinunter zum Wiedenereck. Während wir im Bergrestaurant einen feinen Lunch geniessen, geht die nächste Regenfront vorüber. Gestärkt ziehen wir (ohne Regenschutz) weiter. Mächtige alte Bäume säumen den Weg. Willi fordert uns noch etwas und wählt eine Zusatzschlaufe ins nächste Seitental. Bald geht’s weglos weiter, die Förster haben Bäume geschlagen, die kreuz und quer liegen und über die wir klettern. Das Gelände ist steil und erfordert unsere Aufmerksamkeit. Bald erblicken wir im Talgrund Wieden, den Ort, wo wir nächtigen. Im gemütlichen Bauernhaus Alpenblick wird uns das reichhaltige Nachtessen serviert. Nachher erkunden wir noch die kleine Ortschaft mit dem schön gelegenen Friedhof.

7. Juni 2012: Heidi und Hanspeter
Pünktlich um 8.30 verabschieden wir uns von Gastgeberin Heidi und wandern frisch gestärkt los, einem rauschenden Bächlein entlang, talaufwärts durchs Spitztobel. Imposante, riesige Buchen beeindrucken uns. Willi voraus, der uns wie gewohnt seine Kartenlesekunst beweist. Auf einsamen Wegen gelangen wir auf den Franzosenberg und hoch über Muggenbrunn weiter zum Köpfle. Das Wetter war eindeutig besser angesagt, als es tatsächlich ist, aber die Sonne zeigt sich doch hin und wieder. Hügelauf, hügelab, über Alpweiden und durch viele Wälder (schliesslich sind wir hier im Schwarzwald) geniessen wir die schönen Ausblicke in verträumte Täler und einsame Weiler mit ihren schönen Bauernhäuser. Zuerst einsam, aber je näher wir zum Passübergang Notschrei kommen, begegnen wir anderen Wanderern und Bikern. Mittagsrast gibt’s auf der Terrasse vom Restaurant Notschrei und was für ein Halloo: wir bekommen Champagner serviert. Grund ist ein Geburtstag – von wem, verraten wir nicht.
Der Notruf ist ja jedem bekannt, aber wie kommt ein Pass zum Namen Notschrei? Der Kellner klärt uns auf: 30 Jahre lang (1819 – 1849 – siehe Wikipedia) in einer tiefen Wirtschaftskrise verlangten die Dörfer im Wiesental nach einer Strassenverbindung nach Freiburg. Aus tiefer Not schreien sie, bis die Regierung endlich ein Einsehen hatte, und die Strasse baute. Das 4-Sterne-Hotel auf der Passhöhe kam dann später und noch später, dafür zahlreich (!) kamen die Töffs.
Nach einem Regenguss, der uns aber auf der gedeckten Terrasse nicht stört, geht’s weiter, zum Teil über den Fernwanderweg und dann in einem grossen Bogen runter nach Todtnauberg.
Bei schönstem Sonnenschein erreichen wir das Hotel Försterhaus, unsere Unterkunft für die Nacht. Im Gartenrestaurant geniessen wir Kaffee und Kuchen (selbstverständlich Schwarzwäldertorte – gemäss Wirtin die beste im ganzen Land), aber kaum haben wir die Zimmer bezogen, donnerts, und ein Gewitter folgt dem nächsten. Besorgt schauen wir uns an – wie wird das Wetter morgen? Aber zuerst lassen wir uns mit einem feinen Nachtessen verwöhnen, begleitet von launigen Sprüchen des Wirts und serviert von seiner humormässig ihm nicht nachstehenden Frau. Schön war der Tag, anstrengend aber für alle ein Erlebnis.

Freitag, 8.6.2012 / A. Schmid
Beim Blick aus dem Fenster zeigt sich am Freitag morgen, wie stark der Sturm in der Nacht gewütet haben muss: Mehrere Plasticstühle aus der Gartenwirtschaft sind ‚über Bord’ geworfen worden und den Abhang hinuntergekollert. Nichts desto trotz geniessen wir im Försterhaus auf Todtnauberg ein reichhaltiges Frühstück und überlegen uns, ob wir vielleicht zwischen den immer wieder kübelweise niederprasselnden Regenschauern doch noch den Aufstieg zum Feldberg wagen können. Nach einer Stunde Wartezeit und ohne Aussicht auf Besserung ist der Entscheid getroffen: Wanderung hinunter nach Todtnau und anschliessend per Bus zurück zu unseren Fahrzeugen bei der Belchen Bahn. Wir wählen den Weg entlang dem Todtnauer Wasserfall, mit 97 Metern der höchste Naturwasserfall Deutschlands. Der vollständig naturbelassene Wasserfall steht seit Juni 1987 unter Denkmalschutz und gehört zu den 10 schönsten Naturdenkmälern Deutschlands. Pünktlich bringt uns der Bus von Todtnau via Utzenfeld / Aitern wieder hoch zu unserem Ausgangspunkt der Tour, der Talstation der Belchen Bahn. Nach einem Abschiedstrunk im dortigen Restaurant nehmen wir die Rückfahrt unter die Räder und sind bereits am frühen Nachmittag wieder zu Hause. Herzlichen Dank, Willi, für die drei schönen und abwechslungreichen Tourentage.

BerichterstatterIn
Teilnehmer