Schilt 2299 m (S/B/WS) Jörg Schwarz

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum31.1.10
Enddatum31.1.10
Anmeldeschluss27.1.10
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3b-219c-438b-a6a5-0006ac120019
Beschreibung

31.1.2010 [So] Von der Busstation Mullern ob Mollis GL gelangen wir mit dem Skilift zur Fronalp Mittelstafel 1584 m.

Der Aufstieg von gut 700 Höhenmeter zum Schilt wird ca. 2 Stunden dauern.Bei guten Schneeverhältnissen bis in tiefere Lagen wählen wir die Abfahrt Richtung Alp Mürtschen bis ca. 1560m. Von hier führt uns ein kurzer, steiler Aufstieg von gut ½ Std. nach Robmen 1750m. Der zweite Teil der Abfahrt über insgesamt 1700 Höhenmeter führt uns via Alp Meerenboden – Hüttenberge nach Obstalden 685m.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Lilo Bigler Kurt Bucher Guido Giusti Alfred Hodel Monika Hodel René Kuch Doris Schwarzenbach
Verhältnisse
schöner, eiskalter und sonniger Morgen / ab Mittag bewölkungsaufzug und ab ca. 15 Uhr leichter Schneefall. ca. 30 - 50 cm pulvriger Neuschnee

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08.15 Uhr ist Treffpunkt am Bahnhof Näfels-Mollis. Wir müssen uns etwas sputen, denn der Bus nach Mullern will fahren. Mit einem kleinen und einem grossen Skilift geht’s hinauf zum Fronalp Mittelstaffel 1584 m. Das Wetter ist gut, aber eisig kalt. Nun heisst es Felle aufziehen. Der heimliche Wunsch von Jörg Schwarz (Blacky) unserem Tourenleiter wird nicht erfüllt. Es gibt noch keine Spur auf den Schilt. Also heisst es ca. 30…40 cm Neuschnee spuren. Dies ist natürlich eine sehr anstrengende Arbeit. Aber die Spitze wird immer wieder ausgewechselt und diese sind die einzigen, die in der nächsten Stunde schon richtig warm bekommen. Da heute die Lawinengefahr erheblich ist, muss die Route gut überlegt werden. Blacky hat dies im Griff. 2 Paare hinter uns haben es gar nicht eilig zu uns aufzuschliessen. Sie machen immer auch Pause, wenn wir Pause machen ! Erst weit oben sind sie bereit auch etwas Spurarbeit zu leisten. Trotz der Sonne die uns sanft berührt, bleibt es kalt, so dass wir auf dem Gipfel, den wir um 12 Uhr erreichen, keine eigentliche Rast machen.

Wir müssen uns nun entscheiden fahren wir vorne ab auf den Glarnertalboden oder hinten hinunter Richtung Walensee. Blacky schlägt wegen den Verhältnissen die erste Variante vor. In Richtung Walensee gibt es keine Spur. Aber bis wir die Felle versorgt und die Schuhe angezogen haben, gibt es eine. Ein Paar aus Winterthur hat sich für diese Route entschieden. Während Richtung Glarnerland Nebel aufzieht, ist die Sicht Richtung Mürtschenalp besser. Diese 2 Punkte lassen Blacky umstimmen und er schlägt jetzt vor, auch diese Abfahrt zu wagen. Niemand ist dagegen; wir vertrauen unserem Tourenleiter. Stiebender Pulverschnee ist nun der Lohn für den strengen Aufstieg. Fantastisch ! Bald haben wir das Paar eingeholt, denn es wird jetzt flacher. Man muss sogar auf der Abfahrt wieder spuren. Das Paar übernimmt ein Stück weit diese Arbeit. Unten in der Mürtschenalp sehen wir die steilen Hänge, die wir in einem ca. 300 m hohen Gegenanstieg bewältigen müssen. Sie auf der Normalroute zu durchqueren wäre sehr gewagt. Die Hänge zur Linken sind steil und vor wenigen Tagen haben sich oben Schneebretter gelöst. Auch „Wumm“-Geräusche vernahmen wir vorhin. Vorsicht ist geboten. Darum will Blacky möglichst direkt in offen bewaldetem und mit einem grossen Felsbrocken durchsetzten Gebiet nach Robmen aufsteigen. Aber da es hier auch steil ist wartet wieder eine sehr mühsame Spurerei auf uns. Vor allem Blackys und Guidos Oberschenkel dürften sich morgen bemerkbar machen. Allen die heute tüchtig spurten (es hatte auch Frauen dabei) sei an dieser Stelle extra gedankt.

Nach diesem „Chrampf“ hinauf nach Robmen 1750 m, der auch Zeit kostete, liegen nun wieder schöne, pulvrige Hänge über Merenboden und Hüttenberge nach Obstalden, ob Filzbach, vor uns. Schon vor einer Weile hat es zu schneien begonnen. Rechtzeitig vor der einbrechenden Dunkelheit erreichen wir um 17.15 Uhr Obstalden. Da das Postauto vor 10 Minuten abgefahren ist, gibt es nun den wohl verdienten Trunk, bevor es mit dem nächsten Postauto zurück zum Bahnhof Näfels-Mollis geht, wo unsere Autos stehen. Jörg bzw. Blacky möchten wir alle sehr herzlich danken, dass er uns, durch sehr kluge Routenwahl, ganz und unversehrt, bei diesen Verhältnissen hinunter gebracht hat. Dies ist alles andere als selbstverständlich, vernehmen wir doch in den Nachrichten im Auto, dass heute auf der andern Seite des Walensees ein Schneeschuhläufer vor den Augen seiner Begleiterin in einem Schneebrett den weissen Tod gefunden hat.

BerichterstatterIn
Kurt Bucher