Schesaplana 2964 m (AW/B/T5) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypAlpinwandern (T4-T6), Sektion
Startdatum9.8.08
Enddatum11.8.08
Anmeldeschluss8.8.08
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3e-9c58-4a67-9ef9-0006ac120019
Beschreibung

9.8.2008-11.8.2008 [Sa-Mo] In diesen 3 Tagen überqueren wir den Rätikon beginnend bei Fanas (Grüsch)in Prättigau und endend in St.Antönien mit der Besteigung der Schesaplana 2964 m und der Sulzfluh 2848 m Übernachtet wird in der Schesaplana und Carschina-Hütte Tagesmärsche von 4-8 Std., max. 8 Teilnehmer(T2-T5)

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Franco Poletti, Tourenleiter Liselotte Bigler Karin Brändli Kurt Bucher Peter Hausmann
Verhältnisse
Sa Vo: bewölkt, Nebel, Wege nass, Na: zunehmend schön So: schön bis leicht bewölkt Mo: schön bis leicht bewölkt

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Samstag,9.Aug.2008,SASSAUNA 2307 m–SCHESAPLANAHÜTTE SAC1908 m
Berichterstatterin: Karin Brändli
Das regnerische Wädenswil verlassen wir um 8:32. Mit Zug nach Schiers, per Postauto nach Fanas, mit Seilbahn nach Eggli 1709 m. Ich staune über den lockeren Hüttenaufstieg, liegt doch unser Ziel, die Schesaplanahütte, nur auf 1900 m. Vom Nebel umhüllt marschieren wir los. Bald erreichen wir die Abzweigung zum Sassauna/ Fanaserberg, welchen wir kurz entschlossen ansteuern. Die 300 Höhenmeter sind bald überwunden, die Wolken lockern sich auf und unsere Umgebung gibt sich bruchstückhaft zu erkennen. Zeit für eine Stärkung. Franco muss sich ein paar dumme Sprüche anhören lassen anlässlich seiner neuesten Errungenschaft: ein Plastikbehälter in Bananenform, worin diese leicht verletzbare Frucht unversehrt im Rucksack transportiert werden kann…
Der steile Abstieg gestaltet sich auf dem weichen rutschigen Boden als ziemlich mühsam. Auch der weitere Weg, ein auf und ab, ist vom vortägigen und nächtlichen Regen sehr schlammig, Schlürfgeräusche begleiten uns, und bei jeder Überquerung eines Baches reinigt Franco seine Schuhe mit grosser Sorgfalt. Peter lässt sich diese Arbeit sparen, wechselt dafür kurz vor der Hütte lieber die Hosen, um akzeptabel sauber zu erscheinen. Um 16:45 Uhr erreichen wir die Hütte und stellen mittels GPS fest, dass wir doch über 900 Hm zurückgelegt haben…
Die Wolkendecke hat sich aufgelöst, wir bestaunen das Bergpanorama, putzen am Brunnen unsere Schuhe, geniessen das Nachtessen (ohne Dessert) und legen uns später schlafen. Wir liegen Parterre in der Dependance, mitten im Raum eine Treppe die hinaufführt, und während der ganzen Nacht pendeln Personen von den Betten in den Stöcken über uns nach draussen zu den Sanitären Anlagen und zurück. Als es ruhig wird, ertönt der Wecker…

Sonntag,10.Aug.2008,SCHESAPLANA 2964 m-GARSCHINAHÜTTE 2221 m
Berichterstatter: Peter Hausmann
Dein Tag beginnt mit……
Bisi machen in den frühen Morgenstunden. In früheren Jahren hat man in den SAC Hütten diese Gelegenheit benutzt um den prächtigen Sternenhimmel zu bestaunen. In den meisten Hütten muss man heute nicht mehr ins Freie gehen und so war es auch in der Schesaplana Hütte. Dies wollte ich mir trotzdem aber nicht entgehen lassen und es hat sich auch gelohnt, ein prächtiger wunderschöner Sternenhimmel, wenn da nur nicht die heutige Modernisierung mitgespielt hätte! Durch den Bewegungsmelder wurde sofort das Aussenlicht eingeschaltet und der eindrucksvolle Effekt war durch das Licht natürlich getrübt!!
Frühstück war erst um 06.30 Uhr angesagt. Dank Francos Bemühungen konnten wir dann als erste einige Minuten früher das Frühstück einnehmen und schon vor sieben Uhr waren wir unterwegs durch den felsigen Weg zum Gipfel des Schesaplana. Eine Gemse mit ihren zwei Jungen zeichnete ein wunderschönes Silhouettenbild am morgendlichen blauen Himmel. Nach 2 ½ Stunden standen wir bereits auf dem Gipfel, welcher bereits von einigen Alpinisten von der österreichischen Seite her erklommen worden war. Unser Tourenchef wollte uns unbedingt eine Runde spendieren. So blieb uns wohl nichts anderes übrig als Richtung Totalp Hütte abzusteigen. Es hat sich gelohnt, vielen Dank. Weiter ging’s über die Gamsluggen und bald waren wir wieder zurück auf Schweizerboden.
Unser nächstes Ziel war in Sicht, jedoch noch in weiter Ferne, aber nicht allzu hoch und trotzdem ging’s auf und ab und manche Rippe war zu umgehen bis wir in der elften Wanderstunde die Garschinahütte erreichten, zeitweise auf dem wunderschönen Prättigauer Höhenweg und wohl bemerkt, nicht immer auf dem von Franco minuziös vorbreiteten gelben Pfad.
Dein Tag endet mit:
Einem vorzüglichen Nachtessen, serviert im Freien!! und von einem aufgestellten jungen Hüttenteam, dazu ein hervorragender spanischer Toro Wein.

Montag 11.Aug. 2008,SULZFLUH 2817 m-TILISUNAHÜTTE ÖAV 2208 m
Berichterstatter: Kurt Bucher
Nach dem Frühstück um 06.30 Uhr nahmen wir Abschied von der schönen Carschuna-Hütte SAC 2221 m und starteten um 7 Uhr zu unserer 3. Tour.
Lilo hatte nach ca. 15 Min. die wichtige Entscheidung zu treffen, ob sie mit ihren schmerzhaften Blattern mit auf die Sulzfluh aufsteigen, oder ob sie den Abstieg nach Partnun machen wollte. Die tapfere Frau entschied sie steige mit uns auf. Dies freute uns sehr, die Schmerzen musste sie allerdings selber ertragen.
Es ging nun steil über Fels- und Geröllhalden das wilde Gemschtobel hinauf. Der Schweiss tropfte nur so von der Stirn. Die 5 Schneehühner die in nächster Nähe vor uns umher spazierten, beeindruckte dies allerdings wenig. Um 10 Uhr standen wir oben beim Gipfelkreuz, gratulierten einander und genossen die wunderbare Aussicht. Piz Palü, Piz Bernina, Piz Roseg und noch viele mehr grüssten von weitem. Das Wetter war noch gut und die gegen Abend angekündigte Front noch nicht in Sicht. Nach kurzer Stärkung war eine weitere Entscheidung fällig: machen wir die weit ausholende Höhentour der Landesgrenze entlang zur Tilisunahütte ÖAV 2208 m, dann über das Tilisunafurggli 2249 m zum verträumten Partnunseelein 2103 m (alles gemäss Francos-gelber-Route) oder steigen wir direkt nach Partnun ab? Wir entschieden uns für die schönere, aber wesentlich längere 1. Variante. Es war gerade Mittagszeit, als wir die Tilisunahütte erreichten. Die Sicht hinunter zum Tilisunasee war grandios. Hätten wir es nötig gehabt, wir hätten uns unter den Sonnenschirmen blendend erholt. Aber wir hatten noch das Partnunerseelein im Programm, wo es ev. sogar noch ein kühlendes Bad geben konnte. So ging es bald wieder weiter. Nach einer halben Stunde merkte Peter, dass er bei der Tilisunahütte, dort wo so 2 bildhübsche junge Ladies sassen, sein teures Shirt hängen gelassen hatte. Natürlich wollte er es holen gehen, legte den Rucksack hin und fort war er. Karin zog es auch weg, aber auf das frühere Postauto nach Hause, wo Arbeit wartete. Auch sie liessen wir ziehen und liefen gemütlich zum Partnunseeli. Dieses lud nun wirklich zum Bade. Franco voraus, Lilo und ich bald hinten nach, genossen wir die erfrischende Abkühlung. Freilich sehr lange blieben wir nicht im Wasser, dessen Temperatur Franco, mit seinem an einem Stock befestigten Rucksackthermometer mass und das12°C anzeigte.
Nach dieser Abwechslung wartete aber schon bald die nächste auf uns. Wir liefen zuerst zum Alpenrösli wo wir 3 Männer Lilo einfach nicht zu ihrem, im Höhenmeter-Wettbewerb gewonnenen, Dessert verführen konnten. All unser Charme fruchtete nichts; Lilo hatte einfach keine Lust auf einen Dessert! Bevor wir einkehrten hatten wir uns aber noch 4 Trottinetts mit Gepäckträger gesichert. Versehen mit Helms ging’s nun von Partnun rassig, meist auf dem Gepäckträger sitzend, die grossenteils asphaltierte Bergstrasse hinunter nach St. Antönien und mit Postauto und Zug nach Wädenswil.

Franco, wir danken dir für diese 3, nicht nur im Marschtempo, rassigen und tollen Tourentage. Wir haben viel erlebt und gelacht, haben neue Eindrücke gewonnen und schöne Erlebnisse erhalten, die alle gespeichert bleiben.

BerichterstatterIn
Im Bericht erwähnt