Schafberg 2456m (S/B/L) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum2.1.15
Enddatum2.1.15
Anmeldeschluss30.12.14
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2e-0894-44ba-8fe6-0006ac120019
Beschreibung

2.1.2015 [Fr] Von St. Antönien Rüti 1461 m den Fahrweg entlang Richtung Parnun-Untersäss-Alp Carschina-Obersäss-Gipfel. Zeitbedarf (Aufstieg ca. 3 Std.) Für die Abfahrt bieten sich je nach Verhältnissen verschiedene Varianten. Max. 8 Teiln.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Brigitte Blättler, Albrecht Schmid, Adrian Stucki, Franco Poletti, Sven Kaspar
Verhältnisse
Am Vormittag schön, ab Mittag zunehmend bewölkt, leichter Schneefall. Lawinensituation erheblich. Oberhalb 1600m gut eingeschneit, Pulver.

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„Früh am Morgen drunten auf dem Bahnhof …….“ trafen wir uns, um mit dem 6Uhr 32 Zug unsere lange Anreise in Angriff zu nehmen. Nein eigentlich begann die Reise zu Fuss von zu Hause – richtig urchig! Und dann am Bahnhof hatte ich schön Zeit noch ein Billet zu lösen. Nach St. Antönien, Rüti. Nur welches von den zwei „Via“ nun bitte? Da hatte ich schon nicht mehr das Gefühl über zu viel Zeit zu verfügen und entschied mich kurzerhand für das falsche aber günstigere (was ich noch gar nicht wusste). Und der Kontrolleur hatte erbarmen mit mir – danke.

Zu fünft fuhren wir also an den Ausgangspunkt. Ich hatte eine interessante Anreise. Für mich war es meine erste Skitour als SAC- Mitglied und so hatte ich gleich die Chance 4 neue SAC- ler kennen zu lernen, das war echt spannend und ich kann mich gleich ein wenig besser orientieren in unserer Sektion. In Landquart hatten wir ein tolles Morgenrot und sowieso fast wolkenlosen Himmel. Franco hat die Tour aus Witterungsgründen vom 3. auf den 2. Januar vorverlegt, und ich glaube er hatte den richtigen Riecher. Zwar war die Lawinengefahr mit erheblich nicht gerade klein und die etlichen Schneebretter entlang der Postautostrecke stimmten mich zuerst etwas ängstlich. Angekommen an der Zielhaltestelle sah dann alles schon wieder ziemlich anders aus. Es lag zwar fast weniger Schnee als in Wädenswil aber, es wimmelte von Autos mit Schneesportwilligen auf den zig Parkplätzen in diesem Skitouren-Mekka. Hier oben sah es bezüglich Schneebretter besser aus – es waren ja auch wirklich die sehr steilen Böschungen gewesen, wo der Schnee runtergerutscht war, und wenn so viele Leute in die Berge rauf ziehen dann wird das Risiko wohl vertretbar sein – so sagte ich zu mir.
So als quasi Neuling war ich leicht angespannt alles richtig zu machen und war froh, dass ich nicht völlig hintendrein hinkte mit anziehen und parat machen. Einmal mehr hatte ich wieder zu viel Zeug mitgenommen in meinen doch nicht übermässig grossen Rucksack, ein tolles Buch für die Reise (ich hab dann auf dem Rückweg doch noch 3 Seiten gelesen und bin x-mal dabei eingeschlafen) und einen Pulli gegen die Kälte, hätte ich mir wahrlich auch sparen können. Naja es war ja die erste Skitour dieser Saison, da geht es auch ein wenig darum, wieder zu erinnern, was es so alles braucht und wie doch alles geht.

Wir sind zuerst den Fahrstrasse Richtung Partnun raufgefellt und haben dann den Fahrweg via Untersäss bis Alp Garschina Obersäss genommen. Bald kamen wir in das sonnenbeschienene Terrain und genossen die so eher seltenen Strahlen. Franco erzählte mir von etlichen möglichen Touren und auch sonst war der Aufstieg sehr kurzweilig. Es waren etliche Gruppen unterwegs, die dann zum Teil auch auf andere Gipfel zustrebten. Vom Obersäss aus zog sich die schon bestehenden Spuren durch kupiertes mit vielen Steinen durchsetztes Gelände relativ flach in Richtung Schafberg immer mit Blick auf die markante Schijenflue und Sulzfluh. Ich staunte auch nicht schlecht immer wieder Schneeschuhwanderer in diesen Höhen anzutreffen. Allgemein lag stellenweise wenig Schnee und ich dachte schon wo fahren wir bitte herunter – mit meinen neuen Skis! Immer wieder einen Halt machend stiegen wir auf bis vor dem Gipfel, wo wir nach den geplanten 3 Stunden ein Skidepot machten und über die nordöstliche Kante zu Fuss die letzten Meter zurücklegten. Brigitte verzichtete auf diesen Teil. Ich wollte mich dieser Herausforderung stellen und bin froh, dass ich es gewagt habe. Es war doch nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte. Für die restlichen Männer war es – so glaube ich – selbstverständlich den Gipfel zu besteigen. Die Aussicht war toll und der Kulminationspunkt auch ziemlich bevölkert.

Die Abfahrt, die erste dieses Jahres für einige von uns, verlief prächtig. Die neuen Skis von Albrecht und mir überzeugten und es gab ein paar nette Hänge zum verkurven. Im flacheren Zwischenteil suchten wir nochmals jedes erdenkliche Hänglein und wurden fündig. Mir machten leider meine uralten Skischuhe zu schaffen und ich bin schon gespannt ob ich mit anderen Socken und mit Einreiben der Füsse mit einer fettenden Creme nächstes Wochenende besser unterwegs bin. Auf jeden Fall nehme ich auch ein paar Blasenpflaster mit! Vom Obersäss, wo kurzzeitig sogar leichter Schneefall einsetzte, fuhren wir wiederum auf dem Fahrsträsschen ins Tal ab. Es lag zu wenig Schnee in den eher sehr steilen Hängen, was mich leicht schmerzte, weil es doch nach dem einen oder anderen tollen Schwung aussah. Aber es war besser so. Wo andere Gruppen es versuchten waren etliche Mini-Rutsche und viele Steine und Wiesenpassagen zutage gefördert worden. Unten in St. Antönien stillten wir unseren Durst oder unsere Gelüste im schönen „Stammrestaurant“ Rätia und nahmen dann um 15Uhr das sehr gut gefüllte Postauto ins Unterland. Die erste Tour ist wieder geschafft und wir sind parat für weitere. Mit St. Antönien habe ich mir einen bis anhin unbekannten Flecken Schweiz erobert, was mich immer wieder bereichert.

Danke für eure angenehme Kameradschaft und für Francos kompetente Führung. Ah ja ich fühle mich wohl im „Höhrohn“. Merci euch allen!

BerichterstatterIn
Sven Kaspar