Sarntal für Geniesser TW BGF (S/B/WS) Michael Kirsch

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum23.2.14
Enddatum2.3.14
Anmeldeschluss20.1.14
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df31-9bcc-4b48-8881-0006ac120019
Beschreibung

23.2.2014-2.3.2014 [So-So] Abfahrt: Sonntag 23. Februar
Anreise über den Brenner – Brixen – Bozen 420 km.
Heimreise am 02. März über Bozen – Reschenpass – Unterengadin – Vereina Tunnel – Wädenswil 300 km.

Tourenmöglichkeiten: Die Touren sind alle zwischen 1000 – 1200 Hm. Alle können direkt vom Hotel weg zu Fuss erreicht werden.
Jakobspitze 2741 m, Hörtlaner 2665 m, Schönjöchlspitze 2308 m, Kassianspitze 2581 m, Tellerjochspitze 2563 m, Sulzspitze 2572 m, Plankenhorn 2543 m, Plattenspitze 2432 m, Schrotthorn 2590 m

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Bergführer Franz Zürcher, Andres Walder, Brigitt Ottiker, Barbara Lepri, Annette Frommherz, Edith und Lukas Röthlisberger, Antje Feike und Sven Bittscheidt, Lea Bachmann, Kurt Bucher, Meinrad Blum, Ueli Dubach, Michael Kirsch
Verhältnisse
Viel Schnee (an den Strassen bis 2 m hohe Schneemauern), über 2'500 m deutlich geringere Schneehöhe. Altschnee mit Regen verfestigt darauf etwas vom Wind verfrachteter Neuschnee, teilweise mit Deckel, teilweise noch Pulver. Der alte Schnee ist deutlich zu erkennen, da er eine gelbliche Farbe vom Saharastaub hat. Die ersten beide Tage traumhaftes Wetter. Am Mittwoch bedeckt und deutlich wärmer.

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Bei traumhaft schönem Wetter fahren wir am Sonntag von Wädenswil via Vereina, Reschenpass und Bozen nach Durnholz im Sarntal. Im Hotel Jägerhof sind wir bestens untergebracht. Wir beginnen wie immer mit einem Apéro um 18.00 Uhr und anschliessend lassen wir uns beim Nachtessen mit Salatbuffet, Vorspeise, Hauptgang und Dessert verwöhnen. Die Weinkarte offenbart ausnahmslos ausgezeichnete einheimische Weine vom Kalterersee und dem Alto Adige.

Montag, 24.02.2014: Jakobspitze 2’742 m
Zum Start der Woche erledigen wir gerade mal den höchsten Gipfel im Gebiet. Nach kurzem Spaziergang entlang des Sees auf der spiegelblank gefrorenen Strasse geht es mit den Ski an den Füssen bei Frühlingshaften Schnee-Bedingungen auf die Angererwies hinauf. Das Wetter ist hervorragend und wir sind ganz alleine unterwegs. Vorbei am Tellerjoch erreichen wir den anspruchsvollen Gipfelgrat. Hier können alle ein erstes Mal ihr Können in Bezug auf Spitzkehren und Hochseilakt beweisen. Die Abfahrt wird für alle überraschend zum Genuss besonderer Art: Franz wählt nach kurzer Rücksprache mit dem Tourenleiter den Nordwesthang, immerhin auf rund 300 Höhenmeter durchschnittlich 35 Grad steil. Der Schnee ist gut fahrbar, muss aber als „interessant“ eingestuft werden. Im flacheren Talkessel der Seebalpe ist er dann traumhaft pulvrig und alle geniessen die Abfahrt. Zurück im Hotel sind dann Radler, Kaffee und Kuchen angesagt, bevor einige sich in der Sauna, dem Dampfbad oder dem Sprudelbad erholen.

Dienstag, 25.02.2014: Hörtlahner Spitze, 2’660 m
Exakt nach Programm haken wir den zweithöchsten Gipfel im Gebiet ab. Mit einem Tipp des Hoteliers Josef nutzen wir einen neue Waldstrasse und können so den langen Weg ins Seebalptal an der Sonne geniessen. Nur kurz müssen wir auf den Talboden und uns dem kalten Bergwind aussetzen. Im Gipfelhang ist es dann dank Windschatten sehr heiss. Auf dem Gipfel bläst ein kalter Wind und wir bleiben nur kurz, bis die obligaten Gipfelfotos gemacht, die Felle verstaut und die Schuhe für die anspruchsvolle Abfahrt geschnürt sind. Der erste Hang ist schon etwas stark verfahren, aber dann können wir bei immer besser werdender Schneequalität einem Hang nach dem anderen geniessen. Und auch ein kurzer Halt um unsere Sandwiches zu essen liegt noch drin. Wieder am Durnholzer See kehren wir beim Fischer Wirt zum Bier ein.

Mittwoch, 26.02.2014, Liffelspitze, 2’590 m
Heute ist das Wetter nicht mehr optimal, trotzdem können wir eine Skitour machen (das ist bei Franz ja normal). Anstelle der vereisten Seestrasse nutzen wir den Wanderweg am andere Ufer. Der ist gar nicht so einfach zu laufen, geht es doch dauernd auf und ab und ist zudem ziemlich rutschig. Vorbei an einem toten Reh erreichen alle das Seeende und wir steigen wie am ersten Tag zur Angererwies auf. Heute geht es dann aber auf dem Wanderweg der Kofler Alm entlang südostwärts. Kurt hat Magenprobleme und bleibt auf der Alp zurück, während wir anderen uns bei immer schlechterer Sicht dem Gipfel nähern. Ganz oben ist es ziemlich steil, wegen dem Nebel sieht man aber nichts davon. Zum Glück ist das Gipfelkreuz angeschrieben und wir sind tatsächlich auf dem richtigen Berg gelandet. Auf der Abfahrt trennen wir uns, während Michi Kurt holen geht, fahren die anderen direkter zurück zum See. Da Michi mit Kurt schon zurück ist, holt er die Gruppe mit dem Bus auf halber Strecke um den See herum ab.
Zum Apéro zeigt Franz Bilder von seinen Norwegen-Skitouren-Reisen.

Donnerstag, 27.02.2014: Durnholzer Jöchl und Schönjöchlspitze 2’308 m.
Heute ist Ruhetag und Sven begleitet Antje ins nahe Skigebiet Reinswald. Wir anderen steigen direkt vom Hotel die Südosthänge zur Hofer Bergalm und weiter zum Durnholzer Jöchl auf. Die Sonne scheint unerwartet heftig und wir schwitzen ganz schön. Auf der Penser Seite liegt Pulverschnee und wir nutzen die Gelegenheit zu einer kurzen Abfahrt bis zum Waldrand. Dann steigen wir direkt zur Schönjöchlspitze auf. Hier trennen wir uns, Franz fährt direkt vom Gipfel die steilen Südosthänge ab während fünf unverbesserliche nochmals auf der Nordseite Schwünge in den Pulverschnee ziehen. Das Vergnügen müssen sie sich mit knapp 400 Höhenmeter zusätzlichem Aufstieg verdienen. Die anschliessende Abfahrt vom Jöchl zum Hotel ist in bestem Sulzschnee.

Freitag, 28.02.2014, Pfattenspitze 2’432 m und Kassianspitze 2’581 m
Heute begleitet Kurt Antje ins Skigebiet. Zu zwölft steigen wir direkt vom Hotel aus im Nebel zur Pfattenspitze auf. Doch beim Gipfelkreuz angekommen stellen die GPS-Profis fest, dass das Kreuz gar nicht auf dem Gipfel steht. Nach kurzer Rast geht es deshalb dem langezogenen Grat entlang zum eigentlichen Gipfel, die letzten Meter ohne Ski. Es hat zwar keinen Nebel mehr, aber es ziehen viele tiefhängende Wolken herum. Anstelle der angekündigten Abfahrt über die Südwesthänge der Pfattenalp wählt Franz die wesentlich attraktivere und steilere Nordostabfahrt. Hier erwartet uns erneut Pulverschnee. Auf der Grossalpe machen wir Mittagsrast bevor wir in Richtung Fortschellscharte aufsteigen. Kurz unter der Scharte (Lea hat gerade den ersten Teil des Spitzkehren-Schleuderkurses hinter sich gebracht) drehen wir südwestwärts ab und steigen mit weiteren Spitzkehren zur Kassianspitze auf. Der Gipfelhang im dichten Nebel birgt seine Probleme, welche letztlich von allen gemeistert werden. Das Gipfelkreuz ist vor lauter Schnee kaum zu sehen. Die Abfahrt führt uns Richtung Skigebiet Reinswald zur Getrumsalp. Hier gibt es Cappucino und Apfelstrudel (mit, mit, mit!) bevor wir auf der Schlittelbahn zur Talstation abfahren.

Samstag, 01.03.2014, Schrotthorn 2’590 m
Zum Abschluss sind wir noch einmal vollzählig. Mit etwas Morgensonne laufen wir wieder einmal um den See herum und anschliessend durch das Grossalmtal hinauf. Direkt unter dem Schrotthorn geht es dann mitten durch den steilen Wald hinauf zur Innerhütten. Wir haben einen schönen Blick auf die Abfahrtsspuren vom Vortag. Nach kurzer Rast steigen wir über die langgezogenen Hänge direkt zum Gipfel des Schrotthorns an. Auf dem Gipfel bläst ein kalter Nordostwind und wir bleiben so kurz wie möglich. Die Abfahrt folgt nicht der Aufstiegsspur, sondern quert bis zur Kofleralm und erreicht hier denselben Weg, welchen wir am dritten Tag (Liffelspitze) benutzt haben. Hier ist es windstill und wir können die ausgezeichneten Sandwiches von der Hotelküche geniessen. Michi macht sich früher auf den Heimweg um den Bus im Hotel zu holen. Er schafft es, exakt zum gleichen Zeitpunkt mit dem Bus am Seeende anzukommen, als die anderen ihre Abfahrt beenden.

Am Abend des letzten Tages wird der Apéro verlängert und von Fotos und Videoaufnahmen der Woche begleitet. Anschliessend geniessen wir einmal mehr das hervorragende Essen und den guten Wein. Am Schluss des Abends setzt sich auch der Chef noch zu uns und erzählt etwas aus der Vergangenheit des Ortes.

Am Sonntag fahren wir auf der gleichen Strecke wie bei der Anreise heim. Am Vereina müssen wir eine halbe Stunde warten. Mittagessen gibt es in vereinfachter Form bei der Raststätte Bergsboden. Fast alle essen einen Morenkopf, weil dieser gegen das WC-Ticket eingetauscht werden kann.

Wir haben in dieser Geniesserwoche ca. 50 Flaschen Wein, mindestens ein Mass Bier und ein Mass Latschenlikör, sowie unzählige Radler und Cappucino getrunken und 8 Gipfel unfallfrei bestiegen mit insgesamt rund 7’500 Höhenmeter. Ende gut, alles gut, wären da bloss nicht die falschen Innenschuhe mit nach Wädenswil gereist …

Die nächste Geniesserwoche findet vom 21. – 28.02.2015 im Valle Po (Piemont) statt.

BerichterstatterIn
Michael kirsch