Safiental (S/B/WS) Willi Streuli

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum9.2.09
Enddatum12.2.09
Anmeldeschluss13.1.09
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3d-3bb8-4208-be85-0006ac120019
Beschreibung

9.2.2009-12.2.2009 [Mo-Do]

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Bucher Kurt, Ebneter Christa, Egger Ruedi, Hodel Monika, Köppli Ueli, Mäder Lisa, Ruef Brigitte, Staub Agnes
Verhältnisse
Wetter: schön, starker Wind, Schneefall, Nebel Lawinenbulletin: ganze Zeit erheblich Schneeverhältnisse: Pulver- und windgepresster Schnee Stimmung: sehr gut, sehr kameradschaftlich, heiter

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

SKITOUREN SAFIENTAL
Mo 9. – Do 12. Februar 2009

Montag 9. Februar, Anreise und Strätscherhorn 2559 m
Berichterstatter: Kurt Bucher
Um 06.32 fährt der Zug in Wädi los mit bereits 5 Teilnehmern an Bord. In Chur kommen noch 4 weitere dazu, unter anderem auch Willi Streuli unser Tourenleiter, der noch am Auskurieren einer 6 tägigen Grippe ist und am Morgen noch 37,3°C Fieber hatte. Bahn und Postautos bringen uns zu hinterst ins idyllische, mit schönen Walserhäusern durchsetzte, Safiental ins ziemlich alte, aber heimelige Gasthaus Turrahaus 1694 m.
Hier wird kurz etwas getrunken und schon geht’s auf Tour. Das Wetter ist schön und die Landschaft tief verschneit. Einen Anblick, von dem man meist nur träumt, erleben wir bereits live. Schon bald müssen wir selber spuren. Obwohl wir Willi, wegen seinem Fieber, nicht diese strenge Arbeit machen lassen wollen, lässt er sich den Einstieg nicht nehmen. Dann aber wechseln wir mit Spuren, unter Willis Anweisungen, ständig ab.
Wir kommen gut voran und beeindrucken die Gämsen, die sich nach erstem Staunen bald verziehen. Unglaublich wie sich hier Mutter Natur, mittels Wind, künstlerisch betätigte und die skurrilsten Figuren und Gegenden schuf. Bald wähnen wir uns am Meer, bald in der Wüste. In wunderbarer Stille ziehen wir Schritt für Schritt unter blauem Himmel hinauf zum Strätscherhorn 2557 m.
Nach kurzer Mittagsrast schlagen unsere Herzen höher, denn es geht an eine stiebende Abfahrt in tiefem, jungfräulichem Pulverschnee. Nur der Sturz und die Knieverletzung einer Teilnehmerin nach kaum 5 m Fahrt, trüben unser Hochgefühl. Ihr Knie wird „getapet“ und sie versucht weiter zufahren. Zum Glück ist sie eine hervorragende Skifahrerin und kann gerade hinunter „wedeln“, denn dies tut ihr weniger weh, als grössere Bögen mit seitlichem Kraftaufwand zu machen. Bravo Brigitte, das hast du gut und tapfer gemacht. Wir geniessen dieses stiebende Vergnügen in diesem super leichten Pulverschnee von oben bis unten ausserordentlich. Unten angekommen ist für uns schon klar, mag kommen was will, es hat sich, trotz schlechter Wetterprognose, bereits gelohnt auf diese Tourentage zu gehen.
Nach einem feinen, reichlichen Nachtessen legen wir uns glücklich und zufrieden ins weiche Bett, aber nicht ohne unsern beiden Patienten recht gute Besserung zu wünschen. Beide können dies gut gebrauchen, auch Willi, der nun wieder 39,3°C Fieber hat. Danke Willi für deinen Einsatz trotz Fieber. Dies war eine gut ausgesuchte Tour.

Dienstag, 10. Februar, Übungen Lawinenverschüttensuche und kleine Tour
Berichterstatter: Ruedi Egger
Die ganze Nacht und am Dienstagvormittag stürmt und schneit es. Wir geniessen deshalb das Frühstück ausgiebig. Anschliessend steht eine Lawinentheoriestunde mit Willi auf dem Programm. Wir erhalten wichtige Hinweise zur LVS-Suche, Hangbeurteilung usw. Inzwischen hat sich die Wetterlage beruhigt. Im Freien üben wir nun den praktischen Teil der LVS-Suche.
Nach dem Mittagessen zeigt sich sogar die Sonne wieder. Wir kleben die Felle auf unsere Skis und steigen, ab Turrahus, etwa eine Stunde aufwärts. Die Schneeverhältnisse haben sich innert 24 Stunden total verändert. Der gestrige Pulverschnee ist nun windgepresst. Die Abfahrt ins Tal wird aber von Allen problemlos und besser als erwartet gemeistert. Kurz vor dem Turrahaus meldet Willi einen supponierten Lawinenniedergang und wir haben nochmals Gelegenheit mit unseren LVS-Geräten zu üben.
Der Tag klingt aus mit einem feinen Nachtessen und einer Jasspartie.

Mittwoch, 11. Februar, Jassvormittag und Spaziergang im hintern Safiental
Berichterstatter: Ueli Köppli
Lawinenbericht erheblich bis gross !
Nach gemütlichem Morgenessen wurden einige komplizierte Rechtsfälle gelöst und nachher gejasst. An eine Skitour dachte niemand gross, da auch noch der Nebel sich in die Berge schlich.
Nach einer kleinen Stärkung brachen wir zu einem Spaziergang auf Richtung Thalkirch und besuchten das wunderschöne Kirchlein.
Ruedi markierte als solchen den Kirchenrat auf dem entsprechend geschnitzten Stuhl, Brigitte war Nummerngirl für die Bekanntgabe der allenfalls zu singenden Lieder, während Ueli sein
Lieblingsspruch, Philipper 4, 7 (Und der Friede Gottes, der allen Verstand überragt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.) aus einer alten Zwingli-Bibel vorlas.
Nachher gab es noch eine LVS-Uebung, welche als äusserst attraktiv bezeichnet werden kann, denn dem zu suchenden LVS war eine Schokolade beigefügt, gestiftet von Christa.

Donnerstag, 12. Februar, Schlüechtli 2283 m und Rückreise
Berichterstatterin: Agnes Staub
Blauer Himmel, die Strasse ist geräumt, der Tag beginnt verheissungsvoll. Willi hat für heute den Aufstieg von Tenna aufs Schlüechtli geplant. Die vorgesehene rassige Abfahrt vom Schlüechtli hinunter nach Versam wird jedoch wegen der Lawinengefahr nicht möglich sein. Wir besteigen das Postauto und fahren Richtung Abzweigung nach Tenna. An den steilen Hängen suchen Steinböcke und Gemsen nach Nahrung.
Nach knapp ¾-Stunden steigen wir um ins kleinere Postauto nach Tenna. Dank der Umsicht des Tourenleiters und uns Frauen bleiben Rucksack, Ski und Stöcke unserer Herren nicht am Strassenrand bzw. im abfahrenden Postauto liegen.
In Tenna montieren wir unsere Felle und steigen im Sonnenschein Richtung Schlüechtli. Die Szenerie ist gewaltig, fast wie im Himalaja. Bereits hat jemand eine Spur gelegt, sodass wir vom strengen Spuren verschont bleiben. Das Wetter verschlechtert sich. Wir steigen bis zu einer kleinen Alphütte, etwa 150 Hm unterhalb des Schlüechtli, wo wir eine Verpflegungspause einlegen. Es beginnt immer mehr zu schneien und die Sicht wird zunehmend schlechter, sodass wir entscheiden, die Tour abzubrechen. Bei herrlichstem Pulverschnee ziehen wir unsere Spuren. Zu schnell ist der Spass vorbei. Im Hotel Alpenblick geniessen wir Kaffee und Kuchen. Dann bringt uns das Postauto auf der schönsten „Bahnhofstrasse“ der Welt mit tollen Ausblicken auf die Rheinschlucht nach Versam-Station. Der Chauffeur, ein Bulgare, schwärmt vom schönen Safiental und weiss allerlei zu erzählen. Unser Gepäck ist bereits am Bahnhof, wir besteigen den Zug. In Chur verabschieden sich die AppenzellerInnen und die Bernerinnen, wir ZürcherInnen fahren nach Wädenswil.
Vier gemütliche Tourentage sind vorbei. Leider war das Wetter nicht immer optimal und die Lawinensituation etwas schwierig. Trotzdem hat uns Willi ein tolles Programm geboten und uns umsichtig durch die Schneemassen geführt. Dafür danken wir ihm ganz herzlich!

BerichterstatterIn
Kurt Bucher