Rätikoner Höhenweg (W/B/T3) Fritz Burkhardt

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum5.8.08
Enddatum6.8.08
Anmeldeschluss29.7.08
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3e-fdcc-400f-b597-0006ac120019
Beschreibung

5.8.2008-6.8.2008 [Di-Mi] 1. Tag
Malbun FL. Abmarsch nach Kaffee ab Sareis (2000 m). Wir wandern über den Fürstin-Gina-Weg und über den Augstenberg (2359 m) hinunter zum Bettlerjoch (2108 m). Dort gibt’s den ersten Halt mit Verpflegungsmöglichkeit in der Pfälzerhütte nach 2 Stunden.
Weiter über österreichisches Gebiet zum Barthümeljoch (2288 m) und zur Gross Furgga (2359 m). Von hier am Grenzübergang A-CH überblicken wir unser ganzes Tagesprogramm. Zurück bis zum Sareiserjoch. Bereits haben wir 3 1/2 Stunden hinter un

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Claude Andres, Frank Erzinger, Fritz Keller, Peter Lüchinger, Dietrich Maiwald, Werner Schneider, Elisabeth Spring, Katja Tresselt
Verhältnisse
Dienstag: trüb, wir gehen in den Wolken mit Nieselregen, keine Sicht. Mittwoch: strahlender Sommertag mit bester Fernsicht.

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Dienstag, 5. August
Trotz Regen in der Nacht und noch tief hängenden Wolken sind alle gemeldeten Teilnehmer am Bahnhof. Also, lassen wir uns nicht abhalten und starten frohgemut. Ab Triesenberg gehts hinauf und hinein in die Wolken. Kein Blick hinunter ins Rheintal und hinüber zum Alvier ist uns vergönnt. Pünktlich kommen wir in Malbun an und das obligate Kaffee-Gipfeli steht im Hotel Turna bereit. Dann gehts mit der Sesselbahn
hinauf aufs Sareiserjoch. Bereits sind wir auf 2000 m Höhe angelangt und haben unsere Beine noch nicht mal gross betätigt. Doch das wird sich nun ändern.

Jetzt sind wir auf dem Fürstin Gina Weg. Der wurde zu Ehren der 1989 verstorbenen und sehr verehrten Landesfürstin hier in Lichtenstein so benannt. Eingehüllt von den Wolken marschieren wir nun auf dem ‚erlauchten Weg‘. Nicht mal ein Blick in den Nenzinger Himmel ist uns vergönnt. Hinauf führt
unser Weg zum Augstenberg auf 2360 m und dann sofort wieder hinunter zur Pfälzerhütte. Natürlich machen wir einen Halt und genehmigen uns eine warme Suppe. Es hat noch andere Gäste, die auch auf besseres Wetter hoffen. Unser Claude betätigt sich als Wetterprophet. Ab 14 Uhr scheint die Sonne, wagt er ein mutiges Wort. Wir werden ja sehen. Doch um 14 Uhr sind wir bereits vom Nieselregen aus den Wolken um uns angehaucht. Dafür sehen wir heute all die schönen Blumen am Weg und die blühen auch bei trübem Wetter. Zügig kommen wir am Barthümeljoch vorbei und steigen hinauf zur grossen Furgga 2359 m. Von hier hätten wir einen Überblick auf unsere Tagesstrecke; zurück bis zum Sareiserjoch und vor uns einen Blick bis zur Schesaplanahütte. Hätten… wenn unser Prophet sich als wahrer Prophet erwiesen hätte. Doch plötzlich sehen wir durch ein Wolkenloch in der Ferne unser Tagesziel. Nein, nein es ist keine Fatamorgana; es ist tatsächlich die Schesaplanahütte. So wird der Abstieg der immerhin 400 Höhenmeter beträgt doch immer wieder mit dem Auflockern der Wolkendecke als aufmunterndes Zeichen gerne angenommen. Und immer heller wird der Himmel. Die Alpen-Steinrosen blühen wie in einem extra angelegten Steingarten, ein wunderschöner Anblick. Herzlich werden wir in der Hütte auf 1908 m begrüsst. Es ist Ferienzeit, deshalb hat es viele Touristen. Wir freuen uns am guten Nachtlager, der vorbildlichen WC und Waschanlage. So können wir die nassen Kleider und Schuhe erst mal ausluften und aufhängen und hoffen, dass uns morgen die Sonne scheint.

Mittwoch, 6. August
Tatsächlich, ein wolkenloser Himmel! Herz was willst du noch mehr? So starten wir nach dem Frühstück um 7 Uhr, denn heute ist die Tagesdistanz mit 7-8 Stunden doch anfoderungsreich. Zügig kommen wir voran und sind nach gut 2 Stunden über Golrosa bereits auf dem Cavelljoch 2239 m. Hier legen wir die erste Pause ein. Unter uns ist auf österreicher Gebiet der Lünersee. Hinter uns erhebt sich die Schesaplana und vor uns die Kirchlispitzen. Weit in der Ferne können wir die Carschinahütte ausmachen, bis dorthin wollen wir weiter auf der Via Alpina, einem Wanderweg der von Slowenien bis nach Monaco durch alle 8 Alpenländer führt. Doch zuerst geht’s um die Kirchlispitzen und dann hinunter zum Schweizertor auf 1930 m. Immer auf und ab. So steigen wir wieder hinauf und umrunden Heidbüelganda und Mittelganda immer am Fusse der Drusenflue. Bereits ist 12 Uhr vorüber bis wir um die letzte Ganda herum kommen und endlich die Carschinahütte und hinten im Bergkessel das Drusator erblicken. Doch auch jetzt sind es immer noch ca 1 1/2 Stunden bis zur Hütte. Ein hartes Stück Wander-Arbeit ist es den ganzen Rätikon auf der Südseite zu umwandern. Jetzt hat auch der letzte Teilnehmer unserer Gruppe begriffen, warum es in der Ausschreibung hiess; erhöhte Anforderung! Deshalb sei an dieser Stelle einem jeden Wanderkameraden ein grosses Lob gezollt. Dies gilt ganz besonders unserm Frank mit 83 Jahren und unserm Werner, mit Beinprothese! mit 82 Jahren. Auch unserm Berhard Mantel 85 jährig, der beim Rekognoszieren die ganze Strecke, damals noch über grosse Schneefelder, mitlief.

Um 13.30 sind wir in der Carschinahütte 2236 m. Jetzt gibts endlich einen Durstlöscher und Ruhe für die Beine. Neu gestärkt nehmen wir das letzte Stück unserer Wanderung in Angriff. Der Sulzflue entlang und hinunter nach Partnun auf 1800 m. Hier besteigen wir das Alpentaxi und fahren hinaus nach St. Antönien. Wir ersparen uns dabei 6 km Asphaltstrasse. Mit dem Postauto gehts wieder hinab nach Küblis und mit der Rätischen Bahn bis Landquart. Von dort per SBB nach Wädenswil, das wir um 19.27 Uhr erreichen.

BerichterstatterIn
Fritz Burkhardt; Bilder C. Andres, F. Keller