Praxmar A TW (S/B/WS) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum12.3.16
Enddatum19.3.16
Anmeldeschluss8.1.16
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2b-d53c-4c2a-975e-0006ac120019
Beschreibung

12.3.2016-19.3.2016 [Sa-Sa] Praxmar 1700 m in Sellrain (Paralleltal Südlich vom Inntal westlich von Innsbruck) ein Weiler in Mitte der Stubaier Alpen war und ist immer noch ein Eldorado für Tourenskifahrer.Unser Base Camp ist das Familien geführte Berggasthof Praxmar das bei mir immer noch in gute Erinnerung ist.

(Diese Woche ist belegt: Warteliste)

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Franco Poletti, Mäni Blum, Margrit und Heinz Effinger (Gäste), Peter Hausmann, Beatrice und Fredy Rähle, Monika und Hansruedi Schlegel.
Verhältnisse
Erste zwei Tage Nebel, Lawinenstufe 3, Rest der Woche Lawinenstufe 2. Dritter Tag bewölkt – Schneefall, Rest der Woche wolkenlos. Südhänge knappe Schneelage, Nordhänge ganze Woche Pulverschnee. Besonderes: zwei Teilnehmer konnten den 60. Geburtstag feiern!

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Samstag 12.03.2016 Anreisetag, Franco.

Wir fahren individuell über Feldkirch-Arlbergpass. Im Hotel Restaurant Valluga in St. Christoph treffen wir uns zum Mittagslunch. Weiter geht es über die S16 nach Landeck, A12 Inntalautobahn Richtung Innsbruck und Ausfahrt Zirl-Ost ins Sellraintal-Gries-Praxmar. Wir beziehen unser Quartier im Familien Alpengasthof Praxmar wo wir die ganze Woche stationiert sind. Dank der ausgezeichneten Lage, Sackgasse auf 1’700m können die Skier vor dem Haus an und abgeschnallt werden. Es herrscht am Samstag Hochbetrieb, 100 Skitourenfahrer übernachten hier über das Wochenende aber die Wirtsleute nehmen es gelassen. Ein Teilnehmer steuert die Bar an wo die Seniorwirtin ihm in die Augen blickt und sagt „jessas, der Buab hot en Durscht“! Ab Sonntag ist es dann ruhig und gemütlich. Unsere Gruppe ist herzlich willkommen bei der Familie Melmer und ihrem Team. Schweizer schätzt man hier…;-)

Sonntag 13.03.2016 – Schönbichl 2260 m und Kogl Alm 2150 m, Fredy & Beatrice.

Nach reichhaltigem Frühstück starten wir um 08.45 beim Alpengasthof Praxmar auf 1’700m zu unserer ersten Skitour. Franco erklärt uns die Aufstiegsroute Richtung Lampsenspitze. Eigentlich kann er uns ja erklären was er will, ob’s stimmt oder nicht sehen wir nicht… schon nach 200m hat uns der Nebel umhüllt. Nebst leichtem Schneefall kommt weiter oben auch noch ein kalter Ostwind auf. So kommt ein mannshoher Steinmann auf 2260 m Höhe gerade gelegen die Tour abzubrechen. Die Abfahrt im frischen Pulverschnee ist dann besser als erwartet. So sind wir zur Mittagsrast bereits wieder im windgeschützten Alpengasthof. Die Wirtin hat’s gefreut!

Am Nachmittag steigen wir nochmals auf zur Kogl Alm auf 2’150m. Hier ist wegen des Nebels auch wieder Schluss. Dank des Rodelweges der bis zur Alp hinauf führt gibt es wieder eine rassige Abfahrt ins Tal hinunter. Mit Gipfel und Aussicht war heute nichts. Das tut der Stimmung keinen Abbruch und im Alpengasthof fühlen wir uns wohl und bestens aufgehoben.

Montag, 14.03.20165 – Juifenalm 2170 m – Fredy & Beatrice.

Mit dem Postbus fahren wir ca. 10 min. talauswärts. Beim Abzweig zur Juifenalm hält der freundliche Busfahrer unplanmässig für uns an. Peter eilt schnell hinaus, lädt alle Ski aus, der Bus kann weiter fahren. Kaum ist er verschwunden wird Peter weiss wie der Schnee…He, mein Rucksack! Der fährt alleine weiter Richtung Kühtai-Innsbruck. Kein Problem Peter, kannst von uns Proviant und Getränk haben. Doch im Rucksack sind Jacke, Mütze, Brille, Handschuhe, Portemonnaie, LVS…oh schi…! Der nächste Bus fährt in drei Stunden. Zum Glück hält eines der selten hier vorbeikommenden Autos an und bringt Peter hinauf zum Hotel wo er sein Auto hat. Für alle Fälle steckt ihm ein Kollege noch rasch € 50.- zu. Wir steigen auf zur Juifenalm und stechen dort wegen Nebel erst Mal in die Gaststube. Um 12.00 Uhr kommt ein SMS von Peter: habe Rucksack wieder. Wir steigen noch etwas weiter auf aber auf unserer Talseite bleibt der Nebel hängen. Also geht’s erst auf schönen Pulverschnee Hängen und dann auf der Rodelbahn wieder ins Tal hinunter. Dort holt uns der Praxmar Wirt mit seinem VW-Bus ab, gratis, das sei Kundenservice!

Wer jetzt glaubt Peter sei vom Tag enttäuscht der irrt! Fröhlich erzählt er uns wie er mit seinem Auto ins Tal hinunter gefahren war und In Gries erfuhr, dass der Bus mit seinem Rucksack in gut einer Stunde hier vorbeikomme. Mit den „gespendeten“ € 50.- ging er auf Shopping Tour und ins Café (in Österreich bekommt man viel für € 50.-)! Dann hinauf nach Praxmar um am Nachmittag alleine eine Skitour bei Sonnenschein und Pulverschnee zu machen. Dabei in der genussvollen Abfahrt an die Kollegen denkend die in der gegenüberliegenden Talseite im Nebel kurvten. Merke: es lohnt sich zur richtigen Zeit den Rucksack im Bus liegen zu lassen. Du kannst gemütlich shoppen, ins Café, wenn’s aufklart bei Sonne auf die Skitour und verdienst erst noch € 50.- …. ;-))

Dienstag 15. März 2016 – Westfalenhaus 2273 m, Peter.

Heute ist der Tag der Überraschungen und beim Frühstück gibt’s schon die erste: das Haus offeriert unserer Gruppe ein Glas Champagner, der Grund ist kein Geheimnis, Haru feiert heute seinen Sechzigsten. Der Wetterbericht sagt für heute am morgen noch schön und am Nachmittag Schneefall, und so ist es auch eingetroffen. Um viertel vor neun gibt’s zuerst eine kurze Abfahrt direkt vom Hotel auf der Langlaufloipe nach Lüssens wo wir unsere Felle aufziehen. Leicht steigend geht es dann weiter ins Tal bis wir nach rechts abzweigen und wohlweislich die Harsteisen montieren. Wir erreichen die Hütte 2’273m um 12 Uhr zur 2. Überraschung. Beatrice packt aus ihrem Rucksack einen St. Saphorin, 9 Gläser und einen Gugelhupf mit 6 Kerzen. Es beginnt leicht zu schneien, aber wir stossen trotzdem draussen auf unser neues Mitglied „Ü60“ an bevor uns in der Hütte die Überraschung Nr. 3 erwartet. Der Wirt deckt den Tisch obschon Franco sich erkundigt ob wir unser mitgebrachtes Sandwich hier essen dürfen. 2 riesige Platten Jause und zwei Flaschen Rotwein werden aufgetischt und zum Kaffee offeriert uns der Wirt noch eine Runde Schnaps.

Die Abfahrt ins Tal zeigt sich eher von der schwierigeren Seite, aber nicht wegen dem Alkoholkonsum sondern wegen Sicht und Schneeverhältnissen. Im Tal auf der Loipe angelangt geht es Haru zu wenig schnell und er muss seine Skis wachsen. Peter gibt seiner Enttäuschung zum Ausdruck da er glaubte der Halt wäre für einen Schluck aus seinem Flachmann bestimmt. Prompt ist auch die Überraschend Nr. 4 geglückt. Haru zückt tatsächlich einen sehr eleganten Flachmann mit einem exzellenten Rosoli. Eine halbstündige Gegensteigung führt uns gegen halb vier Uhr zum Hotel. Um halb sechs überrascht uns Franco mit der Spende zu einem Apero mit zwei Flaschen ausgezeichnetem österreichischen Weisswein. Nach dem Nachtessen folgt schon eine weitere Überraschung, es ist dies die Nr. 6. Es erscheinen 2 Tiroler Musikanten, welche uns und die restlichen Gäste für 3 Stunden aufs beste unterhalten. Es wird getanzt gesungen und geklatscht, die Stimmung ist überwältigend und wird dann auch durch eine vom Wirt offerierten Runde Schnaps unterstützt. Nach elf Uhr geht ein aussergewöhnliches Fest zu Ende, es verweilen noch die Schlegels und die Effingers, denn um Mitternacht wird noch auf den nächsten Jubilar (auch 60) angestossen und gratuliert. Herzlichen dank an allen Spendern welche zu diesem speziellen Geburtstag ihren Beitrag geleistet haben. 6 Überraschungen – 6 Kerzen – 60 Jahre Haru.

Mittwoch 16.03.2016 Lampsenspitze 2876 m, Monika und Haru.

Unsere Tour beginnt um 09.30 Uhr, nach einem ausgiebigen Frühstück mit Champagner zu Ehren von Heinz zu seinem 60. Geburtstag. Auch er wird mit den besten Wünschen als neues Mitglied „Ü60“ aufgenommen. Bei schönem Wetter steigen wir auf und erreichen die Lampsenspitze 2876 m nach ca. 4 Std. Ein herrlicher Rundblick bei wolkenlosem Himmel ist der Lohn für die Anstrengung. Zudem werden wir wieder überrascht mit einem Gugelhupf, diesmal mit Rosinen wie es Heinz liebt. Dazu den passenden Weisswein zum Geburtstag von Heinz, gespendet von Beatrice und Fredy. So hat sich der Aufstieg von ca. 1’200m erst recht gelohnt. Die rasante Abfahrt über viele Pulverschnee Hänge krönt den Abschluss der heutigen Tour.

Donnerstag17.03.2016, Zischgeles 3004 m, Mäni.

Laut Tourenprospekt ist der Zischgeles eine schöne und beliebte Skitour im hinteren Sellraintal, ein lohnender Dreitausender mit herrlichem Rundumblick und prachtvoller Abfahrt. Dies wollen wir uns heute bestätigen lassen. Der Zischgeles ist auch bekannt durch die alljährlich im März stattfindende spektakuläre „Wildsaustaffel“. Bei diesem Sportereignis stürmen begeisterte Skitourenfans – Männer und Frauen – in Vierergruppen (zwei Aufsteiger und zwei Abfahrer) auf den Berg und anschliessend geht’s in rasanter Fahrt zu Tal. Dieses Jahr musste dieses Rennen wetterbedingt abgesagt werden.

Nach dem Morgenessen starten wir ab Praxmar 1690 m um Punkt 8 Uhr und geniessen einen schönen Aufstieg in prachtvoller Umgebung. Nach rund 4 Stunden erreichen wir das Ski Depot auf 2’960m. Der Aufstieg über den Ost Grat zum Gipfel ist herausfordernd und nicht ungefährlich, da einiger Schnee liegt. Nicht alle muten sich diesen Aufstieg zu. Diejenigen die aufsteigen werden mit einem herrlichen Rundumblick belohnt. Nach der Mittagsrast beim Ski Depot geniessen wir eine schöne Abfahrt im Pulverschnee. Wie immer rasten wir nach erfolgter Abfahrt auf der Terrasse des Alpengasthofes Praxmar. Wir können noch zusehen, wie ein Helikopter der Bergrettung eine verletzte Frau an der Long Line auf den Parkplatz vor dem Gasthof bringt und von dort mit dem Privatauto weiter transportiert wird.

Freitag 18.03.2016 Schöntal 2740 m, Margrit und Heinz.

Heute hat Franco zum Abschluss unserer Tourenwoche das Schöntal angesagt. Die Schöntalspitze werden wir nicht besteigen, da im Gipfelbereich ungünstige Verhältnisse sind. Um 7 Uhr treffen wir uns zum Frühstück und um 8 Uhr ist Abmarsch ohne Felle, da wir auf der Langlaufloipe nach Lüsens fahren können. Ab Lüsens 1640 m geht es zuerst steil über den Sommerweg im Wald hinauf. Dank den Harscheisen schaffen wir das gut. Anschliessend führt uns über der Waldgrenze die gut angelegte Aufstiegsspur das Schöntal hinauf. Bei herrlichem Kaiserwetter steigen wir durch viel versprechende Skihänge hinauf bis zum Fusse der Schöntalspitze. Auf 2’740m machen wir Mittagsrast. Jeder findet da ein schönes Sitzplätzli auf einem Stein. Viel zu kurz ist diese Rast. Nur sehr hartnäckig können wir bei Franco noch 5 Min. Verlängerung heraus schinden.

Eine traumhafte Abfahrt erwartet uns. Es finden sich immer wieder schöne Hänge, die von der Sonne verschont wurden, mit Pulverschnee. Es hat zwar schon einige Spuren drin, die aber nicht stören. Viel zu schnell erreichen wir wieder die Waldgrenze. Das steile Stück im Wald bietet noch einige Herausforderungen, so dass die vordersten beim Alpengasthof Lüsens nicht anhalten können und einfach Richtung Praxmar weiter fahren. Somit müssen wir halt auch mit Durst noch einmal anfellen für den kurzen Aufstieg zu unserem Ausgangsort. Dafür schmeckt das anschliessende Bier doppelt so gut.

Zum Schlussabend hat uns Frau Wirtin zwei Musikanten engagiert. Die älteren Herren unterhalten uns mit Handorgel, Gitarre, Gesang und einigen Witzen. Leider nicht so Zackig wie am Dienstagabend, aber es reicht doch für ein paar Tänzli mit unseren Frauen. Nach der Verabschiedung der Musikanten ist es auch für uns Zeit zur Bettruhe. Hiermit nochmals vielen Dank für die schöne Tourenwoche, die Organisation und für die Geburtstags Überraschung auf der Lampsenspitze.

Samstag 19.03.2016 Heimreise, Fredy.

Eine in jeder Beziehung gelungene Skitourenwoche ist Geschichte. Sieben jung gebliebene und zwei in dieser Woche alt gewordene Schweizer nehmen Abschied von den so gastfreundlichen Österreichern. Franco, herzlichen Dank für alles! Diese Woche wird uns in bester Erinnerung bleiben!

BerichterstatterIn
Teilnehmer