Pizzo Forno leichte Hochtour (H/C/L) Franz Zürcher

Tourengruppe/-TypHochtour, Sektion, Senioren
Startdatum24.6.20
Enddatum25.6.20
Anmeldeschluss15.5.20
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5d845a68-9374-4cd8-81d5-01caac120018
Beschreibung

24.6.2020-25.6.2020 [Mi-Do]

Pizzo Forno 2907 m.ü.M Für SAC- und JO-Mitglieder SAC HR und Einsiedeln
Leichte Hochtour vom 24. – 25. Juni 2020
Programm:
24. Juni 2020 Anreise nach Chironico und weiter bis Valle mit PW. Aufstieg zu Fuss zur Rifugio Alpe Sponda 1997 m.ü.M. Zeit ca. 3 ¾ h (T2). Übernachten mit HP, Kosten ca. Fr. 60.-.
Vom Standort der Rifugio Sponda hat man einen wunderbaren Ausblick über die Leventina. Allein schon auf die Hütte zu Steigen lohnt sich. Zudem wird man mit einer grossen Gastfreundschaft der Tessiner-Familie verwöhnt.
25. Juni 2020 Aufstieg zum Pizzo Forno 2907 m T4, ca. 3 ½ h. Im oberen Teil werden wir je nach Schneelage angeseilt zum Gipfel hochsteigen. (Klettergurt und Steigeisen)
Abstieg gleich wie der Aufstieg zur Rifugio Alpe Sponda Hütte. Weiter bis Valle und mit dem PW wieder nach Hause.
Anmeldeschluss: 15. Mai 2020
Spezielles: Vegetarier oder ähnlich melden das bei der Anmeldung.
Bergführerkosten: Keine
Kosten pro Teilnehmer: Hütten mit HP ca.Fr. 65.-
Autospesen ca. 35.-

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Hoher Rohn: Anja Schnyder, Doris Schwarzenbach, Gaby Bachmann, Katharina Bachmann-Stalder, Willi Mende, Sina Rellstab, Mario Brunner, Edith Röthlisberger
Verhältnisse
Tag 1 (Hüttenaufstieg): heisses Sommerwetter, am Nachmittag bewölkt, Tag 1 (Tour): wechseln bewölkt, warm, Schnee weich

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Franz musste sich ein neues Gipfelziel aussuchen, da das Rifugio Alpe Sponda Corona-bedingt nur 8 Plätze zur Verfügung hatte und zudem nicht bewartet war. Das war für unsere Mega-Gruppe von 18 Leuten definitv zu wenig Platz! Als Alternative entschied sich Franz für die Tessiner Cadlimo-Hütte, mit Besteigung des Piz Borel und Abstieg durch das Val Maighels auf den Oberalp-Pass.

1. Tag:
Mit Zug und Postauto fuhren wir zur Tal-Station der Ritóm-Bahn, welche uns in zwei Fuhren, zusammen mit zahlreichen anderen Wandervögeln und Ausflugs-Touristen, in imposant steiler Fahrt hoch nach Piora (1’794 m ü.M.) brachte. Die 850 hm Aufstieg zur Cadlimo-Hütte (2’570 m) nahmen wir gemütlich unter die Füsse, lernten uns unterwegs beim Plaudern etwas besser kennen und genossen die traumhafte Landschaft und Blumenpracht. Um 14:30 Uhr erreichten wir bereits unser Tagesziel. Bis zum Nachtessen blieben uns also noch komfortable 4 Stunden zum Durstlöschen, Kuchen essen, ausspannen und Steinböcke beobachten. In den Felsen oberhalb der Hütte lebt nämlich ein stattliche Kolonie dieser prachtvollen Tiere. Unweit der Hütte hatte Heinz, der Hüttenwart, auf einem Fels einen Salzstein montiert, welcher im Verlaufe des Nachmittags regen Besuch erhielt.
Sina und Mario stiessen etwas später vom Lukmanierpass her kommend auch noch zu uns. Felix (Einsiedeln) wollte sich das Nachtessen noch etwas besser verdienen und beschloss kurzerhand, noch rasch auf die gegenüberliegende Punta Negra zu spurten, während der Rest das ‚Chillen‘ in der Sonne vorzog.

Den Boden der Hütte zieren ähnliche Klebebänder mit Abstands-Hinweisen wie bei den Grossverteilern. Wegweiser und Desinfektionsmittel sind überall angebracht. Aus 10er-Schlägen sind komfortable 6er-Schläge geworden. Das Konzept stimmt zweifellos – die Umsetzung ist den Besuchern überlassen, was in den Bergen ja irgendwie auch nachvollziehbar ist. Wir haben uns auf jeden Fall sehr wohl gefühlt.

2. Tag:
Wegen der warmen Temperaturen und der milden Nacht entschied Franz, früh aufzubrechen. 04:30 Uhr Frühstück und 05:30 Uhr Abmarsch. Ca. die Hälfte des Aufstiegs folgten wir dem gut ausgebauten blau-weiss markierten Wanderweg Richtung Bornengo Pass. Dann zwiegen wir ab und stiegen unschwierig ostwärts weiter die Hänge hoch bis zum Grat des Piz Borel. Von Beginn weg war der Schnee weich – gut, dass wir so früh gegangen waren!
Für die letzten paar Meter über den Schnee- und Felsgrat seilten wir an, da ein Sturz hätte böse enden können. Vorsichtig bewegten sich die 4 Seilschaften Tatzelwurm-mässig dem Gipfel entgegen. Die Aussicht war spektakulär! Gerade auf dem Gipfel (2’951 m) angekommen zog, fast wie bestellt, direkt über uns ein mächtiger Bartgeier seine Kreise, bevor es von dannen zog. Auf dem Gipfel (450 hm in gut 2 Std. Aufstieg) liessen wir uns Zeit mit lunchen, bevor wir vorsichtig auf den Maighels-Gletscher abstiegen und angeseilt über den weichen Schnee den Gletscher hinunter talauswärts torkelten. Die Maighels-Hüttel liessen wir rechts liegen und leerten stattdessen noch die Vorräte in unserem Rucksack.
Die letzte gute Fuss-Stunde zum Oberalppass war geprägt von unglaublich schöner Blumenpracht und sogar eine Kreuzotter begegnete uns noch auf dem Weg. – Aber jetzt waren wir definitiv nicht mehr alleine unterwegs. Die halbe Schweiz schien man ins Oberalpgebiet losgelassen zu haben!
Im Restaurant Calmott gab’s noch was zu trinken, bevor es auf die lange Heimreise ging.

Danke Franz, für die tolle Tour! Danke allen Teilnehmern für die schönen gemeinsamen zwei Tage. Wir waren eine mega coole Gruppe!

BerichterstatterIn
Edith Röthlisberger