Piz Zuort 3118 m (S/B/ZS) Christian Pittrof

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum17.4.10
Enddatum18.4.10
Anmeldeschluss16.4.10
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3a-a79c-4089-9164-0006ac120019
Beschreibung

17.4.2010-18.4.2010 [Sa-So] Samstag 17. April: Unschwierige Eingehtour, evtl. am Flüelapass, kurzfristiger Entscheid. Uebernachtung in Scuol.
Sonntag 18. April: Piz Zuort; 3118m; Ausgangspunkt Tarasp bei Scuol. 1720 Höhenmeter, 4 1/2 Stunden; dem Piz Zuort
nähert man sich durch ein Tal, das von steilen Felswänden eingeschlossen ist, sehr eindrücklich!

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Guido Giusti Bart Hendriks Christian Pittrof
Verhältnisse
- Wetter am Sa 17.4. etwas bewölkt, am So 18.4. einsetzender Schneefall - Lawinengefahr gering bis mässig - Schnee bis kurz vor Parkplatz

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Samstag, 17.4.2010, Gorihorn (2986m), 1000 Höhenemeter
Wir starten gegen 6.30 Uhr von der Flüelapassstrasse kurz oberhalb von Tschuggen, wo sich sich bereits einige Skitourengeher versammelt haben. Im unteren Teil müssen wir kurz tragen, da die südwestseitigen Hänge nicht mehr allzu viel Schnee aufweisen. Ab ca. 2500m tauchen wir in Nebel ein, der von Südosten herangezogen ist. Die Orientierung ist dennoch kein Problem, hat es doch genügend Spuren. Wir steigen mit Ski bis zum Gipfel, was zumindest ein gutes Spitzkehrentraining ist (die Abfahrt über gefrorene Fussspuren ist nicht wirklich ein Genuss).
Oben am Gipfel wölkt es, um 10 Uhr fahren wir auf hartem Schnee ab und haben unterhalb von 2600m auch wieder Sonne und somit gute Sichtverhältnisse.
Nach dem Mittagessen in Davos geht’s durch den Vereinatunnelins Unterengadin, wo wir uns im alten Ortsteil von Scuol für eine Nacht einquartieren. Der Wetterberciht für den morgigen Sonntag ist gut…

Sonntag, 18.4.2010, Piz Zuort(3118m), 1720 Höhenemeter
Wir verlassen den Parkplatz oberhalb von Fontana/Tarasp gegen 6 Uhr. Es ist bewölkt mit eingelagertem Blau. Als wir oberhalb der Waldgrenze den ersten langen Hang hinaufsteigen, zieht es immer mehr zu, um 8 Uhr beginnt es leicht zu schneien. Die Orientierung fällt dank der hohen Felswände, die das Tal zum Piz Zuort beidseitig begrenzen, nicht allzu schwer. Die Lawinengefahr ist gering bis mässig und auf einem spaltigen Gletscher befinden wir uns auch nicht.
Je weiter wir aufsteigen, desto näher rücken die Felswände, die auch bei Schneefall noch eindrücklich sind. Wir überwinden den pulvrigen Steilhang vor dem Skidepot, ab 2900m geht’s dann mit Steigeisen weiter. Nach dem ersten Couloir erreichen wir den ca. 40° steilen Gipfelhang, den Guido problemlos meistert, obwohl er sich nach eigenem Bekunden etwas „ausserhalb der Komfortzone“ befindet. Nach fünf Stunden sind wir oben, geniessen alleine das schemenhafte Panorama bei Schneefall und lassen uns davon nicht vom Fotografieren abhalten.
Die Abfahrt ist im oberen Teil dank Pulver und Kontrast-spendender Felswände gar nicht so übel, wird im Mittelteil dann aber zum Blindflugerlebnis. Ich teste dort die Auslösebereitschaft meiner Dynafit-Bindung in einem „unsichtbaren“ Graben.
Etwas oberhalb der Waldgrenze können wir es wieder sausen lassen, Schnee und Sicht gut. Im Waldstück dann nasser Bremsschnee, der uns bis kurz vor’s Auto trägt. Hier regnet es.
In Scuol geniessen wir das Bier danach, wohlwissend, dass es ein erlebnisreicher Tag war.

BerichterstatterIn
Christian Pittrof