Endlich klappt es und das Wetter passt. Piz Platta zum 3. Mal im Programm. Laut Franco der mit Abstand schönste Skiberg des Oberhalbsteins. Am Samstag treffen wir uns um 7 Uhr im Café Guidon in Bivio. Das heisst morgens 4 Uhr aufstehen – aber als Mitfahrerin ist man scheinbar nach ein paar Minuten ausgeschlafen vor Ort. Dann geht’s los. Harscheisen montieren und Aufstieg zum Stallerberg (2581m) mit verdienter Rast. Die Sonne brennt vom Himmel und schön wär nun die rassige Abfahrt nach Juf. Unser Weg geht aber weiter Richtung Norden zur Fallerfurgga (2838m). Der Aufstieg treibt den Schweiss aus allen Poren. Inzwischen drücken die Wolken aus dem Süden rüber und wir machen uns zügig auf zur Abfahrt durchs langgezogene Val Bercla nach Tga. Der Schnee ist überraschend gut. Wir fahren am morgigen Einstieg vorbei und runter bis zur idyllischen Alp Tga (1927m). Unser heutiges Ziel ist die romantische Skihütte von Margrit und Adolf Poltera. In Liegestühlen mit wunderbarem Blick auf unser morgiges Ziel erholen wir uns von den Strapazen. Am Abend werden wir mit einem feinen 4-Gang-Menu verwöhnt und früh geht’s zur Ruh.
Am Sonntag ist um 4.45 Uhr Tagwache. Margrit hält uns ein reichhaltiges Frühstück bereit. Kurz vor 6 Uhr verlassen wir im Morgengrauen die heimelige Unterkunft und steigen dem Bachlauf entlang das Val Bercla hinauf. Franco kennt nichts und zieht seine Spur ohne grosse Pause bis zur Platta Terrasse hinauf. Erst nach 3 Stunden und 1000 Höhenmeter in den Beinen, endlich die verdiente Rast. Zwischendurch hat es ein wenig geschneit, jetzt drückt die Sonne wieder durch die Wolken und weiter geht’s zum Skidepot auf 3240m. Dort pfeift uns der Wind um die Ohren. Warm eingepackt und mit Steigeisen und Pickel nehmen wir den alpinen Teil in Angriff: über Schrofen nach rechts, dann über eine mit Felsen durchsetzte Schneerinne (bis 45 Grad) zum flachen Gipfel. Nach 5 ½ Stunden haben wir es geschafft. Wir stehen vor dem Kreuz – im Nebel, leider! Das obligate Gipfelfoto muss trotzdem sein. Der Abstieg durch die Schneerinne verlangt nochmals volle Konzentration. Beim Skidepot ist die Sicht wieder besser und die folgende Abfahrt ist dann vom feinsten. Sulz- und Pulverschnee wechseln sich je nach Hanglage ab… es Träumli! Bei der Tgamona Piz Platta stillen wir unseren Durst und stärken uns mit Margrit‘s Apfelstrudel. Wir nehmen stolz einen letzten Blick zurück auf unseren Piz Platta, bevor wir ins Tal nach Mulegns abfahren. – Vielen Dank Franco für die tolle Skitour und die gute Organisation!