Piz Pisoc 3171 m (S/B/S) Christian Pittrof

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum13.4.13
Enddatum14.4.13
Anmeldeschluss10.4.13
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df33-94c8-46a7-9ce0-0006ac120019
Beschreibung

13.4.2013-14.4.2013 [Sa-So] Was für Liebhaber spezieller Touren! Den Piz Pisoc habe ich nur durch Zufall entdeckt, als ich auf dem Weg zum Piz Zuort war, scheint es doch kein Durchkommen an den steilen Felswänden zu geben. Aber eine kleine SW Rinne macht’s doch möglich (um die 40 Grad auf 250m). Aufstieg von Fontana (1400 m) zuerst auf Route 679 dann Route 680, 1770 Höhenmeter, ca 5 Stunden. Abfahrt wie Aufstieg, superbe Hänge unterhalb der Rinne!
Bevor wir am Sonntag (15.4.) auf den Pisoc gehen, besteigen wir am Samsta

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Judith Boller, Heinz Kundert, Bea Merz, Bruno Meyer, TL Christian Pittrof Gäste: Petra Wirz, Valerie
Verhältnisse
Wetter: Samstag, sonnig mit etwas Bise; Sonntag, sonnig ab ca 10 Uhr Schneeverhältnisse: Samstag top, teils Pulver unten Sulz; Sonntag Firn, im Wald bodenloser Nassschnee

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Tourenbericht 13.04. Flüela Schwarzhorn 3146m (Bea)

So gegen 08.00 Uhr, für nicht Frühaufsteher zur moderaten Zeit, trafen sich fünf Clubmitglieder in Tschuggen am Flüelapass um das „einige Kilometer“ entfernte Schwarzhorn zu besteigen. Wir starteten bei stahlblauem Himmel und wenigen Minustemperaturen. Nach 1 ½ Stunden und etwa 400 zurückgelegten Höhenmetern erreichten wir endlich den Pass. Nun stiegen wir an der doch schon tüchtig wärmenden Sonne, in südwestlicher Richtung zur Schwarzhornfurgga auf. Christian spurte nach der Furgga unbeeindruckt von der Steilheit des Geländes bis unter eine Steilstufe. Hier schnallten wir die Skier ab. Es folgte eine kurze Diskussion ob man von hier den Gipfel zu Fuss besteigen soll. Nach kurzer Inspektion des weiteren Geländes und der Intervention einer Teilnehmerin war der Fall soweit klar. Die Skier wurden zur Überwindung der Schlüsselstelle kurz auf dem Rucksack montiert. Oben konnten die restlichen Höhenmeter in wenig steilem Gelände bequem bis auf den Gipfel mit Skiern zurückgelegt werden. Es folgte eine tolle Abfahrt in unverspurten Hängen bis hinunter zum Pass. Der lange „Tschumpel“ vom Parkplatz zur Passhöhe hatte sich also mehr als ausbezahlt. Der Rest der Abfahrt erfolgte über die halt etwas eintönige Fahrstrasse zurück zum Ausgangspunkt. Nach der wohlverdienten Einkehr in Tschuggen fuhr das muntere Grüppchen mit den PW`s weiter ins Unterengadin nach Ftan, wo wir übernachteten.

Herzlichen Dank an Christian für die kompetente, umsichtige Führung und Organisation. Es war ein sehr gelungenes, spannendes Tourenwochenende!

Tourenbericht 14.04. Piz Pisoc 3173 m (Christian)

Danach ist man klüger: Der Piz Pisoc ist kein so toller Skiberg wie der Piz Zuort nebenan, und ca. 150m unter dem Gipfel mussten wir einsehen, dass es an diesem Tag kein Hochkommen mit vertretbarem Aufwand und Risiko gab.

Um 6.10 Uhr begann alles hoffnungsfroh in Fontana auf 1430 m noch halb in der Dunkelheit bei bewölktem Himmel. Schnee war noch bis vor’s Auto vorhanden und die Waldgrenze lag nach 80 Minuten bereits unter uns. Beste Skihänge erwarteten uns hier eingerahmt von den steil aufragenden Felsbergen der „unterengadiner Dolomiten“, deren Wände umso imposanter werden, je weiter man südwärts hinaufsteigt. Die wenigen Tourengänger, die vor uns unterwegs waren, wählten alle die Route auf den Piz Zuort, während wir auf ca. 2500 m nach Osten abzweigten. Mit den Skis ging’s von hier nochmal 300 m über einen durchschnittlich 35 Grad steilen Hang hinauf, bis wir kurz vor dem Couloir standen, das bei 2960 m auf den Südgrat des Piz Pisoc mündet und auf der südöstlichen Seite von der senkrechten Felswand des Piz dals Vadès begrenzt wird. Skidepot am Rande der Felsen und hinein ins Couloir mit Pickel und Steigeisen, die Bewölkung war inzwischen der Sonne gewichen.
Steil sah das Couloir nicht aus, aber lang, so dass der Tourenleiter nach rund 100 Höhenmetern froh war, die restliche, z.T. knietiefe Spurarbeit bis zum Grat dem starken Frauenteam zu überlassen.
Am Grat dann Rätselraten, wo denn die laut Führer „leichte Kletterei“ zum immerhin noch 200 m höher gelegenen Gipfel führen könnte. Bis knapp 3000 m waren Aufsteig und Orientierung in der Tat einfach, zumal weiss-rote Markierungen auf den Felsen den Weg wiesen. Danach begannen jedoch die Schwierigkeiten. Der Tourenleiter versuchte sein Glück in der (vom Führer empfohlenen) westlichen Umgehung der Gratfelsen und brach in einer 50 Grad steilen Schneerinne teilweise hüfttief ein. Hoffnungslos bei diesen Schneeverhältnissen. Bea kletterte indessen ein Stück weit die brüchigen Gratfelsen hinauf, um von dort wieder ein Markierung in eben jenen Rinnen auf der Westseite des Grates zu sichten. Das war’s dann, mit vertretbarem Aufwand und Risiko gab es heute einfach kein Durchkommen zum Gipfel, wir kehrten um.

Das Skidepot war schnell erreicht und die mittägliche Abfahrt begann mit einem veritablen Steilhang, der etwas Kaltblütigkeit erforderte. Im mittleren Teil wunderbare Firnhänge und im Wald dann das dicke Ende in schwerem, unverfestigtem Schnee, der die letzten Kaftreserven aufzehrte.

Um 14 Uhr waren wir alle wohlbehalten am Auto sowie um ein tolles Bergerlebnis und die Erkenntnis reicher, dass wir beim nächsten mal mit Skis besser den Piz Zuort ansteuern.

Danke Euch für’s Mitkommen, einmal mehr eine starke Gruppe!

BerichterstatterIn
Bea Merz