P.Giuv -Oberalpstock (S/B/SS) Peter Alig

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum20.3.10
Enddatum21.3.10
Anmeldeschluss19.3.10
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3b-24c0-45c4-9aca-0006ac120019
Beschreibung

20.3.2010-21.3.2010 [Sa-So] Geplante Tour am Samstag 20-03-2010
Wädenswil, Bahnhof SOB ab ab 05:57 via Arth-Goldau, Andermatt zum Oberalppass.
Oberalppass 2033m
Pass Diarms 2148m
Val Val 2400m
Fuorcla da Crispalt 2944m
Glatscher da Giuv 2450m
Piz Giuv 3096m
Via Spillauibielfirn zur Etzlihuette 2052m www.etzlihuette.ch
(Reservation mit Halbpension)

Geplante Tour am Sonntag 21-03-2010
Etzlihuette 2052m
Muellersmatt 1980m
Chrüxlipass 2347m
Plauncas Calmut 2200m
Fuorcla da Strem Sura 3300m
Oberalpstock 3295m

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Bea Merz, Erika Frick, Esther Gresch, Juerg Rellstab, Heinz Kundert, Peter Alig info@etzlihuette.ch
Verhältnisse
Wetter-> Föhnlage, alles ist möglich Lawinen -> Zu warm,auch Nachts, alles ist möglich Schnee -> Sulz bis Plattenpulver, alles ist möglich

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Frisch gewagt ist halb gewonnen. Trotz schlechten Prognosen von Wetter und Schnee machten sich mit einer Ausnahme alle Angemeldeten am Samstagmorgen 05.59 Uhr bei leichtem Regen über Andermatt Richtung Oberalppass auf den Weg. Bei Sonnenschein ging es recht zügig voran ins Val Val. Peter Alig, der verdankenswerterweise als Tourenleiter für Mini eingesprungen war, legte seine Spur möglichst schwierig an, damit er einschätzen konnte, was es bei der Gruppe „mag liide“. Unter guter Beobachtung der lauernden Lawinenhänge schnauften wir dem Berg entgegen. Der Aufstieg auf die Fuorcla da Crispalt als Zustieg zum Piz Crispalt war nicht ohne. Mega steil hinauf bei sehr sehr warmem Wetter, so dass sich der Gruppenälteste erlaubte, einen Gang hinunter zu schalten. Und zum grossen Erstaunen ging es noch viel steiler wieder hinunter. Über 45° (wahrscheinlich mit Skis äusserst selten begangen). Rutschübung war angesagt. Zum Glück für die Erhitzten kam wieder Wind auf und brachte die erwünschte Abkühlung. Aber gleichzeitig wurden wir wieder eingenebelt, und zwar so dicht, dass ein Gruppenmitglied während kurzer Zeit aus den Augen und Ohren verloren ging. Kräftiges Rufen mit Echo nützte auch nichts … doch da, eine leise Stimme hörbar; die Erlösung, Gruppe wieder komplett. Peter führte uns mit blosser Karte wieder ohne Fehltritt aus dem dichten Nebel heraus Richtung Ziel, dem Piz Giuv. Nach der Abfahrt waren wieder 500 hm Aufstieg angesagt, obwohl wir die Gipfelhöhe auf der Fuorcla fast erreicht hätten. Im Skidepot sind wir auf eine weitere Gruppe von einem anderen Zustieg aufgelaufen, die sich für den Gipfelaufstieg parat machte. Die Hohröhnler waren wieder mal etwas flinker und beanspruchten den Gipfelsieg kurzerhand für sich. Gipfelfotos mit ordeli Rundsicht. Die Abfahrt über den Spillauibielfirn war schöner als angenommen; gar nicht übel. Mit einem Sonderzustieg zur Etzlihütte war das Tagesziel geschafft. Superbewirtung, feines Nachtessen. Werweissen, was am nächsten Tag drin liegt. Oberalpstock war noch lange ein Thema, bis der Hüttenwart das aktuellste Lawinenbulletin ausgedrückt hatte. Am munteren Hüttengeplauder durfte ein Gruppenmitglied erfahren, dass Glarner Kalberwürste nicht gebraten werden, sondern dass man diese Delikatesse in einer weissen Sauce ziehen lässt …, damit der Fehler nicht ein zweites Mal passiert. Nachtruhe.

05.00 Uhr der erste Güggelschrei, aber nicht natur pur, auch kein Schneehuhn, sondern Handyweckruf eines weiteren Hüttenbewohners. Unbeabsichtigt, aber von da an war es um die Ruhe geschehen. Morgenberatung um 07.00 Uhr beim Morgenes-sen: Oberalpstock aussichtslos. Einigung auf Mittelplatten, Chrüzlistock, Abfahrt durch’s Val Mila. Peter Alig baute immer wieder kurze willkommene Theorieblöcke ein. Auf die Mittelplatten durfte ein in Obst und Gemüse fachkundiges Gruppenmitglied die Spurarbeit übernehmen und er machte es hervorragend. Auf dem Grat kalt und windig und im Moment nur ein Ziel, änne so schnell als mügli wieder abe. Doch zweihundert Meter unterhalb des Grates wieder Wetterumschwung. Der Chützlistock kam zum Vorschein. Felle wieder aufziehen und obsi gahts. Wieder durfte jemand aus der Gruppe spuren. Das liess sich eine Gruppenkollegin, gleichnamig mit einem Heidekraut, nicht nehmen und ging energisch ans Werk. Problemlos waren die erneuten 400 hm auf den Gipfel geschafft. Es hätte noch weitere blonde Anwärterinnen – es waren ja nur Blondinen dabei – auf Spurarbeit gehabt, doch keine Aufstiegsrouten mehr…! Jetzt nur noch abfahren. Oben ganz passabel, unten tiefes Einsinken. Um viertel nach zwölf Zugseinfahrt in Rueras Richtung Zürisee.
Es bleibt am Schluss nur eines, sich bei Peter Alig allerherzlichst zu bedanken. Am ersten Tag eine sehr abwechslungsreiche interessante Route, die sich die Gruppe allein, obwohl zur Hälfte mit Tourenleitern/in besetzt, nicht zugetraut hätte. Am zweiten Tag wurde mit der eingebauten Theorie das Beste gemacht. Dem Wetter zu trotzen hat sich wieder einmal mehr als gelohnt.
Heinz Kundert

PS: Die Turbine bewährt sich in der Etzlihütte. Der Kleider-Trockenraum und die Heizungen im Dauerbetrieb verhindern die Kondenswasserbildung, minimieren Bauschäden und erhöhen den Komfort für den Hüttenwart, siehe auch www.etzlihuette.ch . Ich suche nach Sponsoren für unser Sciora-Turbinenprojekt (ca 230’000,- für 7.6kW)!
Peter

BerichterstatterIn
Heinz Kundert