Ostertouren Vals (S/B/ZS) Lukas Röthlisberger

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum29.3.13
Enddatum1.4.13
Anmeldeschluss15.2.13
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df33-3718-43c5-843e-0006ac120019
Beschreibung

29.3.2013-1.4.2013 [Fr-Mo] Verschiedene leichte- bis mittelschwierige Tourenziele rund um Vals (1250 m) laden ein:
Faltschonhorn 3022 m, Ampervreilhorn 2802 m, Piz Serenastga 2874 m, Fanellhorn 3123 m.
Die Aufstiegszeiten bewegen sich im Rahmen von 5 Std.
Die Badeausrüstung nehmen wir auch mit.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Lilo und Ernst Bigler Andreas (Mini) Walder Gaby Bachmann und Alex Biderbost Barbara Lepri Edith Röthlisberger Lukas Röthlisberger (Tourenleiter)
Verhältnisse
Freitag bis Sonntag: bedeckt und Schneefall, Montag sehr sonnig. Lawinenbulletin: mässig Schnee: von Sulz bis traumhafter Pulverschnee

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Touren:
Karfreitag: Wissgrätli, 2’866 m (1’000 m Aufstieg)
Samstag: Faltschonhorn, 3’022 m (1’200 m Aufstieg)
Oster-Sonntag: Ampervreilhorn, 2’802 m (1’400 m Aufstieg)
Oster-Montag: Frunthorn, 3’030 m (1’200 m Aufstieg)

Karfreitag:
Ans Wetter stellten wir keine grossen Anforderungen, als wir am Karfreitag Morgen um 7:30 Uhr am Bahnhof Wädenswil standen: die Aussichten waren ja einfach grauenhaft. – Glücklicherweise wartete aber ein gemütliches Hotel mit Wellness Bereich auf uns, was dann doch wieder etwas Vorfreude aufkommen liess! In Vals eingetroffen mussten wir mit grosser Ueberraschung feststellen, dass rundherum alles grün war. Wo war denn hier der schneereiche Winter geblieben? An den Südhängen war bis weit hinauf alles aper. Somit musste Lukas, unser Tourenleiter, kurzerhand das Programm umstellen, denn für die die vorangekündigte kurze Tour aufs Horn hätten wir die Skis wohl vor allem gebuckelt! So nahmen wir den nächsten Minibus – er holte uns vor der Hoteltüre ab – und fuhren heinauf zum Zervreila Stausee. Dort ging es dann bei ganz passablem Wetter, ja sogar einigen warmen Sonnenstrahlen, über weite Hänge hinauf zum Wissgrätli. Der Gipfel lud nicht zum Verweilen ein; dermassen stürmte es. Entsprechend rasch nahmen wir die Abfahrt unter die Skis. Diese stellte sich auf einigen Abschnitten als recht tückisch heraus, so dass der eine oder andere Sturz unvermeidbar war. So blieb unten im Gasthaus Zervreila gerade noch genügend Zeit für ein erfrischendes Bier, bevor der letzte Bus uns zurück ins Tal fuhr.

Schon am ersten Abend erwartete uns ein feines Abend-Buffet. Zuerst eine Riesenauswahl an Vorspeisen a Discrétion. Anschliessend durften wir uns die Zutaten für den Hauptgang, samt Würzung, selber zusammenschöpfen und uns am ‚Teufels-Stein‘ zu einem feinen Gericht braten lassen. Für Dessert blieb im Bauch beinahe kein Platz mehr, aber ganz zu verzichten wäre schwer gewesen. Der Grappa am Schluss half glücklicherweise etwas beim Verdauen!

Samstag:
Für die Tour aufs Faltschonhorn nahmen wir zuerst die Gondelbahn des Skigebietes, da die unteren Hänge ja vollkommen grün waren. Von der Bergstation aus konnten wir dann aber problemlos mit den Skis losgehen. Zuerst waren die Hänge recht steil, wurden dann aber langsam etwas flacher. Es schneite stark und leider auch sehr nass. Der Himmel war vollkommen verhangen, keine Besserung in Aussicht. Lukas lotste uns trotzdem sicher mit seinem GPS durch das recht anspruchsvolle Gelände, welches voll von Mulden und immer wieder durchzogen mit steilen Felsen war. – Keine leichte Aufgabe, aber er hatte natürlich grossen Spass daran! Wir erreichten schliesslich ohne Umwege das Ski-Depot. Die Hälfte der Gruppe ging dann zu Fuss noch fast bis zum Gipfel; bloss 10 Meter fehlten noch, doch diese waren zu rutschig um ein Risiko einzugehen. Die Abfahrt glich eher einem Blindflug, zwischendurch sah man aber plötzlich wieder einige Meter weit, so dass wir doch noch ein paar Schwünge in den breiten, steilen Sulzschnee-Hängen richtig geniessen konnten. Mit der Bahn ging’s schliesslich zurück ins Tal und – völlig durchnässt und etwas unterkühlt – ging es für den Grossteil der Gruppe anschliessend gleich in die Sauna oder ins Dampfbad. Vor dem Essen massen wir uns noch im ‚Eier-Tütschen‘, bevor wir am Buffet herzhaft zulangten. Beim Dessert fand Ernst, dass hier doch wirklich noch etwas mehr Schlagrahm drauf sein dürfte… Zum Glück stand da immer noch die grosse Schüssel gefüllt mit Rahm beim Suppentopf. Ohne lange Umschweife holte er sie und machte grosszügig die Runde an unserem Tisch und bot jedem eine Extra-Ration Rahm an… – Bis der erste einen Löffel davon nahm: oh je, der Rahm war deftig mit Knoblauch gwürzt! – Aen Guetä..!

Oster-Sonntag:
Umstellung auf Sommerzeit und wiederum um 7:30 Uhr Frühstück. Hart, aber wenigstens war das Morgenessen mit den vielen feinen hausgemachten Broten aus dem Holzofen, den zahllosen Käsesorten, Wähen, Müesli, und, und und jeden Tag ein Aufsteller. Auch heute kam uns der kleine Bus wider vor der der Hoteltür abholen und brachte uns ein Stück weit hinauf. Etwas reduziert, bloss zu fünft, ging es heute aufs Ampervreilhorn. Am Morgen schneite es noch wacker, doch schon nach der ersten Rast hellte sich der Himmel langsam auf. Je mehr wir uns jedoch dem Gipfel näherten, desto mehr zog die Bewölkung erneut auf und bald waren wir in dicken Nebel gehüllt. Das GPS kam also wieder in vollen Einsatz. Bloss einmal mussten wir leicht korrigieren, als wir etwas zu hoch in einen Hang hineingequert hatten. Nach 5 Std. Aufstieg standen wir schliesslich vollzählig auf dem Gipfel – so sagten es zumindest der mächtige Steinmann und das GPS! Sehen konnten wir nichts! Die ersten paar hundert Meter mussten wir eng hintereinander abfahren, damit niemand verloren ging. Etwas weiter unten hellte sich der Himmel zum Glück wieder auf und herrliche, unverfahrene Hänge belohnten uns. Dies war übrigens die einzige Tour, welche eine Abfahrt ganz bis ins Tal hinunter erlaubte. Wo der Schnee fehlte, musste man einfach schnell genug über das Gras fahren, was bei der einen oder anderen Teilnehmerin unglücklicherweise braune Skihosen und -Schuhe hinterliess… Der Skibus kam wie gerufen und führte uns zurück zum Hotel, wo wir bei inzwischen warmen und angenehmen Sonnenschein draussen den Apéro geniessen konnten.

Oster-Montag:
Am Morgen kam Hektik auf, weil unser Abhol-Service zur Zervreila-Staumauer unerwartet 20 Minuten früher als vereinbart kam. 20 Minuten zu so früher Morgenstunde sind gnadenlos! Aber wir schafften es, trotz zusätzlichem Packen und Auschecken, pünktlich bereit zu stehen. Heute waren wir zu sechst unterwegs. Ein Traumtag mit wolkenlosem Himmel erwartete uns. Fürs Frunthorn mussten wir zuerst zu Fuss über die Staumauer und dann ging es, relativ auf direktem Weg, über zahlreiche Geländestufen hoch. Stets hatten wir das imposante Zervreilahorn und das mächtige Güferhorn vor Augen. Der Stausee lag immer weiter unter uns. – Welch ein Wonnetag! Wir sahen sogar 2 Gämse und Schneehühner. Den letzten Abschnitt nahmen wir dann noch zu viert unter die Skis. Oben auf dem Gipfel belohnte uns ein prachtvolles Panorama. Die Abfahrt war von Anfang bis zum Ende ein wahrer Traum. – Schlechtes Wetter hat halt doch nicht nur Nachteile..! Wir fuhren ins Skigebit ab, nahmen die Gondelbahn ins Tal, fuhren im Taxi zurück und gönnten uns vor der Heimreise noch etwas gegen den Durst.

Ein gelungenes Osterwochenende mit tollen Teilnehmern und spannenden Touren! Danke an Lukas für die perfekte Organisation und Durchführung und auch an Mini für die Hilfe beim Führenr der Gruppe!

BerichterstatterIn
Edith Röthlisberger