Ostertouren Basodino (S/B/WS) Lukas Röthlisberger

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum6.4.07
Enddatum9.4.07
Anmeldeschluss10.3.07
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df42-2930-424c-bef8-0006ac120019
Beschreibung

6.4.2007-9.4.2007 [Fr-Mo] Freitag: Anfahrt via Airolo nach Ronco/Bedretto und Aufstieg 900m, 3 1/2 Std. zur Cap. Corno-Gries. Samstag: Aufstieg, 650 m, 2 1/2 Std. zum Grieshorn und Abfahrt zum Rifugio Maria Luisa. Sonntag: Aufstieg 1200 m, 4 Std. zum Basodino und Abfahrt zur Cap. Basodino. Montag: Aufstieg 1100 m, 3 1/2 Std zum Marchhorn und Abfahrt nach All’Acqua/Ronco Bedretto.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Lukas Röthlisberger (TL), Edith Röthlisberger, Andreas (Mini) Walder, Bart Hendriks, Esther Gresch, Gaby Bachmann, Alex Biderbost
Verhältnisse
Freitag bis Montag tolle Wetter- und Schneeverhältnisse, einzig an Ostersonntag grössere Wolkentürme und Nebelbänke

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Ostertouren Basodino: Grieshorn 2969 m (ca. 650 hm), Helgenhorn 2837 m (ca. 700 hm), Basodino 3272 m (1300 hm), Marchhorn 2962 m (1200 hm)

Karfreitag, 6. April 2007 – Capanna Corno-Gries

Das Wetter für die kommenden vier Tage verspricht dermassen viel, dass wir die diversen Umsteigeaktionen mit Bahn und Postauto und die schweren Rucksäcke locker wegstecken. In Airolo sieht es zwar noch nicht ganz nach Schnee aus. Das Postauto fährt bis Ronco/Bedretto. Wir sind im Süden: Mit einem kleinen Bakschisch ist der Postchauffeur ganz einfach davon zu überzeugen, uns doch noch bis All’Acqua bis zur Barriere der geschlossenen Nufenpassstrasse zu fahren. Wow – tolle Schneehänge gleissen im Sonnenlicht. Das verspricht einen heissen Aufstieg. Wir rüsten uns und laufen los. Es ist wirklich heiss – die Hüllen fallen. Gemütlich laufen wir die nunmehr verkürzten 700 hm hinauf zur Capanna Corno-Gries. Die Corno-Gries-Hütte ist eine gemütliche SAC-Hütte von altem Schrot und Korn. Der Hüttenwart erzählt mit Entgeisterung, dass in zwei Monaten der grosse Umbau stattfinde: seiner Meinung nach ein architektonisch grosser Wurf unter Ausserachtlassung sämtlicher Praktikabilitäten! Er kocht uns eine äusserst wässrige Suppe, die wir nur mit Blicken untereinander zu kommentieren wagen. So „gestärkt“ machen sich fünf Gruppenmitglieder noch zu einer schweisstreibenden Reko-Tour auf: selber schuld – Gaby und ich machen uns einen wunderschönen Feriennachmittag vor der Hütte. Immer mehr Leute gesellen sich zu uns und geniessen! Auch unsere Ausreisser kommen zurück, und dann gibt es die erste Osterüberraschung: Die Röthlisbergers haben riesige, selbst angemalte Ostereier mit noch grösseren Mayonnaise- und Senftuben im Gepäck: fröhliches Eiertütschen! Einen Schluck Weisswein zum Apéro. Und dann kocht uns der Hüttenwart trotz einfachster Verhältnisse einen wirklich guten Risotto. Dazu ein feiner Merlot – prächtig!

Ostersamstag, 7. April 2007 – Grieshorn (2969 m) und Helgenhorn (2837 m)

Nach einem einfachen Frühstück schnallen wir die Felle auf und im wunderschönen Morgenlicht steigen wir auf Richtung Grieshorn. Auf dem Pass stärken wir uns kurz, um dann mit den Harscheisen eine nicht ganz unheikle Traversierung erfolgreich zu meistern. Dann noch ein paar Meter, und wir stehen auf dem Gipfel des Grieshorn 2969 m. Ausgiebig geniessen wir die tolle Rundsicht. Vorerst müssen wir aber noch eine gäche Schneewächte vorsichtig hinuntersteigen. Dann nehmen wir die wunderschöne Abfahrt hinunter zum Refugio Maria Luisa in Angriff: den Basodino (morgiges Ziel) immer vor Augen! Im Refugio Maria Luisa stärken wir uns mit einer vorzüglichen Minestrone. Viva Italia! Und Mini kommt auch an der Pasta nicht vorbei. So gestärkt entschliessen wir uns dank der tollen Verhältnisse noch zu einem weiteren Aufstieg – Esther wollte und musste es einfach haben: das Helgenhorn. Die Sonne brennt – die Kehle auch. Aber wir schaffen es und sind noch nicht einmal die letzten: Spät am Nachmittag winden wir die letzten Tropfen Tee aus unseren Flaschen und geniessen den Blick vom Helgenhorn (2837 m) auf unser morgiges Ziel Basodino. Die Abfahrt ist erstaunlich gut – der Schnee gar nicht so faul wie erwartet. Gaby hat den Nachmittag in der Sonne genossen und die Gelegenheit für eine Dusche (!) wahrgenommen. Einquartiert sind wir im Viererzimmer(!). Irgendwie geniesst man das schon – trotz der immer wieder vertretenen Hütten-Romantik. Ein Caffè Latte und ein Stück Kuchen stimmen uns ein. Und dann ein Abendessen à l’Italianità wie es im Buche steht: Pasta come Primo und als Secondo einen Brasato und dazu einen wunderbaren quasi einheimischen Wein aus der Domodossola-Gegend: perfekt! Wir diskutieren über Gott und die Welt und schlafen dann glücklich und zufrieden ein. Wir wissen: Morgen heisst es früh aufstehen – das Pièce de Résistance ist auf dem Programm: der Basodino mit 3272 m.

Ostersonntag, 8. April 2007 – Basodino (3272m)

Heute war sozusagen die Krönung unserer Ostertouren angesagt: der Basodino! Immer noch mit etwas schweren Mägen vom üppigen Nachtessen sassen wir bereits um 6 Uhr am Frühstückstisch, um spätestens um 6:45 Uhr aufbrechen zu können. Heute ist Ostersonntag – also durfte auch der Schoggihase ‚miniature‘ und das Schoggieili nicht fehlen!
Der mühsamste Teil der heutigen Tour war eigentlich der Aufstieg auf die Kastelllücke: steil, verfahren und hart gefrorene Spuren – aber dank Harscheisen für niemanden ein Problem. Die folgenden zwei Stunden über den Gletscher bis zum Ski-Depot ging’s stetig und ohne wahnsinnige Anstrengung aufwärts. – Wir waren aber nicht alleine unterwegs…! Der wohl exotischste ‚Tourengänger‘ begegnete uns allerdings erst auf dem Gipfel: unglaublich, da ‚miaute‘ uns doch tatsächlich ein sportlich aussehendes, gepflegtes Halbangora-Büsi an, als wir keuchend die letzten Höhenmeter auf dem Grat hinter uns brachten! Abends erfuhren wir dann in der Basodino-Hütte, dass dies die Katze des Hüttenwartes war, die offenbar noch ab und zu mal für 2, 3 Tage auf den Basodino steige. …die komme dann schon wieder zurück!
Lange auf dem Gipfel zu bleiben lohnte sich nicht, denn einige Kumulus-Wolken versperrten die – schon bald zur Selbstverständlichkeit gewordene – Fernsicht. Die Abfahrt zur Basodino-Hütte war grandios.
Dort angekommen wartete ein gemütlicher Nachmittag auf uns, draussen bei Sonnenschein auf der Terrasse – oder im gemütlichen Zimmer bei einem Nickerchen. Sogar der Luxus einer warmen Dusche wartete auf die Luxus-Verwöhnten (- gäll Mini?). Auch der Magen musste in keinem Fall auf Luxus verzichten – das liebenswürdige Hüttenwartspaar verwöhnte uns nach Strich und Faden! (Aufstieg 4 ½ Std., 1300 Höhenmeter, Abfahrt 1400 Höhenmeter)

Ostermontag, 9. April 2007 – Marchhorn (2962 m) und Heimreise

Um nicht aus der Übung zu kommen, standen wir gleich nochmals sehr früh auf, und standen wiederum um 6:45 Uhr auf den Skiern. Heute war der Einstieg wirklich sehr ruppig, ja, eigentlich der gesamte Aufstieg war eigentlich ’stotzig‘, so, dass mehrheitlich Harscheisen angesagt waren. – Bei schlechtem Wetter wäre dieses Gelände wahrhaftig eine Herausforderung! Auf uns wartete allerdings erneut ein Bilderbuchtag, ohne ein einziges Wölklein am Himmel. Inzwischen kannten wir einige der umliegenden Gipfel ja auch schon von oben, und immer wieder kamen Fragen auf: ‚ist das jetzt das Galmihorn oder der nebenan…?‘ Nach dem Skidepot folgte noch eine kurze Kraxlerei auf den letzten paar Höhenmetern, und dann standen wir alle glücklich auf dem Gipfel (ohne Katze, aber dafür mit Franzosen. Esther war dermassen beschäftigt, charmevoll auf Französisch alle Gipfel zu benennen, dass ihr nicht einmal Zeit blieb, allen ihren SAC-Kollegen zum Gipfelerfolg zu gratulieren!). Nach einer friedlichen Mittagsrast folgte die rassige Schlussabfahrt zurück ins Bedrettotal nach All Acqua – allerdings noch mit einer kurzen, schweisstreibenden Gegensteigung. Ein wahrhaftiger Genuss! Auf der Terrasse im ‚Ristorante‘ liessen wir den herrlichen Tag bei Bier und Apfelkuchen ausklingen, bevor uns ein Postauto-Extrakurs abholte und direkt nach Airolo brachte (Aufstieg zum Gipfel: 3 ½ Std., 1200 hm, Abfahrt. 1300 hm).

Schön war es! Danke Lukas – wir freuen uns schon auf die nächsten Ostertouren!

BerichterstatterIn
Alex Biderbost(6/7. 4), Edith Röthlisberger(8/9.4)