Obernbergtal Geniesser TW BGF (S/B/WS) Michael Kirsch

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum19.2.17
Enddatum25.2.17
Anmeldeschluss15.12.16
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df28-fc6c-4e78-94d3-0006ac120019
Beschreibung

19.2.2017-25.2.2017 [So-Sa] Anreise: Sonntag 19. Februar
Wädenswil – Sargans – Arlberg – Insbruck – Brenner – Steinach – Obernberg, Almi’s Berghotel www.almis-berghotel.at
Tourenauswahl:
Hoher Lorenzen 2315 m, 920 Hm, Aufstieg 3 h
Allerleigrubenspitze 2131 m, 730 Hm, Aufstieg 2.5 h
Grubenkopf 2337 m, 900 Hm, Aufstieg 3 h
Muttenkopf 2640 m, 1200 Hm, Aufstieg 4 h
Rötenspitze 2481 m, 1040 Hm, Aufstieg 3.5 h
Leitnerberg 2309 m, 950 Hm, Aufstieg 3 h.
In all den Tälern rund ums Obernbergtal hat es noch viele Möglichke

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Franz Zürcher, Bergführer Doris Schwarzenbach, Annette Frommherz, Brigitt Ottiker, Andreas Walder, Beat Bornhauser, Meinrad Blum, Hans Urs Lauber, Christina und Michael Kirsch
Verhältnisse
siehe Bericht

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Sonntag, 19.02.2017: Anreise, Hoher Sattel 2‘117 m, 700 Höhenmeter

Der Abholservice hat vorzüglich geklappt und so sind wir alle um 08.00 Uhr in Richterswil bereit zur Abfahrt Richtung Innsbruck. Der Verkehr ist sonntags mässig intensiv. So kommen wir mit einer Kaffeepause im Tirol gut durch.
Im rund 1400 m hohen Talboden des Obernbergtal ist die Schneelage alles andere als vorzüglich. Eigentlich liegt am Talboden gar kein Schnee. Die nach Süden orientierten Hänge sind bis über 2‘000 m hinauf braun, an den Nordhängen liegt zwar Schnee, aber nur in Mulden deckt dieser auch die Vegetation ab. Dafür strahlt die Sonne vom Stahlblauen Himmel und wir machen uns um 13.30 Uhr auf die erste Skitour auf. Vom Parkplatz der Waldesruh geht es vorbei am Obernbergersee durch den Wald hinauf zum Hohen Sattel, den wir um kurz vor 15.30 Uhr erreichen. Die Aussicht auf den Platzhirsch-Gipfel, den Pflerscher Tribulaun ist famos. Für die Abfahrt ist Franz ziemlich gefordert. Er muss einen halbwegs fahrbaren Weg durch Alpenrosen, Erikagebüsche und Steine finden. Deshalb ist freies Fahren nur an wenigen, bereits stark befahrenen Hängen möglich.
Zurück im Hotel können alle die Zimmer beziehen und nach dem ersten Bier beginnt der Geniesser-Rhythmus zu laufen. 18.30 Uhr treffen wir uns zum Apéro, 19.00 Uhr Nachtessen. Das Salatbuffet lässt keine Wünsche offen. Zudem kann jeder Suppe schöpfen, soviel er will. Der Hauptgang und die Nachspeise werden serviert. Kaffee und Schnaps gehören ebenso wie die gute Flasche Wein zum Standard-Programm.

Montag, 20.02.2017: Hoher Lorenzen 2‘313 m, 1‘000 Höhenmeter

Für heute ist nochmals schönes Wetter angesagt und wir starten unsere Tour direkt beim Hotel. Wir tragen die Ski einige 100 m bis zum Schnee, weshalb Mini nicht bemerkt, dass er ohne Skistöcke losmarschiert ist. Das Missgeschick ist schnell korrigiert und wir laufen alle gemeinsam auf der Waldstrasse bis zur Frader Alm hinauf. Hier erwartet uns zum ersten Mal die Sonne. Wir geniessen die Pause im Windschatten des Stalls, der durch eine Lawine stark in Mitleidenschaft geraten ist. Das schreckt die unverfrorene Geniesser-Truppe nicht ab und so sitzen fast alle unter den bedenklich schräg stehenden Mauern und den frei in der Luft hängenden Dachbalken. Nach der Pause geht es steil hinauf zum Grat, den zu überqueren keine einfache Sache wird. Der Schnee ist eisig glatt und der Grat an dieser Stelle steil und felsig. Der letzte Hang zum Gipfel hinauf ist südostorientiert und deshalb besser zu gehen als erwartet. Das Panorama ist atemberaubend, im Osten sehen wir die markanten Gipfel der Oplerer-Gruppe, im Südosten diejenigen der Hochfeiler-Gruppe und westlich stehen die beiden Tribulaun-Gipfel im Vordergrund.
Die Abfahrt ist wieder eine Herausforderung für Franz. Diesmal findet er zwei Hänge, welche ein freies Fahren zulassen und zudem noch pulvrige und unverfahrene Qualität aufweisen. Da es sich um Triebschnee handelt fahren wir mit grossen Abständen ab. Im unteren Teil der Abfahrt müssen wir wieder die Schneereste zusammensuchen und im Wald nutzen wir die schon stark vereiste Rodelbahn zur Abfahrt. In der Waldesruh genehmigen wir uns ein Getränk. Dank Christinas Idee, den Lokalbus zu nutzen bleibt uns die Rückkehr zum Hotel via Langlaufloipe erspart, dafür müssen einzelne Teilnehmer ihren Kaffee im Eiltempo hinunterstürzen.
Michi’s Skischuh hat den Geist aufgegeben und Beat hat einen sehr tiefen Kratzer im Belag eingefahren. Eine Schraube aus Franz‘s Werkzeugkasten kann den Schuh retten, die Schraube muss aber noch gesichert werden. Deshalb fahren Michi und Beat nach Steinach zum Bergsportgeschäft. Der Schuh wird sofort erledigt, der Ski wird vom Angestellten nachts wieder im Hotel abgeliefert.

Dienstag, 21.02.2017: Naviser Kreuzjöchl, 2‘536 m, 1‘150 Höhenmeter

Der Wetterbericht für heute ist schlecht. Es sind nebst etwas Niederschlag hohe Windgeschwindigkeiten angesagt. Für die heutige Tour verlassen wir das Obernbergtal und fahren ca. 20 Minuten mit dem Auto ins Navistal. Den ersten Teil des Aufstiegs können wir auf der zur Schlittelbahn umfunktionierten Waldstrasse zurücklegen. Dann geht es steil durch eine Waldschneise hinauf zur Naviser Hütte, welche wir links liegen lassen. Der weitere Aufstieg folgt Weiden und einem Bergrücken hinauf zum Gipfelgrat des Kreuzjöchl. Der vom Wind angelegte Schnee bildet teils grosse Klumpen an den Fellen. Kurz unter dem Vorgipfel wird der Grat relativ schmal und wegen den heftigen Windböen beschliessen wir, den Gipfel ohne Ski zu besteigen. Die relativ schlechten Sichtverhältnisse und der kalte, böige Wind vereiteln eine längere Gipfelrast. Das Entfernen der Felle, Schliessen und fixieren der Schuhe und sichere Verpacken aller Utensilien im Rucksack ist gar nicht so einfach. Trotzdem schaffen wir es ohne Verluste.
Die Abfahrt bis zur Naviser Hütte bedarf keines Kommentars ausser, dass alle heil angekommen sind. In der Hütte sind Suppe, Würstchen, Topfen- und Apfelstrudel auf dem Programm. Bei einsetzendem Nieselregen fahren wir auf der Schlittelbahn zu den Autos hinunter. Zurück im Hotel geniessen einige Teilnehmer/Innen die Panorama-Sauna mit den professionellen Aufgüssen. Andere stricken Socken oder lesen Bücher und wieder andere tun einfach nichts, sind ja schliesslich Ferien!

Mittwoch, 22.02.2017: Grubenkopf, 2‘337 m, 1‘000 Höhenmeter

Heute starten wir wieder in der Waldesruh. Auf der Schlittel-Eisbahn geht es wieder zum Obernberger See hinauf und diesem entlang bis zu dessen hinteren Ende. Der Weg ist etwas eisig und das Gehen mit den Ski relativ heikel. Vom Seeende steigen wir in einer Waldschneise Richtung Portjoch auf. Auf der Seealm beschliessen wir direkt Richtung Grubenkopf aufzusteigen, da es Richtung Portjoch praktisch keinen Schnee hat. Das Spuren übernimmt Michi und Franz korrigiert dessen Spur nur an zwei kurzen Stellen. Das Wetter ist gut und zum ersten Mal können wir etwas längere Zeit auf dem Gipfel verbringen. Dann erreicht eine grössere Gruppe Schneeschuh-Läufer den Gipfel und wir geben diesen frei.
Nach kurzer Abfahrt montieren wir nochmals die Felle und steigen zusätzliche 100 Höhenmeter zum Geierskragen 2‘309 m auf. Auch hier verbleiben wir geraume Zeit bevor wir die Schneearme Abfahrt in Angriff nehmen. Die Schneequalität ist in den vergangenen Tagen auch nicht besser geworden. So sind alle froh, wieder auf der Schlittelbahn zur Waldesruh abfahren zu können.

Donnerstag, 23.02.2017: Vennspitze 2‘390 m, 800 Höhenmeter

Auf den Nachmittag ist der nächste Sturm angesagt. Die Kaltfront wird auf die kommende Nacht erwartet und soll etwas an Schnee bringen. Wir verlassen nochmals das Obernbergtal und fahren mit dem Auto ins benachbarte Schmirn- resp. Valsertal. Von Padaun aus starten wir zu unserer Tour. Alleine sind wir diesmal nicht, der Berg scheint eine Modetour zu sein.
Die Schneeoberfläche ist hart gefroren und tragfähig. Auch etwas rutschig und so ordnet Franz schon bald Harsteisen an. Der Aufstieg bis zum Skidepot gleicht einer Skipiste. Vom Depot zum Gipfel herrschen heikle Verhältnisse und ohne Steigeisen muss sehr vorsichtig gegangen werden. Der auffrischende Wind und die engen Platzverhältnisse auf dem Gipfel verhindern wiederum einen längeren Gipfelaufenthalt. Die letzte Schwierigkeit ist das Einsteigen in die Ski auf dem hartgefrorenen Untergrund. Alles geht gut und wir können nach halber Abfahrt auf der Piste doch noch die selbstgemachten Sandwiches bei einer kleinen Pause geniessen. Auf den Nachbargipfel hat bei den schlechten Schneeverhältnissen niemand Lust. Deshalb sind wir schon kurz nach 12:30 Uhr zurück bei den Autos.
Im Alpengasthof Steckholzer (Urlaub auf’m Bauernhof) geniessen alle ausser Meini einen Kaiserscharrn. Meini klagt über leichte Magenbeschwerden.
Zurück im Hotel nutzen einzelne die Zeit für ausgedehnte Spaziergänge mit 300 Höhenmetern, einer kurzen Joggingrunde, Sauna mit Aufguss oder Nichtstun, sind ja schliesslich immer noch Ferien!!

Freitag, 24.02.2017: Sattelberg, 2‘113 m, 1‘400 Höhenmeter

Die Kaltfront ist in der Nacht stürmisch eingetroffen und gerade zum Frühstück beginnt es zu schneien. Zum Abschluss und wegen des schlechten Wetters schlägt Franz die Tour zum Sattelberg vor. Erstens hat es ein Restaurant auf halber Höhe und die Tour findet auf ehemaligen Skipisten statt und ist deshalb auch bei heiklen Bedingungen gut zu machen.
Der Startpunkt zur Tour liegt direkt unter einem beeindruckenden Pfeiler der Brennerautobahnbrücke über das Obernbergtal. Mit gerade mal 2 cm Neuschnee auf der nackten Wiese starten wir den Aufstieg. Gemütlich steigen wir zur Sattelbergalm auf und lassen diese wiederum links liegen. Einzig Brigitta ist es zu ungemütlich und sie zieht einen Aufenthalt im Restaurant einer Gipfelbesteigung vor. Alle anderen machen sich an den Aufstieg und nach knapp 2.5 Stunden erreichen wir den Gipfel. Der Wind ist sehr stark und die Temperaturen sind ungemütlich. Wieder ist es beschwerlich die Felle abzumontieren und die Schuhe für die Abfahrt bereit zu machen. Zu allem Übel müssen wir uns für die Abfahrt in den Wind drehen. Praktisch ohne Pause fahren wir in ca. 10 cm Neuschnee auf harter Unterlage zur Sattelalm ab und stürzen uns in die Wärme des Restaurants. Nach Suppe, Pommes frites und diversen Süssigkeit beschliessen wir, erneut zum Gipfel aufzusteigen. Christina hat keine Lust mehr und wartet im Restaurant auf uns.
In gut einer Stunde erreichen wir den Gipfel zum zweiten Mal. Es erwartet uns der immer noch gleich kalte und ungemütliche Wind. Dafür haben wir nun etwas Aussicht ins Tal. Mit dem Abziehen der Felle bei Sturm haben wir langsam Übung und es klappt alles reibungslos. Mit etwas müderen Beinen fahren wir die frisch verschneite Piste hinab zum Restaurant und weiter bis zu den Autos.
Michi und Christina hatten heute etwas Mühe mit dem Magen, während es Meini wieder gut gegangen ist. Bei einer anderen Gruppe mussten einige Personen wegen derselben Beschwerden im Hotel zurück bleiben.
Zum Abschluss lassen wir beim Apéro die Woche mit Michi‘s Video-Sequenzen nochmals Revue passieren.

Ein herzliches Dankeschön an Franz für die sehr gut organisierte und durchgeführte Tourenwoche. Bei den kritischen Schneeverhältnissen war es gar nicht so einfach, eine spannende und abwechslungsreiche Woche zu gestalten.

Nächstes Jahr findet die Geniesser-Tourenwoche vom 25.02. – 04.03.2018 wieder im Süden statt (Limone Piemont).

BerichterstatterIn
Michael Kirsch